Walter von Brüning

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Walter von Brüning (* 13. August 1869 in Höchst am Main; † 16. Juni 1947 in Garz/Rügen[1]) war ein deutscher Verwaltungsbeamter und Parlamentarier.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Walter von Brüning entstammte einer Familie, die im 18. Jahrhundert aus dem Münsterland nach Wuppertal kam und sich von dort aus verbreitete.[2] Er war ein Sohn des Industriellen, Chemikers und Politikers Adolf von Brüning[3] und Clara geb. Spindler (1844–1909) und wuchs mit seinen Brüdern Gustav (1864–1913, Chemiker und Abgeordneter), Adolf Johann (1866–1941, Diplomat), Helmuth (1870–1922, Landrat), Rüdiger (* 1875, Offizier) und Erich Otto (* 1877, Diplomat) auf.

Er studierte an der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg und der Friedrich-Wilhelms-Universität Berlin Rechts- und Staatswissenschaften. 1888 wurde er Mitglied des Corps Guestphalia Heidelberg.[4] Nach Abschluss des Studiums und Promotion zum Dr. iur. trat er in den preußischen Staatsdienst. Das Regierungsreferendariat absolvierte er bei der Regierung in Wiesbaden. 1897 bestand er das Regierungsassessor-Examen.[5] Als Wiesbadener Regierungsassessor wurde er 1907 Landrat des Landkreises Stolp.[6] Vom 5. Januar 1911 bis zum 28. Mai 1918 saß er für den Wahlkreis Köslin 1 (Lauenburg, Bütow, Stadt- und Landkreis Stolp) im Preußischen Abgeordnetenhaus. Er gehörte der Fraktion der Konservativen Partei an. Wegen seiner Beförderung zum Polizeipräsidenten von Kiel schied er aus dem Parlament aus. Dieses Amt übte er bis zum Ende der Monarchie aus. Brüning war Stellvertretender Vorstand des Aufsichtsrats der Farbwerke Hoechst, die sein Vater mitgegründet hatte. Später saß er im Aufsichtsrat des Unternehmens.[3]

Nach 1918 lebte er bis zu dessen Enteignung 1945 auf seinem ehemaligen Rittergut in Semper auf Rügen. Dort besaß er eine umfangreiche Bibliothek. Nach dem Tod von Eduard Grisebach erwarb er unter anderem dessen Buchsammlung[7]. Von 1911 bis 1915 war er Vorsitzender der Maximilian-Gesellschaft. Seine Bibliothek ließ er 1930/1931 mit zwei gedruckten Katalogen versteigern.

Ehrungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Bernhard Mann: Biographisches Handbuch für das Preußische Abgeordnetenhaus 1867–1918 (= Handbücher zur Geschichte des Parlamentarismus und der Politischen Parteien. Band 3). Droste, Düsseldorf 1988, ISBN 3-7700-5146-7, S. 87.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Kösener Corpslisten 1960, 64/825
  2. Gothaisches genealogisches Taschenbuch der briefadeligen Häuser, 1913, S.116
  3. a b Björn Biester: Maximilian-Gesellschaft 1911–2011. In: Wulf D. v. Lucius: 100 Jahre Maximilian Gesellschaft. 1911–2011. Maximilian Gesellschaft, Hamburg 2011, ISBN 978-3-921743-59-1, S. 13–97, hier: S. 75.
  4. Kösener Korpslisten 1910, 112/959.
  5. Geheimes Staatsarchiv Preußischer Kulturbesitz Bestand I. HA Rep. 125, Nr. 785
  6. a b Landkreis Stolp Verwaltungsgeschichte und Landratsliste auf der Website territorial.de (Rolf Jehke)
  7. 'Allgemeine Zeitung. Beilage zur Allgemeinen Zeitung. 1906,7/9' - Digitalisat | MDZ. Abgerufen am 7. April 2024.