Valencia (Lied)

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Valencia ist ein Pasodoble-Schlager des spanischen Komponisten und Pianisten José Padilla Sánchez, das ursprünglich 1924 für die Zarzuela La bien amada[1] auf ein Libretto von José Andrés de Prada (1884–1968) geschrieben worden war und sich über 22 Millionen Mal verkaufte.[2] Das Lied, zu dem Fritz Löhner unter seinem Künstlernamen Beda den deutschen Text[3] gedichtet hat, erschien 1926 mit der Verlags-Nummer W.B.V. 734 im Wiener Bohème-Verlag Berlin-Wien.[4] In Frankreich vertrieb die Édition Francis Salabert den Titel.[5]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Lied hatte einen ähnlich durchschlagenden Erfolg wie zuvor das ebenfalls von Beda mit deutschem Text versehene Yes! We Have No Bananas. Es wurde der „Schlager der Saison“ 1926[6] und überall und wohl auch ad nauseam gesungen und gespielt. Die Kabarettisten Paul Morgan und Charlie Roellinghoff karikierten dieses “Valencia-Fieber” im Oktober 1926 in einem Schallplattensketch.[7] Und der Volkssänger Karl Valentin lässt in seiner Szene Petersturmmusik die Musikanten, deren alte Weisen die modernen Münchener nicht mehr hören mögen, widerwillig neben Was macht der Maier am Himalaya? auch Valencia spielen. Ohne Noten, weil „Zu dem Glump brauch mer kane Noten, des könna ma im Schlaf auswendig blasen“.[8]

Die musikalische Form des Paso doble, auch „Spanischer Marsch“ oder schlicht „One-step“ auf den Etiketten, wurde durch dieses Lied europaweit bekannt und in den Folgejahren immer wieder für Schlager verwendet. Häufig wurde sie anglisiert als six-eight bezeichnet – wegen des Sechsachteltaktes, in welchem die Kompositionen geschrieben sind. In Frankreich wurde der nächstbeliebteste Schlager in dieser Taktart, ebenfalls von José Padilla komponiert und von Mistinguett creiert, 1927 der 6/8 one-step chanté mit dem Titel Ça, c'est Paris aus der gleichnamigen Revue.[9] In Deutschland wurde es 1930 Werner Richard Heymanns Lied Ein Freund, ein guter Freund aus dem Tonfilm Die Drei von der Tankstelle.

Rezeption[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Frankreich[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Valencia wurde als Einlage in der Mistinguett-Revue von 1926[10] verwendet. Die Künstlerin trug das Lied mit dem französischen Text von Lucien Boyer und Jacques-Charles[11] im Pariser Moulin Rouge vor und sang es, begleitet vom Jazz-Orchester Fred Mélé, auch bei Pathé auf die Grammophonplatte. Die andere Sängerin, die das Lied in Frankreich populär machte, war die Chansonette Emma Liébel (eigtl. Aimée Médebielle; 13. September 1873 – 30. Januar 1928), die 1920 schon Padillas Lied La Violetéra mit dem Text von Eduardo Montesinos[12] vorgestellt hatte; sie nahm Valencia 1926 bei verschiedenen Grammophonfirmen auf, u. a. bei Pathé und Odéon. Auch der junge Maurice Chevalier machte eine Aufnahme des Titels, jedoch mit einem parodistischen Text als Balance-là.[13]

USA und England[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In den USA machte das Orchester Paul Whiteman mit seinem Sänger Franklyn Baur das Lied bekannt, das es am 30. April 1926 bei Victor aufnahm; den englischen Text, mit dem es der Musikverlag Harms Inc., N.Y. für Amerika herausbrachte, verfasste Clifford Grey.[14] Ebenfalls bei Victor sang das Lied im September 1926 der italienische Operntenor Tito Schipa. Auch das jazz-beeinflusste weiße[15] Männerquartett The Revelers, das als Vorbild für die deutschen Comedian Harmonists gilt, nahm den Titel mit Klavierbegleitung bei HMV auf.[16]

Eine Valencia-Version auf der Wurlitzer-Orgel nahm der amerikanische Pianist und Organist Jesse Crawford bei Victor auf.

