Wallace Morgan

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Wallace Morgan

Wallace Morgan (* 1873 in New York City; † 24. April 1948 ebenda[1]) war ein US-amerikanischer Künstler während des Ersten Weltkriegs. Er war von 1929 bis 1936 Präsident der Society of Illustrators.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Junge Jahre[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Morgan wuchs in Albany auf, wo er von seinem Vater in Kunst unterrichtet wurde. Nach der High School kehrte er nach New York City zurück und studierte an der National Academy of Design. Er arbeitete Teilzeit als Zeichner für die New York Sun sowie, um sein Studium finanzieren zu können. Dabei entwickelte er die Fähigkeit, druckfertige Zeichnung zu erstellen, ohne vorher Skizzen anfertigen zu müssen. Er entschied sich Illustrationen für Bücher und Magazine anzufertigen, was dazu führte, dass einzelne Werke in Collier’s, Cosmopolitan und der Saturday Evening Post erschienen.[2] Damit unterschied er sich von anderen vergleichbaren Künstlern, wie etwa Jerome Myers, die sich vollkommen auf ihre eigene Kunst und weniger auf populäre Kultur konzentrierten.[3]

Vorkriegszeit[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

1998 erhielt Morgan eine Vollzeit-Anstellung als Zeichner bei The Herald. In seiner elfjährigen Tätigkeit für die Zeitung erschuf er Zeichnungen für Nachrichten aller Rubriken, inklusive einer Reise 1892 nach Martinique, um die Eruption des Mt. Pelée darzustellen. Während dieser Zeit konnte er sein Auge für Charakterausdrücke sowie detailreiche Landschaftsabbildungen weiter schärfen.[4]

Morgan verließ seine Anstellung, um ein eigenes Studio zu eröffnen. Er blieb dabei Magazine, Bücher und Werbung auf Kommission zu illustrieren. Kurz nach der Eröffnung begab er sich mit Julian Bond auf eine Tour durch die USA, um Lebensbilder und -wege aufzufangen. Auf insgesamt zwei landesweiten Reisen sammelten sie genügend Werke für ein Buch im Auftrag von Collier’s.[4]

Erster Weltkrieg[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Nominierung Morgans als offizieller Kriegskünstler auf Seiten der USA brachte ein abruptes Ende zu seiner dritten Reise quer durch dieses Land. Im März 1918 wurde ihm der Rang des Army Captain verliehen, einen Monat später landete er bereits in Frankreich. Während eines ganzen Jahres in Frankreich folgte er der Marine Brigade nach Chateau-Thierry und in den Wald von Belleau. Dabei legte er ein besonderes Augenmerk auf die tägliche Routine der Soldaten und Generäle.[2]

Nachkriegszeit[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach Kriegsende kehrte Morgan zurück in sein Studio in New York. Da er zu dieser Zeit als einer der besten Schwarz-Weiß-Künstler galt, würde Morgan oft als Vorsitzender der amerikanischen Illustratoren bezeichnet. Er wurde in die National Academy of Design und die Society of Illustrators’ Hall of Fame gewählt.[2]

Als Mitglied mehrerer Organisation und Vereinigungen, unterhielt Morgan ein aktives Clubleben. Zwischen 1929 und 1936 diente er als Präsident der Society of Illustrators. Außerdem unterrichtete er einige Jahre an der Art Students League, in der er später Ehrenmitglied wurde.[1]

1941 wurde er in die American Academy of Arts and Letters gewählt.[5]

Werke (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Rezeption[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zumeist verwendete Morgan Kohle für seine Zeichnungen, aber für einige Werke nahm er auch Bleistift, Tinte oder Farbe zur Hand. „Er selbst sagte einst: Ich will verdammt sein, wenn ich eine Kamera benütze... Außerdem werden sie mir nie gerecht.“ So brachte er immer gleichzeitig Humor und Mitgefühl in den Ausdruck einer Zeichnung.[1]

Seine Werke während des Ersten Weltkriegs bringen einen besonderen Eindruck der Bewegung und Aufregung in Szenen des Kampfes. Gleichzeitig bilden sie sein Interessen an den Truppen, Tieren und der Ausrüstung ab, die sich nahtlos über die Schlachtfelder in Frankreich bewegten.[4] Trotz der kernigen Abbildung, zeichnete sich eine fesselnde Spannung des Krieges ab in der seine Kameraden in realistischer Weise dargestellt wurden. Da die meisten Kriegsillustrationen in der Nacht abgebildet werden, fällt besonders Morgans Fähigkeit ein Spiel aus Licht und Schatten auf die Zeichnung zu bringen auf.[6]

Morgan wurde als kultivierter Mann beschrieben, der Gefallen an Luxus gefunden hatte und nur Scotch Whiskey trank. Er hob sich damit am Schlachtfeld deutlich von den „ausgemergelten“ Soldaten ab.[7]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Cornebise, Alfred (2014): Art from the trenches : America’s uniformed artists in World War I. College Station, Texas A&M University Press, ISBN 978-0-89096-349-4

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c Society of Illustrators: Wallace Morgen. Abgerufen am 7. Februar 2018.
  2. a b c National Museum of American History. Abgerufen am 7. Februar 2018.
  3. Robert L. Gambone: Jerome Myers. The Ash Can Artist of the Lower East Side. Xlibris, 2017, ISBN 978-1-5245-6351-6.
  4. a b c US Army Center of Military History. Abgerufen am 7. Februar 2018.
  5. Members: Wallace Morgan. American Academy of Arts and Letters, abgerufen am 16. April 2019.
  6. Steven Trout: On the Battlefield of Memory: The First World War and American Remembrance, 1919–1941. The University of Alabama Press, Tuscaloosa 2010, ISBN 978-0-8173-5723-8.
  7. Peter Krass: PORTRAIT OF WAR: The U.S. Army’s First Combat Artists and the Doughboys’ Experience in WWI. John Wiley and Sons, New York 2006, ISBN 978-0-471-67023-0.