Walter Schels

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Walter Schels (2009)

Walter Schels (* 1936 in Landshut) ist ein deutscher Fotograf. Berühmt wurde er mit seinen Schwarz-Weiß-Bildern.[1]

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Walter Schels wurde 1936 in Landshut geboren. Von 1957 bis 1965 arbeitete er als Schaufensterdekorateur in Barcelona, Kanada und Genf. Anschließend ging er als freier Fotograf nach New York City. 1970 kehrte er nach Deutschland zurück und eröffnete in München ein eigenes Studio. Er arbeitete für die Werbung, für Zeitschriften und Magazine und an eigenen freien Projekten.

Für die Zeitschrift Eltern fotografierte Schels in den 1980er Jahren Reportagen über Geburten und entdeckte die greisenhaft und „wissend“ wirkenden Gesichter der Neugeborenen. Diese Erfahrung beeinflusste ihn bei all seinen weiteren Porträtarbeiten. Bekannt wurde Schels mit fotografischen Charakterstudien. Sie zeigen prominente Personen aus Politik und Kultur, aber auch Tiere. Ebenso beschäftigt sich Walter Schels mit Extremsituationen menschlicher Existenz.

„Die Arbeiten von Walter Schels stehen in der Tradition des psychologischen photographischen Portraits. En face, mit direktem Blickkontakt zur Kamera präsentieren sich die Portraitierten. Selbstbewußt schauen sie aus dem Bildraum dem Betrachter entgegen, der sich gerade bei den großformatigen Arbeiten mit der eindringlichen physiognomischen Landschaft des einzelnen Gesichts konfrontiert sieht. Dennoch ist Schels Blick kein distanzierter, kein emotionsloser, kein rein analytischer, sondern bleibt im höchsten Maße eindringlich, einfühlend und wahrt trotz aller Nahsichtigkeit gegenüber dem Portraitierten stets respektvolle Diskretion“, so beschreibt ihn der Fotograf, Sammler und Kurator F.C.Gundlach in einer Ausstellungseinführung in der Freien Akademie der Künste, Hamburg.

Für die mit seiner Frau Beate Lakotta verwirklichte Serie Noch mal leben vor dem Tod, die Hospizpatienten kurze Zeit vor und unmittelbar nach deren Tod zeigt, wurde Walter Schels mehrfach ausgezeichnet.

Walter Schels ist Ehrenmitglied des Berufsverbands Freie Fotografen und Filmgestalter (BFF) und Mitglied der Freien Akademie der Künste in Hamburg.

Walter Schels lebt und arbeitet in Hamburg.

Ausstellungen (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Auszeichnungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bücher[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • mit Text von Margrit Tellenbach: Im Traum hab ich mich schwarz gesehn. Thauros Verlag, München 1978, ISBN 9783884110003.
  • Roncalli – Die Reise zum Regenbogen, Mahnert-Lueg, München 1982, ISBN 978-3922170334.
  • Das offene Geheimnis. Was Gesicht und Mimik eines Neugeborenen verraten. Welche Anlagen und Eigenschaften lassen sich erkennen, Mosaik Verlag, München 1995, ISBN 9783576104006.
  • Das offene Geheimnis: neugeboren – altgeboren. Was Gesicht und Mimik eines Neugeborenen verraten, welche Anlagen und Eigenschaften lassen sich erkennen, Mosaik Verlag, München 2001, ISBN 9783576114692.
  • Lidské tváře Brno 1998.
  • Tierische Porträts, Edition Stemmle, Zürich 2001, ISBN 3-908163-44-7.
  • mit Text von Sabine Schwabenthan: Die Seele der Tiere: Gesichter, Gefühle, Geschichten. Orbis Verlag München 2002, ISBN 9783572014033.
  • mit Text von Beate Lakota: Noch mal leben vor dem Tod: Wenn Menschen sterben, Deutsche Verlags-Anstalt, München 2004, ISBN 978-3421058379.
  • mit Texten von Beate Lakotta: Hände. Fischer, Frankfurt am Main 2016, ISBN 978-3-10-002547-0.

Weblinks und Quellen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Literatur von und über Walter Schels im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
  • Offizielle Homepage
  • "How one Photographer overcame his Fear of Death by photographing it", by David Rosenberg, in: SLATE, 17. Aug. 2014
  • "Vom Zauber des Verblühten. Fotograf Walter Schels zeigt Blumenstilleben in der Galerie Hilaneh von Kories" von Belinda Grace Gardner, Welt am Sonntag, 11. November 2012
  • "Sechs on the beach: 3. Der Menschenkenner. Manche Fotografen erschaffen in Lauf ihres Lebens ein Werk, vor dem man sich nur verneigen kann. Walter Schels gehört zu diesen Ikonen der Fotokunst." Blog von Christoph Künne, Docma – Magazin für Bildbearbeitung, Juni 2012
  • "Faces of Life and Death." Well-Blog by Tara Parker-Pope, The New York Times, 9. April 2008
  • "How to stare death in the face." Laura Cumming reviews "Life Before Death" at the Wellcome Collection. "The Guardian", 13. April 2008
  • "Death portraits shared around the world." The Guardian, 8. April 2008
Interviews
  • "Walter Schels – Animali." Portfolio and Interview by Rosanna Checchi In: Zoom, Jan/Feb 2010
  • Jan Paersch: „Liebe ist ein irrealer Begriff“. In: taz. 30. September 2019; (Walter Schels im Interview).

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. SWR1 BW: Walter Schels. Abgerufen am 23. April 2020.
  2. Beleg auf erlebniswelt-fotografie-zingst.de (Memento vom 28. August 2012 im Internet Archive)
  3. Meldung auf spiegel.de, abgerufen am 15. September 2012