Waldaiskoje

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Siedlung
Waldeiskoje
Kleszowen-Mühle (Wiecken-Mühle)

Валдайское
Föderationskreis Nordwestrussland
Oblast Kaliningrad
Rajon Osjorsk
Frühere Namen Kleszowen-Mühle (bis 1936),
Kleschowen-Mühle (1936–1938),
Wiecken-Mühle (1938–1945)
Bevölkerung 9 Einwohner
(Stand: 1. Okt. 2021)[1]
Zeitzone UTC+2
Postleitzahl 238147
Kfz-Kennzeichen 39, 91
OKATO 27 227 000 012
Geographische Lage
Koordinaten 54° 22′ N, 22° 7′ OKoordinaten: 54° 21′ 56″ N, 22° 6′ 56″ O
Waldaiskoje (Europäisches Russland)
Waldaiskoje (Europäisches Russland)
Lage im Westteil Russlands
Waldaiskoje (Oblast Kaliningrad)
Waldaiskoje (Oblast Kaliningrad)
Lage in der Oblast Kaliningrad

Waldeiskoje (russisch Валдайское, deutsch Kleszowen-Mühle, 1936–1938 Kleschowen-Mühle, 1938–1945 Wiecken-Mühle) ist ein Ort in der russischen Oblast Kaliningrad. Er gehört zur kommunalen Selbstverwaltungseinheit Munizipalkreis Osjorsk im Rajon Osjorsk.

Geographische Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Waldeiskoje liegt an dem kleinen Fluss Wika (Wiek) acht Kilometer südöstlich der Rajonstadt Osjorsk (Darkehmen/Angerapp) und einen Kilometer südlich von Bagrationowo (Wikischken/Wiecken). Der Ort Kutusowo (Kleszowen/Kleschauen) befindet sich zwei Kilometer südöstlich.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Seit 1874 gehörte das Mühlengut Kleszowen als Gutsbezirk zum neu gebildeten Amtsbezirk Wi(e)kischken (heute russisch Bagrationowo) im Kreis Darkehmen.[2] Um 1900 wurde der Gutsbezirk in den Amtsbezirk Kleszowen (heute russisch Kutusowo) umgegliedert.[3] Im Jahr 1910 gab es dort 54 Einwohner.[4] Im Jahr 1928 wurde der Gutsbezirk Kleszowen-Mühle an die Landgemeinde Landgemeinde Wikischken angeschlossen. Dort machte der Ort die Namensänderung des benachbarten Kleszowen 1936 in Kleschowen mit. Seit 1938 hieß er entsprechend dem in Wiecken umbenannten Wikischken Wiecken-Mühle.[5]

Im Januar 1945 wurde der Ort von der Roten Armee besetzt. Die neue Polnische Provisorische Regierung ging zunächst davon aus, dass er mit dem gesamten Kreis Darkehmen (Angerapp) unter ihre Verwaltung fallen würde. Im Potsdamer Abkommen (Artikel VI) von August 1945 wurde die neue sowjetisch-polnische Grenze aber unabhängig von den alten Kreisgrenzen anvisiert, wodurch der Ort unter sowjetische Verwaltung kam. Die polnische Umbenennung des Ortes in Kleszczewski Młyn im Februar 1949[6] wurde (vermutlich) nicht mehr wirksam. Im Juli 1950 erhielt er den russischen Namen Waldaiskoje und wurde dem Dorfsowjet Bagrationowski selski Sowet in Rajon Osjorsk zugeordnet.[7] Von 2008 bis 2014 gehörte Waldaiskoje zur Landgemeinde Gawrilowskoje selskoje posselenije, von 2015 bis 2020 zum Stadtkreis Osjorsk und seither zum Munizipalkreis Osjorsk.

Kirche[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Vor 1945 gehörte der Ort zum evangelischen Kirchspiel Kleszowen.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Таблица 1.10 «Численность населения городских округов, муниципальных районов, муниципальных округов, городских и сельских поселений, городских населенных пунктов, сельских населенных пунктов» Программы итогов Всероссийской переписи населения 2020 года, утвержденной приказом Росстата от 28 декабря 2021г. № 963, с данными о численности постоянного населения каждого населенного пункта Калининградской области. (Tabelle 1.10 „Bevölkerungsanzahl der Stadtkreise, munizipalen Rajons, Munizipalkreise, städtischen und ländlichen Siedlungen [insgesamt], städtischen Orte, ländlichen Orte“ der Ergebnisse der Allrussischen Volkszählung von 2020 [vollzogen am 1. Oktober 2021], genehmigt durch die Verordnung von Rosstat vom 28. Dezember 2021, Nr. 963, mit Angaben zur Zahl der Wohnbevölkerung jedes Ortes der Oblast Kaliningrad.)
  2. Rolf Jehke, Amtsbezirk Wiecken
  3. Vgl. Rolf Jehke, Amtsbezirk Kleschauen
  4. Uli Schubert, Gemeindeverzeichnis
  5. Gemäß den zeitgenössischen Messtischblättern
  6. Rozporządzenie Ministra Administracji Publicznej o przywróceniu i ustaleniu nazw miejscowości. MP nr 17 poz. 225. In: Monitor Polski auf der Website des ISAP. Kanzlei des Sejm, 11. Februar 1949, S. 2, abgerufen am 18. September 2023 (polnisch, Verordnung des Ministeriums für die öffentliche Verwaltung und die wiedergewonnenen Gebiete über die Wiederherstellung und Bestimmung der offiziellen Ortsnamen).
  7. Durch den Указ Президиума Верховного Совета РСФСР от 5 июля 1950 г., № 745/3, «О переименовании населённых пунктов Калининградской области» (Verordnung 745/3 des Präsidiums des Obersten Rats der RSFSR "Über die Umbenennung der Orte der Oblast Kaliningrad" vom 5. Juli 1950)