In London spielte das berühmte Hotelorchester The Savoy Orpheans Valencia für HMV ein, und Bandleader Jack Hylton erwies 1929 dem Komponisten seine Reverenz mit einem José-Padilla-Medley,[17] das selbstverständlich auch Valencia enthielt.

Dimitri Buchowetzki drehte 1926 einen Stummfilm mit dem Titel Valencia oder The Love Song für die amerikanische MGM, in dem der song verwendet wurde.[18]

Deutschland[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die erste nachweisliche Aufnahme des Liedes in Deutschland machte die ungarische Geigerin Edith Lorand mit ihrem Orchester noch unter Bezug auf die spanische Operette 1924 bei Lindströms Beka-Etikett. Als eigenständiges „Spanisches Lied und One-Step“ nahm es dort 1926 der Tenor Max Kuttner mit einem Orchester unter Leitung von Carl Woitschach auf. Als Tanzstück spielten es die Orchester von Otto Dobrindt (als Saxophon-Orchester Dobbri), Dajos Béla, Gabriel Formiggini, Paul Godwin und Marek Weber auf die Grammophonplatte. Es war auch als Notenrolle für mechanische Musikinstrumente erhältlich.

Theodor W. Adorno wies darauf hin, dass Schlagertexte wie der von “Valencia” und ihr Erfolg etwas mit dem Fernweh der nach dem Ersten Weltkriege deklassierten deutschen Mittelschicht zu tun hätten.[19] Bertolt Brecht nahm die unterschiedlichen Adressaten von Musikgenüssen aufs Korn, als er 1926 in einem Aufsatz Padillas Valencia gegen Richard StraussTod und Verklärung anführte.[20] Und Thomas Phleps machte auf die veränderte Zielrichtung des Bedaschen Textes im Vergleich zur französischen Originalfassung aufmerksam, die sich noch eindeutig an die Stadt Valencia richtete, während bei Beda auch eine Allegorie, eine “geglaubte Stadtgöttin” mit Namen Valencia, gemeint sein könne.[21]

Parodien[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wie die Verse anderer extrem populärer Schlager so regte auch der Text von Valencia den Volksmund bald zu Parodie und Sprachspiel an.[22] Kurt Tucholsky nennt die Zeilen „Valencia / Lass mich wippen, wippen, wippen / Auf den Klippen, Klippen, Klippen / Mit der ganzen Kompanie“.[23][24][25] Eine weitere schon zu „Lebzeiten“ des Schlagers entstandene Parodiezeile lautete unter Verwendung eines bekannten Markennamens „Valencia, meine Augen, deine Augen, Hühneraugen, Kukirol“.[26] Diese Parodiezeile wird auch noch nach 1945 zitiert, z. B. von dem Journalisten Thilo Koch in seinem Theaterbericht Mehr als Unterhaltung - Shakespeare, Tolstoj, de Vega und Hasenclever auf Berliner Bühnen in der Zeit vom 4. April 1957;[27] ebenso 1975 von Walter Kempowski in seinem Familienroman Uns geht’s ja noch gold.[28] Zusammen mit einer anderen grobianischen Zeile „Valencia!!! deine Haxn sind gewachsen wie die Haxn einer Sau ...!“ wird sie sogar noch 2006 in einem Blog genannt.[29]

Fortleben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Schlager wird auch mehrfach in neueren Publikationen zitiert, sowohl in der erzählenden als auch in der Erinnerungsliteratur: so bei Hasso Grabner und Heinz Mildner in ihrem 1963 in der DDR publizierten Buch “Der Weg nach Hause. Erinnerungen aus dem zweiten Weltkrieg und dem antifaschistischen Widerstandskampf”[30] oder bei Knut Hartmanns Erinnerungen an eine „Kindheit und Jugend im Hamburg der Goldenen 50er Jahre“, die 2002 unter dem Titel Maschine, Mühle, Malesche erschienen sind. Ebenso in dem im selben Jahr erschienenen Roman Hitlers Nichte des Kölner Autors Heinz-Dieter Herbig[31] und in Gregor Eisenhauers Erzählung Die erste Versuchung von 2013[32], hier mit der Textzeile „Valencia, alle Tage frohe Tage ...“.

