Wahlen zum Senat der Vereinigten Staaten 1874 und 1875

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Wahlen zum Senat
1874 und 1875
Siegel des Senats der Vereinigten Staaten
Siegel des Senats der Vereinigten Staaten
25 Senatoren der Klasse I
(sowie außerordentliche Wahlen)

Republikaner
Davor 50  
Danach 45  
  
59,2 % der Sitze
Demokraten
Davor 19  
Danach 30  
  
39,5 % der Sitze
Anti-Monopoly
Davor 0  
Danach 1  
  
1,3 % der Sitze

Gewählter Senat
30
1
45
30 45 
Sitzverteilung:
  • Republikaner 45
  • Demokraten 30
  • Anti-Monopoly 1

  • Mehrheitspartei
    Vor der Wahl
    Republikaner
    Gewählt
    Republikaner

    Die Wahlen zum Senat der Vereinigten Staaten 1874 und 1875 zum 44. Kongress der Vereinigten Staaten fanden zu verschiedenen Zeitpunkten statt. Es waren die Halbzeitwahlen (engl. midterm election) in der Mitte von Ulysses S. Grants zweiter Amtszeit. Vor der Verabschiedung des 17. Zusatzartikels wurden die Senatoren nicht direkt gewählt, sondern von den Parlamenten der Bundesstaaten bestimmt.

    Zur Wahl standen 24 der 25 Senatssitze der Klasse I, deren Inhaber 1868 und 1869 für eine Amtszeit von sechs Jahren gewählt worden oder später nachgerückt waren. Zusätzlich fanden für zwei dieser Sitze sowie einen der Klasse II Nachwahlen statt. Dabei gewannen die Republikaner den letzten Sitz der Liberalen Republikaner, ansonsten gab es keine parteipolitischen Veränderungen. Zwei Senatoren der Liberalen Republikaner waren bereits zu den Republikanern zurückgekehrt. Die Wahl in Kalifornien hatte vorzeitig bereits 1873 stattgefunden.

    Von den 25 regulär zur Wahl stehenden Sitzen waren fünf von Demokraten und 20 von Republikanern besetzt.[1] Jeweils zwei demokratische und republikanische Amtsinhaber wurden wiedergewählt, zwei weitere Sitze konnten die Demokraten halten, acht die Republikaner. Die Republikaner verloren zehn Sitze an die Demokraten, die wiederum einen Sitz an die Anti-Monopolisten verloren. Durch den Tod eines republikanischen Senators gewannen die Demokraten durch Ernennung einen weiteren Sitz. Damit verringerte sich die Mehrheit der Republikaner, die am Ende des 43. Kongresses bei 50 gegen 20 Demokraten und drei Liberalen Republikaner gelegen hatte, auf 43 Republikaner, 29 Demokraten und einen Anti-Monopolisten.

    Zu Veränderungen nach der Wahl siehe auch Liste der Mitglieder des Senats im 44. Kongress der Vereinigten Staaten.

    Ergebnisse[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

    Wahlen während des 43. Kongresses[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

    Die Gewinner dieser Wahlen wurden vor dem 4. März 1875 in den Senat aufgenommen, also während des 43. Kongresses.

    Staat Amtierender Senator Partei Nachwahl Datum Ergebnis Neuer Senator
    Kansas Robert Crozier Republikaner Klasse II 2. Feb. 1874 von Republikanern gehalten James M. Harvey
    Massachusetts Charles Sumner Liberaler Republikaner Klasse I 17. Apr. 1874 Zugewinn Republikaner William B. Washburn
    Mississippi Adelbert Ames Republikaner Klasse I 3. Feb. 1874 von Republikanern gehalten Henry R. Pease

    Wahlen zum 44. Kongress[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

    Die Gewinner dieser Wahlen wurden am 4. März 1875 in den Senat aufgenommen, also bei Zusammentritt des 44. Kongresses. Alle Sitze dieser Senatoren gehören zur Klasse I. Die Wahl in Kalifornien erfolgte vorzeitig und ist hier der Vollständigkeit halber aufgeführt.

