Wanja (biblische Person)

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Wanja (/ˈvanja[1]/ Hebräisch: וניה, Esr 10,36 OT) war einer der jüdischen Rückkehrer aus Babylon, der seine ausländische Frau auf Geheiß Esras verstoßen musste (Esra 10,36 EU).

Im masoretischen Text wird er als Nachkomme des Bani (בני) genannt, doch werden Nachkommen Banis bereits in Esr 10,29 EU abgehandelt. Es wird daher seit Ernst Bertheau ein Kopistenfehler angenommen und vorgeschlagen, in Esr 10,34 Bigwai (בגוי) zu lesen.[2]

Der Name ist iranischer Herkunft und bedeutet „Siegreich durch X“.[3] Dieser Name findet sich auch auf einem aramäischen Papyrus des 5. Jh. v. Chr.[4]

Der Name wurde in der Lutherbibel von 1545 irrtümlich mit Naia wiedergegeben[5], in der revidierten Fassung von 1912 mit Vanja.[6] Seit der revidierten Fassung von 1984 schreibt die Lutherbibel Wanja.[7] In der Übersetzung von Vinzenz Hamp und Meinrad Stenzel erscheint der Name als Neja.[8]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Entsprechend im englischsprachigen Kontext Transkriptionen wie vaniah oder vanya, vgl. etwa David Noel Freedman (Hg.): Eerdman's Dictionary of the Bible, Eerdman's, Cambridge u. a. 2000, S. 1352 (einsehbar bei Google Books).
  2. Vgl. E. Bertheau: Die Bücher Esra, Nechemia und Ester, Hirzel, Leipzig 1862, S. 125 (einsehbar bei archive.org); Carl Friedrich Keil, Franz Delitzsch: Biblischer Commentar über das Alte Testament: Die nachexilischen Geschichtsbücher: Chronik, Esra, Nehemia und Esther (= Biblischer Commentar über das Alte Testament, Teil 5), Dörffling u. Franke, Leipzig 1870, S. 484 (einsehbar bei Google Books); Joseph Blenkinsopp: Ezra-Nehemiah: A Commentary, Philadelphia, Pennsylvania 1988, S. 196.199 (einsehbar bei Google Books) mit Verweis auf Esr 2,14 EU und Esr 8,14 EU.
  3. Annemarie Frank: Art. וַנְיָה, in: Hans Rechenmacher; Viktor Golinets; Annemarie Frank: Datenbank ‚Althebräische Personennamen‘, München 2020, ID 521, Version 201. doi:10.24344/bht-dahpn.
  4. Arthur Ernest Cowley: Aramaic Papyri of the Fifth Century B.C. Clarendon, Oxford 1923, S. 68 = Nr. 22, Zeile 40 (einsehbar bei archive.org).
  5. Lutherbibel von 1545 (Memento des Originals vom 4. März 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/enominepatris.com auf enominepatris.com.
  6. Revidierte Lutherbibel von 1912 auf bibel-online.net
  7. Revidierte Lutherbibel von 1984@1@2Vorlage:Toter Link/www.die-bibel.de (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im Mai 2019. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. auf die-bibel.de
  8. Die Heilige Schrift. 3. Auflage. Christiana, Stein am Rhein 1974, ISBN 3-7171-0576-0, S. 687.