Kehrreim[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Valencia, deine Augen
glüh’n und saugen
mir die Seele aus dem Leib.
Valencia, deine Lippen
sind die Klippen
meines Lebens, holdes Weib.
Valencia, deine Hände
sprechen Bände,
deine Stimme lockt und lacht.
Du Schönste aller Rosen,
laß doch kosen
den Matrosen eine Nacht

Notenausgaben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Valencia. Spanisches Lied und One-Step. Kreiert von Mistinguett im Moulin Rouge. Paris. Deutscher Text von Beda. Verlag: Wien-Bln.,Wr. Boheme-Vlg. 1926. Plattennr. W.B.V. 734. 4°. 3,(1) S. (Umschlag mitpag.) Farbig illustriert.
  • VALENCIA : spanisches Lied und 6/8 Foxtrot (Komponist: Padilla/Conta/Boyer/Jacques-Charles), Sprache: dt/fr. : Noten-Roehr (Archiv-Nr.: 5943)
  • VALENCIA : spanisches Lied und Onestep (Komponist: Padilla/Boyer/Beda/Jacques-Charles), Sprache: dt. : Noten-Roehr (Archiv-Nr.: 5942)

Tondokumente[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Amerikanische/britische[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Valencia. One-step (Padilla) Paul Whiteman Orchestra, Franklyn Baur voc. Victor 20 007 (Matr. BVE-35 242), rec. 3/30/1926[33]
  • Valencia (Boyer-Charles-Padilla) arr. by Rosario Bourdon. Tito Schipa. Tenor with orchestra. In Spanish. Victor 1177-A (Matr. BVE-35 864), rec. 9/9/1926[34]
  • Valencia (Boyer-Charles-Padilla) The Revelers. Negergesang. Electrola/HMV E.G. 238 / 4-4249 (Matr. 35 653)[35]
  • Valencia. Onestep (Jose Padilla) The Savoy Orpheans at the Savoy Hotel London. Vocals by Cyril Ramon Newton. HMV B.2272 (4-332), aufgen. 16. Februar 1926[36]
  • Valencia. Onestep (Jose Padilla) Van's Ten (d. i. Leon van Straten Dance Orchestra) Edison-Bell 'Winner' 4390 (mx. 9922), rec. April 1926[37]

Französische[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Valencia. Paso-Doble chanté (Paroles de Lucien Boyer et J. Charles. Musique de José Padilla), succès de Mlle. Mistinguett. Pathé n° 5242 (mx. 200 245)[38]
  • Valencia (José Padilla) Paso-Doble, chanté par Emma Liebel. Disque à saphir Henry n° H.326 (mx. 326 A), enreg. Paris, Avril 1926[39]
  • Valencia (José Padilla) Paso-Doble, chanté par Mme. Emma Liebel. Odeon Aiguille n° 74.173 (Matr. Ki 872)[40]

Deutsche[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Valencia (José Padilla) Paso doble aus La bien amada. Orchester Edith Lorand. Beka B. 5160 (Matr. 32 454), aufgen. 18. Juni 1924[41]
  • Valencia (José Padilla) spanisches Lied und One-step. Tenor Max Kuttner mit Orchester [= Carl Woitschach]. Beka B. 5446-II (Matr. 33 317), aufgen. 16. April 1926[42]
  • Valencia (José Padilla) spanisches Lied und One-step. Saxophon-Orchester Dobbri. Beka B. 5417-I (Matr. 33 218-II), aufgen. 5. Februar 1926[43]
  • Valencia (José Padilla) spanisches Lied und One-step. Paul Godwin mit seinem Künstler-Ensemble. Schallplatte “Grammophon” 20 475 / B 41 303 (Matr. 420 bf)[44]
  • Valencia (José Padilla) spanisches Lied und One-step. Marek Weber mit seiner Künstlerkapelle vom Hotel “Adlon” Berlin. Schallplatte “Grammophon” 19 516 / B 60 829 (Matr. 333 bg), aufgen. Frühjahr 1926
  • Valencia. Step aus der Mistinguett-Revue (José Padilla) Dajos Béla. Odeon AA 50 450 / O-6254 (Matr. xxBo 8693), aufgen. Berlin, Frühjahr 1926[45]
  • Valencia. One-step (José Padilla) Kapelle Merton. Disque Parlophon n° P.2157-1 (mx. 8564) enreg. c. 1926
  • Valencia! One-step (José Padilla) Homocord Tanz Orchester. Homocord 4-8702 (Matr. M 51 980) [30cm] „elektrisch aufgenommen!“[46]
  • Valencia! One-step (José Padilla) Gabriel Formiggini mit seinem Orchester. Vox 8214 (Matr. 687 BB) „Elektrische Aufnahme“[47]

