Wennebostel

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Wennebostel
Gemeinde Wedemark
Wappen von Wennebostel
Koordinaten: 52° 32′ N, 9° 45′ OKoordinaten: 52° 31′ 57″ N, 9° 45′ 4″ O
Höhe: 45 m ü. NHN
Fläche: 6,65 km²[1]
Einwohner: 756 (31. Dez. 2015)[2]
Bevölkerungsdichte: 114 Einwohner/km²
Eingemeindung: 1. März 1974
Postleitzahl: 30900
Vorwahl: 05130
Karte
Lage von Wennebostel in Wedemark
Ortsbild von Wennebostel
Ortsbild von Wennebostel

Wennebostel ist ein Ortsteil der Gemeinde Wedemark in der niedersächsischen Region Hannover.

Geografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Dorf liegt am südöstlichen Randbereich der Gemeinde Wedemark an der Landesstraße 383. Nordöstlich des Ortes befindet sich das Autobahndreieck Hannover-Nord, wo die Bundesautobahnen A 7 und A 352 aufeinandertreffen.

Nachbarorte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Mellendorf Gailhof
Kompassrose, die auf Nachbargemeinden zeigt Stadt Burgwedel
Scherenbostel Bissendorf Bissendorf-Wietze

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Vorgeschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bereits zugeschüttete Ausgrabungsstelle in einem Baugebiet, an der vorgeschichtliche Bestattungen gefunden wurden, 2020

Im heutigen Ortsbereich von Wennebostel lassen archäologische Funde auf eine vorgeschichtliche Besiedlung vor etwa 2500 Jahren schließen.[3] Bei archäologischen Untersuchungen in einem zur Bebauung vorgesehenen Areal wurden im Jahr 2020 Bestattungsreste gefunden, die vermutlich aus der Bronze- oder Eisenzeit stammen. Dazu zählten zwei Urnen, zwei Keramikschalen als Grabbeigaben sowie zwei Feuerstellen. Etwa 300 Meter von der Fundstelle entfernt gab es einige Jahre zuvor vorgeschichtliche Siedlungsbefunde.[4] Nach Erkenntnissen des Niedersächsischen Landesamtes für Denkmalpflege liegen im Gebiet um Wennebostel vielfach Hinweise auf Bestattungsplätze aus der Bronze- und Eisenzeit vor. Laut dem niedersächsischen Landesarchäologen Henning Haßmann war die Wedemark in der Zeit von 1000 vor bis 1000 nach Christi zum Teil dicht besiedelt.[5]

Mittelalter bis heute[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ein aus dem 10. Jahrhundert stammender Hof gilt als Ursprung des Dorfes Wennebostel. Auch heute noch hat der Ort einen ausgeprägt dörflichen Charakter.

Wennebostel ging 1993 im Wettbewerb „Unser Dorf soll schöner werden“ auf Kreisebene als Sieger hervor.[6]

Eingemeindungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Zuge der Gebietsreform in Niedersachsen, die am 1. März 1974 stattfand, wurde die zuvor selbständige Gemeinde Wennebostel in die Gemeinde Wedemark eingegliedert.[7]

Einwohnerentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr 1910 1925 1933 1939 1950 1956 1973 2015
Einwohner 306 297 350 468 826 727 746 756
Quelle [8] [9] [9] [9] [10] [10] [11] [2]

Politik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ortsrat[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Ortsrat von Wennebostel setzt sich aus fünf Ratsherren zusammen.[12]

(Stand: Kommunalwahl 12. September 2021)

Ortsbürgermeister[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Ortsbürgermeister ist seit der Kommunalwahl 2021 Claudio Köhler (CDU). Sein Stellvertreter ist Bernd Schrader (parteilos).[12]

Wappen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Entwurf des Kommunalwappens von Wennebostel stammt von dem Heraldiker und Wappenmaler Gustav Völker, der zahlreiche Wappen in der Region Hannover erschaffen hat. Die Genehmigung des Wappens wurde durch den Regierungspräsidenten in Lüneburg am 29. November 1966 erteilt.[13]

Wappen von Wennebostel
Wappen von Wennebostel
Blasonierung: „In Grün auf silbernem Boden, belegt mit einer liegenden, schwarzen Wolfsangel, ein auf golden gesatteltem und gezäuntem, silbernem Ross rechtshin springend, ein goldenes Jagdhorn blasender, silberner Förster, links begleitet von einer goldenen Königskrone.“[13]
Wappenbegründung: Das Wappen zeigt einen reitenden Förster, der hier bis kurz vor der Jahrhundertwende seinen Amtssitz hatte und an den noch heute der Forsthof erinnert. Auch im Rezess der Gemeinde Wennebostel von 1851 ist unter den Teilungsinteressenten die „herrschaftlich reitende Försterstelle Nr. 29“ aufgeführt. Die Krone soll darauf hinweisen, dass der reitende Förster im Dienste des Königs von Hannover, zuletzt im preußischen Dienst, stand. Die Wolfsangel wurde in das Wappen aufgenommen, um die Zugehörigkeit der Gemeinde zum Landkreis Burgdorf, der selbst die Wolfsangel in seinem Wappen führt, zu symbolisieren.

