Wartmann Holding

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Die Wartmann Holding AG ist ein Technologie- und Immobilienkonzern mit Sitz in Brugg im Schweizer Kanton Aargau. Sie ist aus der 1896 in Brugg gegründeten Stahlbaufirma Wartmann & Vallette Cie. hervorgegangen.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Bautechniker Rudolf Wartmann-Füchslin von Bauma beteiligte sich 1896 am Stahlbauunternehmen, das der Ingenieur Hermann Schröder aus Mollis in der Nähe des Bahnhofs von Brugg errichtete. Drei Jahre später konnte er die Firma übernehmen und gründete dafür zusammen mit dem Bauingenieur Alfred E. Vallette aus Jussy bei Genf, der von 1890 bis 1899 bei der Nordostbahn als Chef des Brückenbaubüros gearbeitet hatte, die Kollektivgesellschaft Wartmann & Vallette Cie. Bei diesem Unternehmen fand neben anderen der Brückenbauingenieur Othmar Ammann seine erste Anstellung. 1906 gründete die Brugger Firma zusammen mit anderen Betrieben den Verband Schweizerischer Brückenbau- und Stahlbau-Unternehmungen, den Rudolf Wartmann von 1913 bis 1925 als zweiter Präsident führte. Ab 1907 firmierte das Unternehmen, dem nun noch weitere Teilhaber angehörten, als Wartmann, Vallette & Cie. AG.

Inserat in der Schweizerischen Bauzeitung 1908

Von 1907 bis 1914 führte die Firma auch eine Zweigniederlassung in Genf. 1947 entstand das Tochterunternehmen Stahlschweisswerk Wartmann AG in Oberbipp und 1948 ein eigenes Ingenieurbüro in Zürich. 1970 fusionierten die im Jahr 1900 von Conradin Zschokke gegründete Aktiengesellschaft Conrad Zschokke, Döttingen, und Wartmann zur neuen Gesellschaft Zschokke Wartmann AG mit Sitz in Brugg. Die neue Firma erweiterte das Werkgelände in Döttingen und verkaufte das Werkareal in Brugg an die auf dem Nachbargrundstück niedergelassenen Kabelwerke Brugg. 1976 gab sich das Unternehmen eine neue Struktur und wurde zur Holdinggesellschaft. Es gab die Beteiligung an der Stahlbausparte von Zschokke Wartmann auf. 1996 verkaufte die Zschokke Wartmann AG den Bereich Stahlwasserbau an die Firma H. Erne Metallbau, Leuggern.

Die Wartmann Holding AG führt heute vier Unternehmen: die Wartmann Technologie AG in Oberbipp, die auf Schweissarbeiten, Apparatebau und Fahrzeugbau spezialisiert ist, die Wartmann Immobilien AG in Brugg, unter anderem mit Anteil an der Überbauung Stahlrain in Brugg, die durch Metron Architekten ausgeführt worden ist, die Tanklager Oberbipp AG und seit 1977 die Tanklagergesellschaft Deroil SA in Romont; sie besitzt ausserdem eine Minderheitsbeteiligung an den Kabelwerken Brugg AG.

Bauarbeiten (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Stahlbaufirma führte vor 1970 große Bau- und Infrastrukturprojekte vor allem in den Bereichen Brückenbau, Eisenbahnarchitektur, Fabrikarchitektur, Kesselbau, Kraftwerke, Seilbahnbau und Turmbau aus.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Chronik 1896-1977: von der Kollektivgesellschaft Wartmann & Vallette, Brugg bis zur Holdinggesellschaft Wartmann Holding AG, Zug, 1977
  • Beat Wartmann (u. a.): Wartmann 100, Brugg o. J. [1996].

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Als industriegeschichtlicher Bauzeuge am 27. Juni 2011 unter kantonalen Schutz gestellt
  2. Nach der Sanierung der Bahnhofhalle und weiterer Bauwerke erhielten die SBB 2005 vom Schweizer Heimatschutz den Wakkerpreis zugesprochen.
  3. Auftrag nach Wettbewerb an Wartmann & Cie. Dazu O. Schubert, F. Stüssi, B. Lauterburg: Der erste Hangar des Zürcher Flughafens in Kloten. In: Schweizerische Bauzeitung, Bd. 68, 1950, S. 1–6. Siehe auch: Interkontinentaler Flughafen Zürich-Kloten, Hangar I. In: Bauen + Wohnen = Construction + habitation – Building + home. Internationale Zeitschrift, Bd. 1–5, 1947–1949, S. 54–55.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]