Weigetschlag

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Weigetschlag (Dorf)
Ortschaft
Katastralgemeinde Weigetschlag
Weigetschlag (Österreich)
Weigetschlag (Österreich)
Basisdaten
Pol. Bezirk, Bundesland Urfahr-Umgebung (UU), Oberösterreich
Gerichtsbezirk Freistadt
Pol. Gemeinde Bad Leonfelden
Koordinaten 48° 33′ 35″ N, 14° 18′ 35″ OKoordinaten: 48° 33′ 35″ N, 14° 18′ 35″ Of1
f3f0
Einwohner der Ortschaft 65 (1. Jän. 2023)
Fläche d. KG 7,19 km²
Statistische Kennzeichnung
Ortschaftskennziffer 12105
Katastralgemeinde-Nummer 45420
Zählsprengel/ -bezirk Bad Leonfelden-Umgebung (41603 001)
Bild
Ortsansicht von Weigetschlag
Quelle: STAT: Ortsverzeichnis; BEV: GEONAM; DORIS
f0
f0
65

Weigetschlag (auch Weigesschlag) ist eine Katastralgemeinde und Ortschaft in der Stadtgemeinde Bad Leonfelden im Mühlviertel in Oberösterreich. Bis 1938 war Weigetschlag eine eigenständige Gemeinde.

Geographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Katastralgemeinde Weigetschlag erstreckt sich über eine Fläche von 719,44 Hektar. Sie ist Teil des Zählsprengels Bad Leonfelden-Umgebung.[1] In der Katastralgemeinde liegen die Ortschaften Affetschlag, Böheimschlag, Dürnau, Rading, Roßberg, Silberhartschlag und das namensgebende Weigetschlag.[2]

Zur Ortschaft Weigetschlag gehören 31 Adressen (Stand: 1. April 2020).[3] Sie umfasst das gleichnamige Dorf Weigetschlag.[1] Die Ortschaft liegt in den Südlichen Böhmerwaldausläufern und nahe der Staatsgrenze zu Tschechien beim Hohenfurther Sattel.

Das Dorf Weigetschlag befindet sich im Einzugsgebiet des Schildbachs.[2] Bei der Ökofläche der Lesesteinzeilen nordwestlich Weigetschlag handelt es sich um Granit-Steinriegel, die mit Flechten und vor allem an der nördlichen Zeile mit Gehölzen bewachsen sind.[4] Die Ökofläche der Magerwiesenböschung in Weigetschlag, gelegen am Schildbach, ist eine magere Glatthaferwiese mit vielen Zittergräsern[5] und die Ökofläche des Extensivwiesenkomplexes in Weigetschlag eine Rotschwingelwiese mit eingestreuten Felsen.[6]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weigetschlag wurde im Jahr 1356 als Weigleinslag urkundlich erwähnt.[7][8] Der Ortsname stammt vom Personennamen Wīgilī[9] und vom mittelhochdeutschen Rodungsnamen slag für ‚Rodung mit der Axt‘.[10]

Weigetschlag war bis 1938 eine eigenständige Gemeinde.[2] Als ihre Bürgermeister amtierten:

  • Lorenz Hochreiter (von 1850 bis 1865)
  • Johann Hochreiter (von 1866 bis 1867)
  • Michael Hofer (von 1867 bis 1876)
  • Alois Wagner (von 1876 bis 1902, bestätigt 1885 und 1897)
  • Georg Gabauer (von 1903 bis 1905)
  • Alois Wagner (von 1906 bis 1911)
  • Georg Gabauer (von 1912 bis 1918)
  • Josef Hofer (von 1919 bis 1938)[11]

Im Jahr 1939 wurde Weigetschlag in Bad Leonfelden eingemeindet.[2]

Kultur und Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Durch die Ortschaft führen mehrere, meist schwere Wanderwege: die 35 Kilometer lange Salzstraßen-Runde,[12] die 18,7 Kilometer lange Grenzland-Runde,[13] die 16,3 Kilometer lange Via-Leone-Runde[14] und die 12,5 Kilometer lange Sternsteinhof-Runde.[15] Hinzugekommen zwei Radtour-Strecken: die 21,8 Kilometer lange, mittelschwere Miesenwald-Runde[16] und die 21,8 Kilometer lange Studánky-Runde.[17]

Zwischen den Siedlungen Weigetschlag und Böheimschlag gibt es bei entsprechender Schneelage mehrere Loipen: die 2,9 Kilometer lange, leichte Nordstern-Weigetschlag-Bründlrunde,[18] die 7,6 Kilometer lange, schwere Nordstern-Weigetschlag-DNAsport-Runde[19] und die 6,1 Kilometer lange, mittelschwere Nordstern-Weigetschlag-Raiffeisenrunde.[20]

