Wallkill River

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Wallkill River
Twischsawkin
Flussinseln bei Walden, New York

Flussinseln bei Walden, New York

Daten
Gewässerkennzahl US970746
Lage New York, New Jersey (USA)
Flusssystem Hudson River
Abfluss über Rondout Creek → Hudson River → Atlantischer Ozean
Ursprung Lake Mohawk in Sparta (Sussex County, NJ)
41° 1′ 58″ N, 74° 38′ 38″ W
Quellhöhe 220 m[1]
Mündung Rondout Creek bei Rifton, Ulster County, New YorkKoordinaten: 41° 51′ 13″ N, 74° 2′ 55″ W
41° 51′ 13″ N, 74° 2′ 55″ W
Mündungshöhe m[2]
Höhenunterschied 216 m
Sohlgefälle 1,4 ‰
Länge 151 km
Einzugsgebiet 2033 km²[3]
Abfluss MQ
39 m³/s
Linke Nebenflüsse Shawangunk Kill, Muddy Kill
Rechte Nebenflüsse Papakating Creek, Tin Brook
Kleinstädte New Paltz, Walden, Montgomery, Sparta
Einzugsgebiet von Wallkill River und Rondout Creek

Einzugsgebiet von Wallkill River und Rondout Creek

Sturgeon Pond, der durch die Aufstauung des Wallkill Rivers knapp oberhalb seiner Mündung in den Rondout Creek entstand

Sturgeon Pond, der durch die Aufstauung des Wallkill Rivers knapp oberhalb seiner Mündung in den Rondout Creek entstand

Staudamm, Wasserfälle und NYSEG-Kraftwerk in Walden nach heftigen Niederschlägen im Oktober 2005

Staudamm, Wasserfälle und NYSEG-Kraftwerk in Walden nach heftigen Niederschlägen im Oktober 2005

Die Montgomery Worsted Mills sind noch heute in Betrieb

Die Montgomery Worsted Mills sind noch heute in Betrieb

Der Wallkill River (bei den Indianern Nordamerikas Twischsawkin, übersetzt „das Land, wo Pflaumen im Überfluss vorhanden sind“) ist ein 151 km[3] langer Zufluss des Hudson Rivers.

Der Fluss ist der Abfluss des künstlichen Lake Mohawk in Sparta, New Jersey. Er fließt von dort hauptsächlich nach Nordosten und vereinigt sich bei Rosendale mit dem Rondout Creek, mit dem er bei Kingston in den Hudson River mündet. Die jährlich ermittelte durchschnittliche Abflussmenge beträgt 39 m³/s.[4]

Der Fluss weist zwei Besonderheiten auf: Zum einen strebt er nach Norden, obwohl er zwischen den beiden nach Süden fließenden Flüssen Hudson und Delaware River liegt. Zum anderen verliert er für die letzten 12 Flusskilometer bis zum Hudson seinen Namen an den wesentlich kleineren Rondout Creek. Dies ist auf die Aufstauung des Wallkill River zum Stausee Sturgeon Pool zurückzuführen, welche unmittelbar vor dem Zusammenfluss mit dem Rondout Creek erfolgt.

Verlauf[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das weite Flusstal liegt zwischen dem Hauptkamm der Appalachen und den New York-New Jersey Highlands. Auf seinem Lauf entwässert der Fluss den größten Teil des Sussex Countys und fließt dann durch das „Wallkill River National Wildlife Refuge“ an der Staatsgrenze zwischen New Jersey und New York. Der größte Teil des Flusslaufes ist in New Jersey mit dem Kanu befahrbar.

In der „Black Dirt Region“ von Warwick ist der Fluss stark reguliert und Wasser wird zur Bewässerung entnommen. Bevor diese Gegend trockengelegt wurde, war sie als „Drowned Lands“ bekannt. Der Fluss erreicht im Norden des Orange Countys die Ortschaft Wallkill und erlangt dort wieder seine frühere Größe. Er passiert den Orange County Airport in der Village of Montgomery und durchfließt Walden, wo in der Vergangenheit Staudämme gebaut wurden, um für die ortsansässige Industrie Wasserkraft zu erzeugen. Der größte dieser Staudämme in Walden wird noch heute durch die „New York State Electric and Gas“ genutzt.

Auf einer kurzen Strecke bildet der Fluss die Grenze zwischen dem Orange County und dem Ulster County und fließt an Wallkill vorbei, der zweiten Siedlung, die ihren Namen vom Flussnamen ableitet. Vor der Kulisse der Shawangunk Ridge windet sich der Fluss an den Ulster County Fairgrounds und New Paltz vorbei und strebt seiner Mündung in den Rondout Creek zu.

