Vierbruckmühle

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Vierbruckmühle
Gemeinde Stulln
Koordinaten: 49° 25′ N, 12° 6′ OKoordinaten: 49° 25′ 30″ N, 12° 6′ 25″ O
Höhe: 373 m
Einwohner: (Mai 2011)
Postleitzahl: 92551
Vorwahl: 09435
Vierbruckmühle (Bayern)
Vierbruckmühle (Bayern)

Lage von Vierbruckmühle in Bayern

Vierbruckmühle ist ein Ortsteil der Gemeinde Stulln im Landkreis Schwandorf des Regierungsbezirks Oberpfalz im Freistaat Bayern.[2][3]

Geografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Vierbruckmühle liegt bei der Mündung des Altbaches in den Fallbach. Der Fallbach vereinigt sich 40 Meter weiter mit dem Hüttenbach. Vierbruckmühle liegt an der Staatsstraße 2040, 2,5 Kilometer westlich von Stulln, 2,6 Kilometer südöstlich der Bundesautobahn 6. Nördlich von Vierbruckmühle erhebt sich der 412 Meter hohe Riesenberg. Die Umgebung von Vierbruckmühle ist von Quellen und Bächen geprägt, deren Wasser in zahlreichen Fischweihern genutzt wird. Das Grundstück Vierbruckmühle wird zerschnitten durch die Landkreisgrenze zwischen Schmidgaden im Westen und Stulln im Osten.[2][3]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Salbuch von 1473 wurde Vierbruckmühle (auch: Mule zu den Vier Prucken, Mühle-Vierpruck, Vierpruckmühl) mit einer Steuer von 1 Pfund, 6 Schilling und 1 Achtel Korn und 2 Achtel Hafer aufgeführt.[4] Im Salbuch von 1513 war Vierbruckmühle mit einem jährlichen Jägergeld verzeichnet. Im Amtsverzeichnis von 1596 erschien Vierbruckmühle mit 1 Mühle.[5]

Valentin Fuchs von Dornheim erwarb Anfang des 1609 den Zehent über den Vierbruckmühle.[6]

Im Herdstättenbuch von 1721 erschien Vierbruckmühle mit 1 Anwesen, 1 Haus und 1 Feuerstätte. Im Herdstättenbuch von 1762 mit 1 Herdstätte, kein Inwohner. 1808 wurde die Vierbruckmühle im Häuser- und Rustikalsteuerkataster aufgeführt mit einem Anwesen und dem Besitzer Wolfgang Kraus, dann Johannes Kraus, Schätzwert 1130 Gulden.[5]

1808 begann in Folge des Organischen Ediktes des Innenministers Maximilian von Montgelas in Bayern die Bildung von Gemeinden. Dabei wurde das Landgericht Nabburg zunächst in landgerichtische Obmannschaften geteilt. Vierbruckmühle kam zur Obmannschaft Stulln. Zur Obmannschaft Stulln gehörten: Stulln, Brensdorf, Grafenricht, Säulnhof, Schanderlhof, Vierbruckmühle, Geiselhof, Säulnhofermühle und Freiung.[7]

Dann wurden 1811 in Bayern Steuerdistrikte gebildet. Dabei kam Vierbruckmühle zum Steuerdistrikt Säulnhof. Der Steuerdistrikt Säulnhof bestand aus den Dörfern Säulnhof und Grafenricht, den Einöden Schanderlhof, Vierbruckmühle, Geiselhof, Säulnhofermühle und der Abdeckerei Freiung. Er hatte 26 Häuser, 170 Seelen, 250 Morgen Äcker, 60 Morgen Wiesen, 25 Morgen Holz, 5 Weiher, 5 Morgen öde Gründe und Wege, 2 Pferde, 38 Ochsen, 24 Kühe, 25 Stück Jungvieh, 75 Schafe und 24 Schweine.[8]

Schließlich wurde 1818 mit dem Zweiten Gemeindeedikt die übertriebene Zentralisierung weitgehend rückgängig gemacht und es wurden relativ selbständige Landgemeinden mit eigenem Vermögen gebildet, über das sie frei verfügen konnten. Hierbei kam Vierbruckmühle zur Ruralgemeinde Stulln. Die Gemeinde Stulln bestand aus den Ortschaften Stulln mit 20 Familien, Brensdorf mit 18 Familien, Grafenricht mit 8 Familien, Säulnhof mit 11 Familien, Schanderlhof mit 1 Familie, Vierbruckmühle mit 2 Familien, Geiselhof mit 2 Familien und Freiung mit 1 Familie.[9]