Notenrollen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Hupfeld Animatic T (Triphonola) Nr. 323[48]
  • Hupfeld Animatic S Nr.59 608[49]
  • Welte Mignon reproducing piano roll No.7432. Played by Harry Perrella, 1927[50]
  • Duo-Art 713.244 Valencia, Foxtrot and Song-Roll[51]
  • Universal roll U4170. Played by Swensen & Katt[52]

Orgelaufnahme[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Jesse Crawford spielt „Valencia“ auf der „Mighty WurliTzer“ : Victor 20 075 (matrix BVE-35079)[53]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Berthold Leimbach: Tondokumente der Kleinkunst und ihre Interpreten 1898–1945. Eigenverlag, Göttingen 1991, DNB 911350551.
  • Otto May: Vom Wachsen lassen zum Führen: die Ansichtskarte als Zeuge einer versäumten Erziehung zur Demokratie in der Weimarer Republik. Brücke-Verlag Kurt Schmersow, Hildesheim 2003, ISBN 3-87105-032-6.
  • Monika Portenlänger: Kokettes Mädchen und mondäner Vamp: die Darstellung der Frau auf Umschlagillustrationen und in Schlagertexten der 1920er und frühen 30er Jahre. Jonas, Marburg 2006, ISBN 3-89445-380-X, S. 75.
  • Christian Zwarg: PARLOPHON Matrix Numbers — 30173 to 34999: German. PDF online bei phonomuseum.at