Eher unüblich für den Bundesstaat New York ist, dass der Fluss öfters politische Grenzen schneidet, anstatt sie zu bilden. Abgesehen von der Grenze zwischen Orange und Ulster County trennt der Fluss im Süden des Orange Countys die Towns Minisink, Wawayanda und Wallkill am westlichen Ufer von Warwick und Goshen im Osten.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Mindestens drei indianische Felsenwohnungen wurden bei archäologischen Ausgrabungen in der Region gefunden. Für die indigenen Bewohner war die Region nicht nur wichtig in landwirtschaftlicher Hinsicht, sondern auch wegen ihrer geologischen Ressourcen. Der Fluss und seine Ufer waren reich an Feuerstein und Hornstein, was sie zu Fertigung von Speeren und Pfeilspitzen benötigten.[5]

Die Gegend am Fluss wurde im 17. Jahrhundert von niederländischen Siedlern vom Hudson Valley her besiedelt. Sie gaben dem Fluss zunächst den Namen Palse – abgeleitet vom Namen der Stadt, die heute den Namen New Paltz trägt. Als sich später herausstellte, dass der Fluss weit über den Raum des New-Paltz-Patents hinausreichte, änderten sie den Namen des Flusses nach dem Waal in ihrer Heimat. Nach dem Übergang der Kolonie in britisches Eigentum folgten ihnen britische Siedler.[5]

Die Siedler erkannten die landwirtschaftliche Nutzbarkeit der Drowned Lands frühzeitig. Bemühungen, den Fluss zu regulieren, gehen bis ins Jahr 1760 zurück. 1826 entstand ein Kanal, der zur Trockenlegung des Landes führte, sodass eine profitable Kultivierung möglich wurde.[5]

Zu jener Zeit begann die aufkommende Industrie, den Fluss zu bändigen. Jacob Walden errichtete eine Wassermühle in der Siedlung am Unterlauf des Flusses, die später seinen Namen erhielt. Müller und Farmer in der Black Dirt Region stießen jahrzehntelang heftig aufeinander. Diese Zusammenstöße sind als „Muskrat and Beaver Wars“ bekannt. Die Mühlenbetreiber waren vom ungehinderten Lauf des Wassers abhängig, während für die Landwirtschaft die Regulierung des Wassers notwendig war. Die Landwirte setzten sich 1871 schließlich durch, auch dadurch, dass der Bau der Eisenbahn die Industrie in Montgomery und Walden konzentrierte, wo die Bahnstrecke vorbeiführte.[5]

Die Anwohner am Fluss erlebten 1955 das schlimmste Hochwasser in der bekannten Geschichte, nachdem nach einem trockenen Sommer zwei Hurrikane, Connie und Diane, den Nordosten der Vereinigten Staaten trafen.[6] In jüngerer Zeit erzwang im April 2007 ein Nor’easter die Sperrung von Straßen und die Evakuierung von Häusern im Schwemmland des Orange Countys, da der starke Niederschlag zu Hochwasser am Fluss und seinen Zuflüssen führte.

Zuflüsse[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Wallkill hat 69 Zuflüsse in New York, davon haben 30 einen Namen.[3]

Die Hauptzuflüsse des Wallkill Rivers sind in Fließrichtung

von rechts:

von links:

Wasserkraftanlagen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bei Walden betreibt Consolidated Hydro New York am Wallkill River ein Laufwasserkraftwerk () mit 3 Turbinen und einer Gesamtleistung von 2,4 MW.[7]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Wallkill River – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Lake Mohawk. In: Geographic Names Information System. United States Geological Survey, United States Department of the Interior; (englisch).
  2. Wallkill River. In: Geographic Names Information System. United States Geological Survey, United States Department of the Interior; (englisch).
  3. a b c Draft Wallkill Watershed Conservation and Management Plan. (PDF) Ulster County Soil and Water Conservation District, 2005, archiviert vom Original am 15. Juli 2007; abgerufen am 25. Februar 2009 (englisch).
  4. Wallkill River at Gardiner, NY; average annual discharge table. United States Geological Survey, 2005, abgerufen am 25. Februar 2009 (englisch).
  5. a b c d History. United States Fish and Wildlife Service (USFWS), abgerufen am 25. Februar 2009 (englisch).
  6. The floods of hurricane Connie and Diane. National Weather Service Northeast River Forecast Center, abgerufen am 27. Februar 2009 (englisch).
  7. energyjustice.net