    Staat Amtierender Senator Partei Datum Ergebnis Neuer Senator
    Connecticut William A. Buckingham Republikaner 19. Mai 1874 Zugewinn Demokraten William W. Eaton
    Delaware Thomas F. Bayard Demokrat 1875 wiedergewählt Thomas F. Bayard
    Florida Abijah Gilbert Republikaner 1875 Zugewinn Demokraten Charles W. Jones
    Indiana Daniel D. Pratt Republikaner 1874 oder 1875 Zugewinn Demokraten Joseph E. McDonald
    Kalifornien Eugene Casserly Demokrat 20. Dez. 1873 Zugewinn Anti-Monopoly Newton Booth
    Maine Hannibal Hamlin Republikaner 1875 wiedergewählt Hannibal Hamlin
    Maryland William T. Hamilton Demokrat 1874 von Demokraten gehalten William P. Whyte
    Massachusetts William B. Washburn Republikaner 1875 von Republikanern gehalten Henry L. Dawes
    Michigan Zachariah Chandler Republikaner 1874 von Republikanern gehalten Isaac P. Christiancy
    Minnesota Alexander Ramsey Republikaner 1875 von Republikanern gehalten Samuel J. R. McMillan
    Mississippi Henry R. Pease Republikaner Feb. 1874 von Republikanern gehalten Blanche Bruce
    Missouri Carl Schurz Republikaner 1874 Zugewinn Demokraten Francis Cockrell
    Nebraska Thomas Tipton Republikaner 1875 von Republikanern gehalten Algernon Paddock
    Nevada William M. Stewart Republikaner 12. Jan. 1875 von Republikanern gehalten William Sharon
    New Jersey John P. Stockton Demokrat 1875 von Demokraten gehalten Theodore F. Randolph
    New York Reuben Fenton Republikaner 20. Jan. 1875 Zugewinn Demokraten Francis Kernan
    Ohio Allen G. Thurman Demokrat 1874 wiedergewählt Allen G. Thurman
    Pennsylvania John Scott Republikaner 19. Jan. 1875 Zugewinn Demokraten William A. Wallace
    Rhode Island William Sprague Republikaner 1875 von Republikanern gehalten Ambrose Burnside
    Tennessee William G. Brownlow Republikaner 26. Jan. 1875 Zugewinn Demokraten Andrew Johnson
    Texas James W. Flanagan Republikaner 28. Jan. 1875 Zugewinn Demokraten Samuel B. Maxey
    Vermont George F. Edmunds Republikaner 20. Okt. 1874 wiedergewählt George F. Edmunds
    Virginia John F. Lewis Republikaner 1875 Zugewinn Demokraten Robert E. Withers
    West Virginia Arthur I. Boreman Republikaner 1874 oder 1875 Zugewinn Demokraten Allen T. Caperton
    Wisconsin Matthew H. Carpenter Republikaner 1875 von Republikanern gehalten Angus Cameron
    • wiedergewählt: ein gewählter Amtsinhaber wurde wiedergewählt.

    Wahlen während des 44. Kongresses[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

    Während des 44. Kongresses fanden 1875 keine Nachwahlen statt.

    Einzelstaaten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

    In allen Staaten wurden die Senatoren durch die Parlamente gewählt, wie durch die Verfassung der Vereinigten Staaten vor der Verabschiedung des 17. Zusatzartikels vorgesehen. Das Wahlverfahren bestimmten die Staaten selbst, war daher von Staat zu Staat unterschiedlich. Teilweise ergibt sich aus den Quellen nur, wer gewählt wurde, aber nicht wie.

    Das Third Party System der Parteien in den Vereinigten Staaten bestand aus der Demokratischen Partei, die hauptsächlich in den Südstaaten stark war, sowie der gemäßigt abolitionistischen, im Norden verankerten Republikanischen Partei. Zeitweise waren auch die Liberal Republican Party und die Anti-Monopoly Party im Senat vertreten.[1]

    Quellen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

    Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

    1. a b Party Division. US-Senat, abgerufen am 8. September 2023 (englisch).