Volleyball-Europaliga

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Die Volleyball-Europaliga (offizielle Bezeichnung: European League) ist ein europäischer Wettbewerb für Nationalmannschaften. Das Turnier der Männer wird seit 2004 jährlich ausgetragen. 2009 gab es erstmals eine Europaliga für die Frauen.

Reglement[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Reglement des Wettbewerbs wird von der CEV festgelegt. Die qualifizierten Mannschaften treten zunächst in einer Vorrunde gegeneinander an. Dazu werden sie in mehrere Gruppen aufgeteilt. Der genaue Ablauf der Vorrunde wurde ebenso wie die Anzahl der Teilnehmer in der Geschichte der Europaliga mehrmals geändert. Die besten Mannschaften der Vorrunde qualifizieren sich neben dem Ausrichter für das Final Four.

Seit 2018 ist die Liga in zwei Divisionen aufgeteilt: Golden League und Silver League.

Golden League[1]

In der Golden League spielen 12 Mannschaften. Die Teilnahme richtet sich nach der europäischen Rangliste der CEV und nach folgenden Kriterien:

  • Kein Teilnehmer der FIVB Nations League
  • Aufsteiger aus der Silver League der Vorsaison
  • Nicht Absteiger aus der Golden League der Vorsaison

Die Vorrunde wird in drei Gruppen mit je 4 Mannschaften als Jeder-gegen-jeden-Turnier gespielt. Dabei ist die Vorrunde in zwei Turniere/Spieltage aufgeteilt, wobei bei jedem Turnier jeweils eine Mannschaft pro Gruppe Gastgeber ist. Die vier Gruppenersten und der Veranstalter der Finalrunde qualifizieren sich für die Finalrunde. Sollte der Veranstalter auch Gruppenerster nach der Vorrunde sein, qualifiziert sich der beste Gruppenzweite aller Gruppen.

Der Gewinner und der Zweite qualifizieren sich für den FIVB Challenger Cup. Die schlechteste Mannschaft der Vorrunde steigt in die Silver League ab.

Silver League[2]

Die Anzahl Teilnehmer in der Silver League ist nicht fixiert. Es können alle Nationalmannschaften des CEV teilnehmen, die nicht in der FIVB Nations League oder der Golden League teilnehmen.

Die Vorrunde wird in Gruppen mit jeweils 3 oder 4 Teams gespielt. Dabei ist die Vorrunde in zwei Turniere/Spieltage aufgeteilt, wobei bei jedem Turnier jeweils eine Mannschaft pro Gruppe Gastgeber ist. Für die Finalrunde qualifizieren sich der Veranstalter der Finalrunde und die Gruppenersten. Sollte der Veranstalter auch Gruppenerster nach der Vorrunde sein, qualifiziert sich der beste Gruppenzweite aller Gruppen. Gibt es keinen Veranstalter für die Finalrunde, werden die Halbfinals und das Finale mit jeweils einem Hin- und Rückspiel ausgetragen.

Der Gewinner qualifiziert sich als Aufsteiger für die Golden League.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Europaliga wurde als kontinentale Ergänzung zur Weltliga eingerichtet, um den schwächeren Mannschaften mehr Spielpraxis zu verschaffen. Im ersten Jahr konnte Tschechien seinen Heimvorteil beim Final Four nutzen. Ein Jahr später holten die Russen den Titel ebenfalls vor eigenem Publikum. 2006 in der Türkei kam der Gastgeber erstmals nicht unter die besten Drei. Stattdessen gewannen die Niederländer das Finale. 2007 setzte sich Spanien im Endspiel gegen den Gastgeber Portugal durch. Beim Final Four 2008, das zum zweiten Mal in der Türkei stattfand, gewann die Slowakei als fünfte Mannschaft den Wettbewerb. 2009 gab es bei den Männern den ersten Erfolg für Deutschland, während Serbien erster Sieger des Frauenwettbewerbs wurde. 2010 wurden die Portugiesen zum ersten Mal Sieger der Wettbewerb, während die Frauenauswahl aus Serbien ihren zweiten Erfolg in Folge erworben haben. 2011 wurden die Serbinnen zum dritten Mal in Folge Europaligameister der Frauen. Bei den Männern erreichten die Spanier ihre viertes Finale in fünf Jahren, trotzdem waren sie zum dritten Mal in Folge erfolglos – dieses Mal verloren sie gegen die Gastgeber aus der Slowakei, die ihren zweiten Gewinn der Europaliga nach 2008 geholt haben. 2012 konnte sich bei den Männern die Niederlande zum zweiten Mal nach 2006 durch einen knappen 3:2-Erfolg über Gastgeber Türkei in Ankara in die Siegerliste eintragen. Bei den Frauen gewann erstmals Tschechien die Europaliga. 2013 siegten die deutschen Frauen bei ihrer ersten Teilnahme, während bei den Männern die Belgier gewannen. 2014 besiegte die Türkei im Finale der Frauen den Titelverteidiger Deutschland. Im Wettbewerb der Männer gewann Montenegro seinen ersten internationalen Titel.

