Walter Baldwin

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Walter Smith Baldwin Jr. (* 2. Januar 1889 in Lima, Ohio; † 27. Januar 1977 in Santa Monica, Kalifornien) war ein US-amerikanischer Schauspieler.

Leben und Karriere[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Baldwin entstammte einer Familie von Theaterschauspielern, sein Vater leitete eine reisende Schauspielgruppe. Baldwin studierte Schauspiel an der American Academy of Dramatic Arts und spielte danach gleichfalls Theater. Seine Bühnenkarriere wurde von einem Dienst im Ersten Weltkrieg unterbrochen.[1] Von 1917 bis 1938 spielte er am Broadway in mindestens 17 Produktionen, unter anderem als Reporter Bensinger in der Uraufführung von Ben Hechts und Charles MacArthurs Bühnenklassiker The Front Page und als Whit in einer erfolgreichen Bühnenadaption von John Steinbecks Von Mäusen und Menschen.[2]

Der Regisseur Allan Dwan sah Baldwin auf der Bühne und verpflichtete ihn für eine Rolle in seinem Western Frontier Marshal (1939).[3] Obgleich Baldwins Auftritt in der Postproduktion komplett aus dem Film geschnitten wurde, blieb er in Hollywood und etablierte sich als gefragter Nebendarsteller, wobei er besonders oft in Western auftrat. In der Regel gab er den grundsoliden, oft ländlich lebenden, mitunter engstirnigen Bürger – sei es als Farmer, Sheriff, Buchhalter, Ladeninhaber, Anwalt oder auch als Vater der Hauptfigur. Eine seiner bekanntesten Filmrollen hatte Baldwin als Vater des Soldaten, dem seine Hände amputiert wurden, in William Wylers oscarprämiertem Kriegsheimkehrerdrama Die besten Jahre unseres Lebens (1946). Wyler war offenbar von Baldwins Leistung so überzeugt, dass er ihn danach noch in zwei weiteren Filmen von sich besetzte, unter anderem als tragisch endenden Müllsammler in dem Thriller An einem Tag wie jeder andere (1955). Ab den 1950er-Jahren übernahm Baldwin auch eine Vielzahl an Fernsehrollen und hatte zwischen 1964 und 1970 eine wiederkehrende Nebenrolle als Großvater Miller in der Serie Petticoat Junction. Eine späte, sehr kleine Rolle für Baldwin war der Satanist Mr. Wees in Roman Polańskis Horrorklassiker Rosemaries Baby. Baldwins filmisches Schaffen zwischen 1936 und 1971 umfasst mehr als 160 Film- und Fernsehproduktionen.

Baldwin arbeitete zeitweise ebenfalls als Schauspiellehrer am Pasadena Playhouse. Der unverheiratete und kinderlose Schauspieler war bekennender Katholik und engagierte sich in verschiedenen sozialen Organisationen, etwa dem Amerikanischen Roten Kreuz und bei den Pfadfindern. Durch finanzielle Investments gut abgesichert, verlebte Baldwin einen komfortablen Lebensabend bis zu seinem Tod an einer Lungenentzündung im Januar 1977 im Alter von 88 Jahren.[4]

Filmografie (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Walter Baldwin – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Walter Baldwin (1889-1977) – Find a Grave. Abgerufen am 13. Oktober 2023.
  2. Walter Baldwin – Broadway Cast & Staff | IBDB. Abgerufen am 14. Oktober 2023.
  3. Walter Baldwin – Broadway Cast & Staff | IBDB. Abgerufen am 14. Oktober 2023.
  4. Walter Baldwin (1889-1977) – Find a Grave... Abgerufen am 14. Oktober 2023.