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. La bien amada (spanisch)
  2. Anbiete Unterhaltung. In: Der Spiegel. Nr. 48, 1955, S. 45 (online).
  3. wiedergegeben bei grammophon-platten.de, 3. Februar 2015
  4. Notentitel abgeb. bei ZVAB
  5. Valencia (Noten, S. 2) abgeb. bei tias.com
  6. Vgl. May (2003), S. 333: „Valencia wurde allein 22 Millionen mal verkauft“, ebenso Greis-King (2005) S. 84: „Bestseller wie der Schlager Valencia wurden in der 2.Hälfte der 1920er Jahre nicht weniger als 22 Millionen Mal verkauft. Da das Klavier für das verarmte Bürgertum und erst recht für Angestellte und Arbeiter zu teuer war, trat an seine Stelle das Grammophon als Universal-Instrument.“
  7. Valenciafieber. Vortrag in deutsch mit Musik. Paul Morgan und C.K.Roellinghoff. Electrola E.G. 289 (Matr. Bw 357-II), aufgen. Berlin, Oktober 1926
  8. vgl. Michael Schulte (Hrsg.): Alles von Karl Valentin. Piper, München 1978, ISBN 3-492-02346-0, S. 628–629.
  9. Notentitel mit Bild von Mistinguett abgeb. bei delcampe.com (abgerufen am 21. Juni 2016)
  10. Plakat abgeb. bei blogspot.com
  11. nachzulesen bei fr.lyrics
  12. den französischen Text verfassten Albert Willemetz und Saint-Granier, vgl. Anzeige bei ebay.ch (abgerufen am 8. August 2016)
  13. Etikett Pathé 4266 (mx. 200.325) abgeb. bei delcampe.com (Memento des Originals vom 9. August 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/images.delcampe.com
  14. vgl. Notentitel mit Bild von Mistinguett im Verlag Harms Inc. 1926
  15. auf den Electrola-labels wurde es als „Negerquartett in Engl. mit Klavier“ avisiert, vgl. grammophon-platten.de
  16. The Revelers - Valencia auf YouTube aufgenommen am 2. Juni 1926; die Aufnahme war auf Electrola E.G. 238 (Matr. 35 653) auch in Deutschland erhältlich.
  17. Memories of Paris - Jack Hylton plays Jose Padilla (1929) auf YouTube auf Disque Gramophone K 5768 / 5-0643, recorded at Small Queen's Hall on 30/10/1929
  18. Released 18 December 1926“. vgl. Valencia (1926) bei IMDb und silentera.com
  19. Theodor W. Adorno: Musikalische Schriften. Band 18: Musikalische Schriften. Herausgeber Rolf Tiedemann, Klaus Schultz. Suhrkamp, Frankfurt am Main 1984, ISBN 3-518-57695-X, S. 781: „Valencia wird musikalisch das Ausfallstor in alle Ferne für die abgesperrte, verelendete, zerschlagene Bourgeoisie.“
  20. Bertolt Brecht: Wer meint wen? Oder "Valencia" contra "Tod und Verklärung". In: ders.: Schriften zur Literatur und Kunst. Band 1, 1920–1939. Aufbau Verlag, Berlin und Weimar 1966, S. 51–52.
  21. Thomas Phleps: Die Fremde als Insel der Seligen im deutschen Schlager. In: Zeitschrift für Kulturaustausch, 41 (1991), H. 2, S. 282–287 (online; PDF; 527 KB): „Bezog sich die französische Originalversion eindeutig auf die spanische Stadt, so machte Beda, einer der versiertesten Schlagertexter jener Jahre, aus dem geographischen Begriff eine Allegorie, eine ‚geglaubte Stadtgöttin‘ im Sinne Ernst Blochs. Hier ist kein reales Reiseziel mehr intendiert, ja man fragt sich, ob das noch die Stadt oder schon ein Mädchen ist.“
  22. Knut Hartmann nennt zwei Beispiele mit den Zeilen „Valencia, deine Titten / sind beschnitten / von der Sitten- / polizei“ aus den 1950er Jahren und „Valencia, meine Augen, deine Augen, Hühneraugen, Kukirol“ aus dem Erinnerungsschatz seines Vaters. Knut Hartmann: Maschine, Mühle, Malesche. Rock around the clock: Kindheit und Jugend im Hamburg der Goldenen 50er Jahre. Hartmann, Hamburg 2002, ISBN 3-8311-4004-9, S. 79.
  23. Peter Panther: Was machen Menschen, wenn sie allein sind? Oktober 1926. In: Kurt Tucholsky: Gesammelte Werke: 1925–1926 (= Gesammelte Werke Band 4). Rowohlt, Reinbek 1975, S. 513–515 (online).
  24. Friedhelm Greis, Ian King (Hrsg.): Tucholsky und die Medien. Dokumentation der Tagung 2005: "Wir leben in einer merkwürdigen Zeitung" (= Schriftenreihe der Kurt-Tucholsky-Gesellschaft e.V., Band 3). Röhrig Universitätsverlag, St. Ingbert 2006, ISBN 3-86110-417-2.