Männer
Jahr Gastgeber Gold Silber Bronze
1 2004 Opava Tschechien Tschechien Russland Russland Niederlande Niederlande
2 2005 Kasan Russland Russland Finnland Finnland Spanien Spanien
3 2006 Izmir Niederlande Niederlande Kroatien Kroatien Griechenland Griechenland
4 2007 Portimão Spanien Spanien Portugal Portugal Slowakei Slowakei
5 2008 Bursa Slowakei Slowakei Niederlande Niederlande Turkei Türkei
6 2009 Portimão Deutschland Deutschland Spanien Spanien Portugal Portugal
7 2010 Guadalajara Portugal Portugal Spanien Spanien Turkei Türkei
8 2011 Košice Slowakei Slowakei Spanien Spanien Slowenien Slowenien
9 2012 Ankara Niederlande Niederlande Turkei Türkei Spanien Spanien
10 2013 Marmaris Belgien Belgien Kroatien Kroatien Tschechien Tschechien
11 2014 kein Final Four Montenegro Montenegro Griechenland Griechenland Slowenien Slowenien
12 2015 Wałbrzych Slowenien Slowenien Nordmazedonien Mazedonien Polen Polen
13 2016 Warna Estland Estland Nordmazedonien Mazedonien Osterreich Österreich
14 2017 Gentofte Ukraine Ukraine Nordmazedonien Mazedonien Schweden Schweden
Frauen
Jahr Gastgeber Gold Silber Bronze
1 2009 Kayseri Serbien Serbien Turkei Türkei Bulgarien Bulgarien
2 2010 Ankara Serbien Serbien Bulgarien Bulgarien Turkei Türkei
3 2011 Istanbul Serbien Serbien Turkei Türkei Bulgarien Bulgarien
4 2012 Karlsbad Tschechien Tschechien Bulgarien Bulgarien Serbien Serbien
5 2013 Warna Deutschland Deutschland Belgien Belgien Bulgarien Bulgarien
6 2014 kein Final Four Turkei Türkei Deutschland Deutschland Polen Polen
7 2015 kein fester Ort Ungarn Ungarn Turkei Türkei Griechenland Griechenland / Israel Israel
8 2016 kein fester Ort Aserbaidschan Aserbaidschan Slowakei Slowakei Griechenland Griechenland / Slowenien Slowenien
9 2017 kein fester Ort Ukraine Ukraine Finnland Finnland Spanien Spanien / Slowakei Slowakei

Medaillenspiegel[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Männer
Nation Gold Silber Bronze Gesamt
Niederlande Niederlande 2 1 1 4
Slowakei Slowakei 2 0 1 3
Spanien Spanien 1 3 2 6
Portugal Portugal 1 1 1 3
Russland Russland 1 1 0 2
Slowenien Slowenien 1 0 2 3
Tschechien Tschechien 1 0 1 2
Belgien Belgien 1 0 0 1
Deutschland Deutschland 1 0 0 1
Montenegro Montenegro 1 0 0 1
Estland Estland 1 0 0 1
Ukraine Ukraine 1 0 0 1
Nordmazedonien Mazedonien 0 3 0 3
Kroatien Kroatien 0 2 0 2
Turkei Türkei 0 1 2 3
Griechenland Griechenland 0 1 1 2
Finnland Finnland 0 1 0 1
Polen Polen 0 0 1 1
Osterreich Österreich 0 0 1 1
Schweden Schweden 0 0 1 1
Frauen
Nation Gold Silber Bronze Gesamt
Serbien Serbien 3 0 1 4
Turkei Türkei 2 3 1 4
Deutschland Deutschland 1 1 0 2
Ungarn Ungarn 1 0 0 1
Tschechien Tschechien 1 0 0 1
Aserbaidschan Aserbaidschan 1 0 0 1
Ukraine Ukraine 1 0 0 1
Bulgarien Bulgarien 0 2 3 5
Slowakei Slowakei 0 1 1 2
Belgien Belgien 0 1 0 1
Finnland Finnland 0 1 0 1
Griechenland Griechenland 0 0 2 2
Polen Polen 0 0 1 1
Israel Israel 0 0 1 1
Slowenien Slowenien 0 0 1 1
Spanien Spanien 0 0 1 1

Platzierungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Männer
TN 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017
Albanien Albanien 2 7 5
Aserbaidschan Aserbaidschan 2 9 8
Belgien Belgien 4 12 6 6 1
Bulgarien Bulgarien 1 4
Danemark Dänemark 6 7 11 10 10 5 4
Deutschland Deutschland 6 4 5 5 6 4 1
Estland Estland 4 8 8 4 1
Finnland Finnland 2 6 2
Griechenland Griechenland 9 3 8 6 8 5 10 10 2 5
Vereinigtes Konigreich Großbritannien 4 9 9 7 9
Israel Israel 4 6 10 12 7
Kroatien Kroatien 6 7 2 12 8 2 9
Lettland Lettland 1 11
Luxemburg Luxemburg 1 8
Nordmazedonien Nordmazedonien 4 4 2 2 2
Montenegro Montenegro 2 5 1
Niederlande Niederlande 7 3 1 7 2 5 1
Osterreich Österreich 9 7 11 8 12 8 9 7 7 3
Polen Polen 2 6 3
Portugal Portugal 4 2 8 3 1
Rumänien Rumänien 7 10 10 4 4 9 5 11
Russland Russland 2 2 1
Schweden Schweden 1 3
Slowakei Slowakei 10 8 6 7 3 1 4 6 1 4 7
Slowenien Slowenien 4 4 3 3 1
Spanien Spanien 8 3 6 1 2 2 2 3 6
Tschechien Tschechien 5 1 7 9 5 3
Turkei Türkei 12 5 4 4 5 3 5 3 11 2 4 8 6
Ukraine Ukraine 1 1
Ungarn Ungarn 2 12 6
Belarus Belarus 6 5 7 7 8 8 6
TN = Anzahl der Teilnahmen (2004 bis 2017)
Frauen
TN 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017
Albanien Albanien 2 11 9
Aserbaidschan Aserbaidschan 2 4 1
Belgien Belgien 1 2
Bulgarien Bulgarien 6 3 2 3 2 3 6
Deutschland Deutschland 2 1 2
Finnland Finnland 1 2
Frankreich Frankreich 5 4 6 5 8 5
Georgien Georgien 2 6 12
Griechenland Griechenland 7 7 7 12 10 8 3 3
Vereinigtes Konigreich Großbritannien 2 8 8
Israel Israel 5 4 10 9 8 3
Kroatien Kroatien 1 11
Montenegro Montenegro 2 10 8
Niederlande Niederlande 1 4
Osterreich Österreich 1 10
Polen Polen 3 3 5 5
Portugal Portugal 1 7
Rumänien Rumänien 6 5 6 5 6 4 9
Schweden Schweden 1 11
Slowakei Slowakei 2 2 3
Slowenien Slowenien 2 7 3
Schweiz Schweiz 1 11
Serbien Serbien 5 1 1 1 3 5
Spanien Spanien 7 6 5 8 7 5 6 3
Tschechien Tschechien 2 4 1
Turkei Türkei 7 2 3 2 8 6 1 2
Ukraine Ukraine 1 1
Ungarn Ungarn 5 9 12 7 1 12
Belarus Belarus 3 7 7 6
TN = Anzahl der Teilnahmen (2009 bis 2017)

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. CEV Volleball European Golden League 2021 - Official Communications. In: cev.eu. CEV, abgerufen am 23. Mai 2021 (englisch).
  2. CEV Volleyball European Silver League - Official Communications. In: cev.eu. CEV, abgerufen am 23. Mai 2021 (englisch).