Infrastruktur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Feuerwehrhaus Weigetschlag

In Weigetschlag gibt es eine Freiwillige Feuerwehr.[21]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Weigetschlag – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Statistik Austria (Hrsg.): Ortsverzeichnis Oberösterreich 2001. Verlag Österreich, Wien 2005, ISBN 3-902452-43-9, S. 327–328 (statistik.at [PDF; abgerufen am 1. Juli 2023]).
  2. a b c d DORIS (Digitales Oberösterreichisches Raum-Informations-System). Land Oberösterreich, Abteilung Geoinformation und Liegenschaft, abgerufen am 1. Juli 2023.
  3. Bundesamt für Eich- und Vermessungswesen: Österreichisches Adressregister, Stichtagsdaten vom 1.4.2020 (online)
  4. Lesesteinzeilen nordwestlich Weigetschlag (Ökofläche OEKF09757). In: Geografisches Naturschutzinformationssystem (GENISYS). Amt der Oberösterreichischen Landesregierung, abgerufen am 1. Juli 2023.
  5. Magerwiesenböschung in Weigetschlag (Ökofläche OEKF07398). In: Geografisches Naturschutzinformationssystem (GENISYS). Amt der Oberösterreichischen Landesregierung, abgerufen am 1. Juli 2023.
  6. Extensivwiesenkomplex in Weigetschlag (Ökofläche OEKF07397). In: Geografisches Naturschutzinformationssystem (GENISYS). Amt der Oberösterreichischen Landesregierung, abgerufen am 1. Juli 2023.
  7. Erich Trinks (Bearb.): Urkunden-Buch des Landes ob der Enns. Band 7. Wien 1876, CDLVII, S. 463 (archive.org – Die Leonfeldener Ortschaften Affetschlag, Appenau, Böheimschlag, Dietrichschlag, Elmegg, Hayd, Laimbach, Langbruck, Rading, Roßberg, Schönau, Silbertschlag, Stern, Weigetschlag und Weinzierl wurden in dieser Urkunde vom 4. Juli 1356 zu Ottensheim erstmals urkundlich erwähnt): „Reinprecht von Wallsee von Ens und seine Vettern Friedrich, Wolfgang und Heinrich, Brüder von Wallsee von Ens, theilen die zur Veste und zu der Grafschaft Waxenberg gehörigen Urbargüter, die ihnen der Herzog von Oesterreich versetzt hatte.“
  8. Konrad Schiffmann: Historisches Ortsnamen-Lexikon des Landes Oberösterreich. 2. Band (K–Z). Jos. Feichtingers Erben, Linz 1935, S. 511 (digi.landesbibliothek.at [abgerufen am 1. Juli 2023]).
  9. Konrad Schiffmann: Historisches Ortsnamen-Lexikon des Landes Oberösterreich. Ergänzungsband. Nachträge, Erklärungen der Namen und Verweisungen. Oldenbourg, München/Berlin 1940, S. 473 (digi.landesbibliothek.at [abgerufen am 1. Juli 2023]).
  10. Konrad Schiffmann: Historisches Ortsnamen-Lexikon des Landes Oberösterreich. Ergänzungsband. Nachträge, Erklärungen der Namen und Verweisungen. Oldenbourg, München/Berlin 1940, S. 409 (digi.landesbibliothek.at [abgerufen am 1. Juli 2023]).
  11. Bürgermeister der Gemeinde Bad Leonfelden. Amt der Oberösterreichischen Landesregierung, abgerufen am 1. Juli 2023.
  12. Salzstraßen-Runde. Mühlviertel Marken, abgerufen am 1. Juli 2023.
  13. Grenzland-Runde. Mühlviertel Marken, abgerufen am 1. Juli 2023.
  14. Via-Leone-Runde. Mühlviertel Marken, abgerufen am 1. Juli 2023.
  15. Sternsteinhof-Runde. Mühlviertel Marken, abgerufen am 1. Juli 2023.
  16. Miesenwald-Runde. Mühlviertel Marken, abgerufen am 1. Juli 2023.
  17. Studánky-Runde. Mühlviertel Marken, abgerufen am 1. Juli 2023.
  18. Nordstern-Weigetschlag-Bründlrunde. Mühlviertel Marken, abgerufen am 1. Juli 2023.
  19. Nordstern-Weigetschlag-DNAsport-Runde. Mühlviertel Marken, abgerufen am 1. Juli 2023.
  20. Nordstern-Weigetschlag-Raiffeisenrunde. Mühlviertel Marken, abgerufen am 1. Juli 2023.
  21. Die Führungskräfte im Abschnitt Leonfelden. (PDF) Abschnitts-Feuerwehrkommando Leonfelden, 24. Mai 2019, abgerufen am 1. Juli 2023.