Wadim Iwanowitsch Tumanow

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Wadim Tumanow (2012)

Wadim Iwanowitsch Tumanow (russisch Вадим Иванович Туманов; * 1. September 1927 in Bila Zerkwa, Ukrainische SSR) ist ein russischer Bergbau-Unternehmer.

Werdegang[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Tumanow kam in einer Arbeiterfamilie zur Welt. Im Alter von 14 Jahren wurde er Mitglied des Komsomol. Er nahm als Soldat am Zweiten Weltkrieg teil. Nachkriegsende besuchte er die Schule für Navigationsoffiziere. 1948 wurde er als Navigationsoffizier auf dem Schiff „Uralmasch“ verhaftet und zu acht Jahren Gulag verurteilt. Nach seinen eigenen Worten war der Grund für seine Festnahme die „Liebe zum Jessenin“. Er versuchte achtmal vergeblich die Flucht, was ihm insgesamt 25 Jahre Gefängnis einbrachte. Erst nach dem Tod Stalins wurde er freigelassen und freigesprochen. Alle Vorstrafen wurden aufgehoben und er erlangte seine Bürgerrechte zurück.

Nach seiner Freilassung absolvierte Tumanow eine Schulung zum Bergbaumeister. Seit 1956 baute er einige große Goldförder-Kooperationen auf. Ein Teil von ihnen arbeitet bis zum heutigen Tag. Unter den durch den Unternehmer aufgebauten Kooperationen, die sich vom Ural bis an die Ufer des Ochotskischen Meeres erstrecken, gehören „Semiletka“ (1960–1966), „Progress“ (1966), „Aldan“ (1969), „Amur“ (1973), „Witim“ (1973), „Lena“ (1976), „Petschora“. Die von Tumanow aufgebauten Betriebe haben zusammen mit Tochterunternehmen über 400 Tonnen Gold gefördert.

Die größte Resonanz erhielt Tumanows Tätigkeit als Leiter (seit 1979) der im Jahre 1956 gebildeten Genossenschaft „Petschora“. Anfang der 1980er Jahre ging die faktisch als Kooperation geltende Genossenschaft zur wirtschaftlichen Rechnungsführung über. 1987 haben Jegor Kusmitsch Ligatschow, als Mitglied des Politbüros, und der Minister der Buntmetallurgie der UdSSR, W.A.Durasow, eine feindliche Kampagne gegen die Genossenschaft „Petschora“ und Wadim Tumanow selbst, geleitet. An der Kampagne gegen den Goldförderer haben auch andere teilgenommen, so etwa der Chefredakteur der Zeitung „Sozialistische Industrie“, A.A.Baranow, der erste Sekretär des Regionalkomitees der Kommunistischen Sowjet-Partei der Region Komi W.I.Melnikow und der Generalsekretär des Zentralkomitees der KPdSU, Michail Sergejewitsch Gorbatschow. Eine Liquidation der Kooperative war die Folge. 1987 hat Tumanow die Kooperative „Stroitel“ eröffnet. In Karelien registriert, spezialisierte sie sich auf den Straßenbau. Später baute er die Aktiengesellschaft „Tumanow & Co“ auf.

Rezeption in Literatur und Film[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der russische Schauspieler und Liederdichter Wladimir Wyssozki war ein Freund Tumanows. Er widmete ihm einige seiner Lieder, darunter „Flucht zum Vorstoß“. Sein Leben als Unternehmer lieferte den Stoff für das Buch „Die schwarze Kerze“ von Wladimir Wyssozki und Leonid Mantschinski, das 2006 unter dem Titel „Fartowyj“ (Glückspilz) verfilmt wurde.

2004 erschien sein Autobiographie mit dem Titel „Alles verlieren – und mit einem Traum wieder beginnen…“, in dem er über die Jahre erzählt, die er in Kolyma verbracht hatte, über den Aufbau von Goldsucher-Genossenschaften und über Persönlichkeiten, denen er begegnet ist.

Über Tumanow wurden zwei Dokumentarfilme gedreht und mehrere Fernsehsendungen ausgestrahlt.