Kultur und Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bauwerke[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Forsthaus von 1744

Naturdenkmale, Ortsbild[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die größte Eiche des Dorfes ist ein 850 Jahre altes Naturdenkmal. Dabei handelt es sich um die „Mackensen-Eiche“ auf dem Forsthof, dem im Jahr 1900 nach Fuhrberg verlegten Dienstsitz des Försters.

Hohe Eichen, Hecken von Hainbuchen und Weißdorn sowie alte Höfe und Häuser bestimmen das Bild des Ortes.

Wirtschaft und Infrastruktur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Firmensitz von Sennheiser in Wennebostel

Unternehmen

Das Stammwerk des international tätigen Unternehmens Sennheiser electronic GmbH & Co. KG hat seinen Sitz in Wennebostel. Es wurde 1945 hier als Laboratorium Wennebostel gegründet.

Persönlichkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Personen, die mit dem Ort in Verbindung stehen

  • Reinhold Schleese (1863–1929), Volksschullehrer und Mitbegründer der Hafengesellschaft Hannover für den Betrieb des Brinker Hafens, er war von 1884 bis 1902 Lehrer in Wennebostel
  • Fritz Sennheiser (1912–2010), erster Ehrenbürger der Wedemark, seine Firma hat bis heute den Firmensitz in Wennebostel
  • Karl Montag (1917–1982), Geigenbauer und Kunstmaler, er wohnte von 1952 bis 1974 in Wennebostel
  • Günter Nagel (* 1936), Landschaftsarchitekt und Hochschullehrer, er schuf 1999/2000 das Betriebsgelände Sennheiser in Wennebostel

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Wennebostel – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Flächenangaben der Gemeinde Wedemark. (PDF; 10 kB) In: Webseite Gemeinde Wedemark. 1. Januar 2011, abgerufen am 26. Juli 2020.
  2. a b Einwohnerzahlen der Gemeinde Wedemark. (PDF; 121 kB) In: Webseite Gemeinde Wedemark. 31. Dezember 2015, S. 2, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 3. Mai 2019; abgerufen am 26. Juli 2020.
  3. Baugebiet in Wennebostel: Archäologen finden bis zu 2500 Jahre alte Siedlungsüberreste. In: Webseite Hannoversche Allgemeine Zeitung. 22. Juli 2020, abgerufen am 26. Juli 2020.
  4. Anke Wiese: Archäologische Funde an der Ostlandstraße. In: Webseite Echo – Wochenzeitung. 21. Juli 2020, abgerufen am 26. Juli 2020.
  5. Julia Gödde-Polley: Nach archäologischen Funden: Experten werten historische Gegenstände aus in: Hannoversche Allgemeine Zeitung vom 4. August 2020
  6. Wennebostel. In: Webseite Gemeinde Wedemark. Abgerufen am 26. Juli 2020.
  7. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 221.
  8. Ulrich Schubert: Gemeindeverzeichnis Deutschland 1900 – Landkreis Burgdorf. Angaben vom 1. Dezember 1910. In: gemeindeverzeichnis.de. 5. Januar 2020, abgerufen am 26. Juli 2020.
  9. a b c Michael Rademacher: Landkreis Burgdorf (Siehe unter: Nr. 69). Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.
  10. a b Statistisches Bundesamt Wiesbaden (Hrsg.): Amtliches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland – Ausgabe 1957 (Bevölkerungs- und Gebietsstand 25. September 1956, für das Saarland 31. Dezember 1956). W. Kohlhammer, Stuttgart 1958, S. 173 (Digitalisat).
  11. Niedersächsisches Landesverwaltungsamt (Hrsg.): Gemeindeverzeichnis für Niedersachsen. Gemeinden und Gemeindefreie Gebiete. Eigenverlag, Hannover 1. Januar 1973, S. 35, Landkreis Burgdorf (Digitalisat [PDF; 21,3 MB; abgerufen am 26. Juli 2020]).
  12. a b Ortsrat von Wennebostel. In: Webseite Gemeinde Wedemark. Abgerufen am 26. Juli 2020.
  13. a b Landkreis Hannover (Hrsg.): Wappenbuch des Landkreises Hannover: 100 Jahre Landkreis Hannover. Selbstverlag, Hannover 1985, OCLC 256065728, S. 504–505 (543 S., eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche [abgerufen am 28. Februar 2022]).