  25. Christine M. Kaiser (Hrsg.): Lebenslust mit Kurt Tucholsky. Insel, Berlin 2012, ISBN 978-3-458-35328-7.
  26. Warenzeichen der 1919 in Magdeburg gegründeten Fabrik für Fußpflegeartikel des Apothekers Kurt Krisp, der gleichzeitig ein Pionier der Produktwerbung war; seine Marke Kukirol war seit den 1920er Jahren in aller Munde.
  27. „Hans Lietzaus Inszenierung des Lustspiels Ein besserer Herr von Walter Hasenclever im Schloßparktheater. ‚Valencia, meine Augen, deine Augen, Hühneraugen, Kukirol ...‘ Lauter Schlager aus den zwanziger Jahren begleiten diese herrliche Satire auf die modernen Zeiten aus dem Jahre 1927.“ vgl. zeit.de/1957
  28. „Der eine Offizier - Schulterstücke so groß wie Frühstücksbrettchen- saß auf dem Sofa, eine Ukrainerin bei sich. Der andere hielt das Grammophon in Gang: ‚Valencia! Meine Augen, deine Augen, Hühneraugen Kukirol!‘ Halbvolle und ausgeschwappte Weingläser auf dem Tisch, Kaffeekannen, Tassen, Brot.“
  29. workout.de: „Valencia!!! Meine Augen, deine Augen, Hühneraugen-Kukirol ...!“ [user XIM 08.02.2006, 16:21 'Walk' back to Zero-Gravity # 4594]
  30. Hasso Grabner, Heinz Mildner: Der Weg nach Hause. Erinnerungen aus dem zweiten Weltkrieg und dem antifaschistischen Widerstandskampf. Deutscher Militärverlag, Berlin (Ost) 1963, S. 63: „Plötzlich stimmte einer, angeregt durch unser Reiseziel, den albernen Schlager an: Valencia, deine Augen glüh'n und saugen ...“
  31. Heinz-Dieter Herbig: Hitlers Nichte. Roman. Königshausen & Neumann, Würzburg 2002, ISBN 3-8260-2358-7, S. 125: „Aus den verschiedenen Sälen lockten die Melodien der einzelnen Orchester, Heiteres, Wogendes und immer wieder: Valencia, der Schlager des Jahres 1930. Nur eine junge Dame war nicht kostümiert.“
  32. Gregor Eisenhauer: Die erste Versuchung. Erzählung. Mitteldeutscher Verlag, Halle (Saale) 2009, ISBN 978-3-89812-641-0: „‚Warum gerade Valencia?‘ Sie entschuldigte es mit der günstigen Gelegenheit, der Mann im Reisebüro habe es ihr empfohlen, Spanien sei ohnehin immer ein Kindheitstraum gewesen. Ich ahnte, es war der Schlager ‚Valencia, alle Tage frohe Tage ...‘, das Kehrauslied im Ballhaus.“
  33. vgl. D.A.H.R. bei ucsb.edu , label abgeb. bei discogs.com, The Whiteman Band's first electrical recording auf YouTube, hier auch der Text auf Spanisch und Englisch wiedergegeben.
  34. vgl. D.A.H.R. bei ucsb.edu, Tito Schipa "Valencia" 1926 auf YouTube
  35. vgl. discogs.com
  36. label abgeb. bei ebayimg.com (abgerufen am 21. Juni 2016), The Savoy Orpheans - VALENCIA - 1926 auf YouTube
  37. Van´s Ten "Valencia" 1926 auf YouTube
  38. Etikett abgeb. bei staticflickr.com (abgerufen am 21. Juni 2016); Valencia Mistinguett auf YouTube
  39. Valencia - Version originale par Emma Liebel - 1926 auf YouTube
  40. 1920s in Paris: Emma Liebel - Valencia, 1925 auf YouTube
  41. Zwarg, PARLOPHON Matrix Numbers — 30173 to 34999: German, Seite 299
  42. Zwarg, PARLOPHON Matrix Numbers — 30173 to 34999: German, Seite 403; Valencia - Saxophon Orchester Dobbri auf YouTube
  43. Zwarg, PARLOPHON Matrix Numbers — 30173 to 34999: German, Seite 388
  44. PAUL GODWIN - Valencia (Valencia, tierra de las flores) auf YouTube
  45. VALENCIA, tierra de las flores - Dajos Bela - BERLIN 1926 auf YouTube
  46. Valencia! One-step (José Padilla) Homocord-Tanz-Orchester auf YouTube
  47. Valencia / Gabriel Formiggini & Orchester auf YouTube
  48. VALENCIA (Onestep von José Padilla) Hupfeld Animatic T (Triphonola) Nr. 323 auf YouTube
  49. VALENCIA (Onestep) Hupfeld Animatic S Nr.59 608 auf YouTube, hier auch der deutsche Text wiedergegeben
  50. Valencia, one-step. Played by Harry Perrella, 1927 auf YouTube
  51. Duo-Art 713.244 Valencia, Foxtrot and Song-Roll auf YouTube
  52. Universal roll U4170. Played by Swensen & Katt auf YouTube
  53. aufgen. 30. Mai 1926, Chicago, Jll., vgl. D.A.H.R. bei ucsb.edu, Jesse Crawford - Valencia auf YouTube