Walter Wagner (Jurist)

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Walter Wagner (* 31. Juli 1901 in Posen; † 21. Februar 1991 in Karlsruhe) war ein deutscher Jurist, Oberstaatsanwalt eines Sondergerichts im besetzten Polen und Staatsanwalt beim Bundesgerichtshof.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wagner studierte ab Sommersemester 1920 Rechtswissenschaften in Gießen, München und Frankfurt a. M. Nach der Promotion zum Dr. jur. wurde er 1928 Staatsanwalt in Frankfurt a. M., 1930 Staatsanwaltschaftrat in Berlin, 1935 Erster Staatsanwalt beim Oberlandesgericht Breslau, 1938 Oberstaatsanwalt in Schweidnitz, 1939 in Posen im besetzten Polen Oberstaatsanwalt an einem Sondergericht. Von 1940 bis 1945 leistete er Kriegsdienst.

Schon 1945 wurde er als Staatsanwalt in Frankfurt a. M. wieder in den Justizdienst übernommen. Nach Gründung der Bundesanwaltschaft (1950) wurde er Oberstaatsanwalt, am 8. August 1954 Bundesanwalt am Bundesgerichtshof in Karlsruhe, zuletzt als stellvertretender Generalbundesanwalt. Wagner organisierte 1962 in der Spiegel-Affäre den, wie er es nannte, Zugriff.[1]

Wagner war Mitglied der Staatsanwaltschaftskommission des Deutschen Richterbundes. Er war auch Mitglied des Vereins zur Wiedereinführung der Todesstrafe e.V.[2]

Am 31. Juli 1966 trat Wagner in den Ruhestand.

Schriften (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Karlmann Geiß, Kay Nehm, Hans Erich Brandner, Horst Hagen (Hrsg.): 50 Jahre Bundesgerichtshof. Festschrift aus Anlaß des fünfzigjährigen Bestehens von Bundesgerichtshof, Bundesanwaltschaft und Rechtsanwaltschaft beim Bundesgerichtshof. Heymann, Köln u. a. 2000, ISBN 3-452-24597-7.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Franziska Augstein: Das Duell. In: Süddeutsche Zeitung. 26. April 2014, S. 42 (sueddeutsche.de).
  2. N 1379/3 Bd. 3: Verein für die Wiedereinführung der Todesstrafe e.V. Bundesarchiv Deutschland, abgerufen am 15. September 2019.