Walter Hrich

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Walter Karl Hrich (* 18. April 1907 als Walter Karl Valenzi in Wien, Österreich-Ungarn; † nach 1967, vermutlich in Berlin) war ein deutscher Kameramann.

Leben und Wirken[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Hrich war ein Sohn der Kontoristin Valerie Valenzi. 1925 wurde er von deren Ehemann, dem Tontechniker und Kameramann Eugen Hrich, adoptiert.[1] Nach dem Besuch eines Realgymnasiums erlernte Walter Hrich sein Handwerk in der Übergangszeit vom Stumm- zum Tonfilm. Bei dem 12 Minuten kurzen, sozialistischen Proletarierfilm Zeitprobleme: Wie der Arbeiter wohnt von Slatan Dudow ist Hrich 1930 erstmals als Chefkameramann nachweisbar. Noch im selben Jahr war er als Kameraassistent bei G. W. Pabsts berühmter Dreigroschen-Oper-Verfilmung tätig.

In der Folgezeit diente er als Kameraassistent bei der Tobis, bis ihn 1938 die UFA als Kameramann ihrer Wochenschau einstellte. Unmittelbar darauf, kurz vor und kurz nach Beginn des Zweiten Weltkriegs, war Hrich einer von mehreren Kameraleuten zentraler NS-Propagandafilmdokumentationen, so über den Westwall, den Einsatz der Legion Condor, den Überfall auf Polen und die Invasion in Norwegen. Anschließend wurde Hrich eingezogen und geriet in britische Kriegsgefangenschaft. Seine Jahre der Internierung verbrachte er von 1941 bis 1947 in Australien. Wieder nach Deutschland entlassen, stand Walter Hrich für verschiedene bundesdeutsche Filmgesellschaften hinter der Kamera und fotografierte, zumeist als einfacher Kameramann oder Juniorpartner deutlich berühmterer Kollegen wie Fritz Arno Wagner, Igor Oberberg und Albert Benitz, eine Reihe von konventioneller Kinofilmunterhaltung der 1950er Jahre. In den 1960ern gestaltete Hrich nur noch die Optik von Fernsehproduktionen, ehe er sich 1967 ins Privatleben zurückzog. Wann er verstarb, ist derzeit (Stand Juli 2017) unbekannt.

Ab 1936 war Hrich mit Gertrud Siebeneichner verheiratet.[2]

Filmografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Johann Caspar Glenzdorf: Glenzdorfs internationales Film-Lexikon. Biographisches Handbuch für das gesamte Filmwesen. Band 2. Prominent-Filmverlag, Bad Münder 1961, DNB 451560736, S. 719.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Geburts- und Taufbuch der Pfarre Wien-Altlerchenfeld, Nr. 124/1907 (online)
  2. Landesarchiv Berlin, Heiratsregister Standesamt Berlin-Charlottenburg I, Nr. 1148/1936 (online auf Ancestry.com, kostenpflichtig)