Vierbruckmühle gehört zur Pfarrei Schmidgaden im Dekanat Nabburg.[10][11][12][13] 1997 hatte Vierbruckmühle 3 Katholiken.[12]

Einwohnerentwicklung ab 1819[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

1819–1913
Jahr Einwohner Gebäude
1819 2 Familien 1[9]
1828 9 1[14]
1838 5 2[10]
1864 6 6[15]
1875 7 5[16]
1885 13 1[17]
1900 10 1[18]
1913 8 1[11]
1925–2011
Jahr Einwohner Gebäude
1925 9 1[19]
1950 7 1[20]
1961 4 1[21]
1964 4 1[14]
1970 2 k. A.[22]
1987 4 1[23]
2011 5 k. A.[1]

Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Wohnhaus der Mühle, Vierbruckmühle 12, steht unter Denkmalschutz mit der Denkmalnummer D-3-76-169-9. Es ist ein zweigeschossiger und verputzter Backsteinbau mit Satteldach aus dem 17. Jahrhundert.[24]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Zensus 2011 bei zensus2011.de. Abgerufen am 4. Februar 2022.
  2. a b Vierbruckmühle bei Bayernatlas. Abgerufen am 16. Februar 2022.
  3. a b Vierbruckmühle bei bavarikon.de. Abgerufen am 16. Februar 2022.
  4. Elisabeth Müller-Luckner, Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, Heft 50, Nabburg, München 1981, ISBN 3-7696-9915-7, S. 77
  5. a b Elisabeth Müller-Luckner, Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, Heft 50, Nabburg, München 1981, ISBN 3-7696-9915-7, S. 336
  6. Elisabeth Müller-Luckner, Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, Heft 50, Nabburg, München 1981, ISBN 3-7696-9915-7, S. 286
  7. Elisabeth Müller-Luckner, Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, Heft 50, Nabburg, München 1981, ISBN 3-7696-9915-7, S. 408
  8. Elisabeth Müller-Luckner, Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, Heft 50, Nabburg, München 1981, ISBN 3-7696-9915-7, S. 401
  9. a b Elisabeth Müller-Luckner, Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, Heft 50, Nabburg, München 1981, ISBN 3-7696-9915-7, S. 415
  10. a b Josepf Lipf (Bearbeiter): Matrikel des Bisthums Regensburg. Hrsg.: Bistum Regensburg. Pustet, Regensburg 1838, S. 137 (Digitalisat).
  11. a b Bistum Regensburg (Hrsg.): Matrikel der Diözese Regensburg. hrsg. i. A. Sr Exzellenz des Hochwürdigsten Herrn Bischofs Dr. Antonius von Henle vom Bischöflichen Ordinariate Regensburg. Regensburg 1916, S. 358 (Digitalisat).
  12. a b Manfred Müller (Hrsg.): Matrikel des Bistums Regensburg. Verlag des Bischöflichen Ordinariats Regensburg, 1997, S. 643
  13. Elisabeth Müller-Luckner, Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, Heft 50, Nabburg, München 1981, ISBN 3-7696-9915-7, S. 96
  14. a b Elisabeth Müller-Luckner, Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, Heft 50, Nabburg, München 1981, ISBN 3-7696-9915-7, S. 430
  15. Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, OCLC 457951812, Sp. 704, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
  16. Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, OCLC 183234026, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 879, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
  17. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, OCLC 1367926131, Abschnitt III, Sp. 828 (Digitalisat).
  18. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, DNB 361988931, OCLC 556534974, Abschnitt II, Sp. 863 (Digitalisat).
  19. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, DNB 361988923, OCLC 215857246, Abschnitt II, Sp. 869 (Digitalisat).
  20. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, OCLC 183218794, Abschnitt II, Sp. 738 (Digitalisat).
  21. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, OCLC 230947413, Abschnitt II, Sp. 546 (Digitalisat).
  22. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, OCLC 220710116, S. 141 (Digitalisat).
  23. Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, OCLC 231287364, S. 280 (Digitalisat).
  24. Denkmalliste Vierbruckmühle bei geodaten.bayern.de. Abgerufen am 18. Februar 2022.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]