Werner Wöhlbier

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Werner Wöhlbier (* 13. Oktober 1899 in Seggerde; † 26. April 1984 in Stuttgart-Hohenheim) war ein Agrarwissenschaftler, Agrikulturchemiker und Fütterungsexperte.

Biographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Werner Wöhlbier war der Sohn des Rektors Wilhelm Wöhlbier und dessen Ehegattin Elvira geborene Maise. Er war der ältere Bruder des Bergbaukundlers Herbert Wöhlbier. Wöhlbier studierte nach dem Ersten Weltkrieg Landwirtschaft an der Universität Halle – dort schloss er sich 1921 der Burschenschaft Germania an – und in Stuttgart, wo er 1923 Mitglied der Burschenschaft Hohenheimia wurde.[1] Er promovierte 1925 bei Theodor Roemer zum Dr. sc. nat. und war anschließend zwei Jahre Versuchsringleiter in Greifenberg in Pommern. Von 1926 bis 1929 studierte er Chemie an der Universität Breslau, promovierte dort 1929 bei Paul Ehrenberg zum Dr. phil., ging danach an die landwirtschaftliche Versuchsstation Rostock und habilitierte sich an der Universität Rostock 1930 mit einer tierernährungsphysiologischen Arbeit für Agrikulturchemie. Nach dem Tode von Franz Honcamp, dem Leiter der Versuchsstation und Professor an der Universität, wurde Wöhlbier 1934 zum a.o. Professor und Direktor der Station ernannt.

Im Jahre 1936 folgte Wöhlbier einem Ruf als Professor für Chemie und Tierernährungslehre an die Landwirtschaftliche Hochschule Hohenheim, wo er bis zu seiner Emeritierung 1966 wirkte. Gleichzeitig leitete er in Hohenheim die Landesanstalt für Chemie, das Institut, in dem die Tierernährungsversuche durchgeführt wurden. Das Forschungsspektrum von Wöhlbier war sehr breit, es umfasste Grundlagenforschung zur Tierernährung, praktische Fütterungsfragen sowie Konservierung der Futtermittel.

Wöhlbier war Mitherausgeber der Zeitschriften „Tierphysiologie, Tierernährung und Futtermittelkunde“ (ab 1938) und „Landw. Forschung“ (ab 1949).

Hauptwerk[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • „Einfluß des Wachstums auf die Ernährung“ in Ernst Mangolds Handbuch der Ernährung und des Stoffwechsels landwirtschaftlichen Nutztiere, Bd. IV.
  • Einführung in die Fütterungslehre der landw. Nutztiere, 1949.
  • Die Technik des Tierversuches (Methodenbuch Bd. XIII), 1953.
  • Die Futtermittel (Hrsg., 2 Bde.), 1963.

Auszeichnungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Quellen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Gerber, Theophil: Persönlichkeiten aus Land- und Forstwirtschaft, Gartenbau und Veterinärmedizin; Biographisches Lexikon, NORA Verlagsgemeinschaft Dyck & Westerheide, Berlin, ISBN 3-936735-67-0 und zusätzliche Informationen von Hartmut Boettcher, Tierzuchtleiter in Weimar.
  • Kirchgeßner, M.: Professor Wöhlbier emeritiert; Züchtungskunde Band 38, Heft 5/6 1966, S. 193–194.
  • Winkel, Harald (Hrsg.): Festschrift für Günther Franz Geschichte und Naturwissenschaft in Hohenheim; Verlag Thorbecke Sigmaringen 1982 ISBN 0-7181-2842-7.
  • Unsere Toten: Dr. h. c. Dr. h. c. Dr. phil. Dr. scient. nat. Werner Wöhlbier (Germania-Halle/Mainz 1921, Hohenheimia-Stuttgart 1923), Professor, verst. zu Stuttgart am 26. April 1984, in: Burschenschaftliche Blätter, Jgg. 99, 1984, H. 6, S. 191.
  • Gronbach, Günther: Werner Wöhlbier zum Gedenken, in: Burschenschaftliche Blätter, Jgg. 100, 1985, H. 6, S. 189–190.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Unsere Toten. In: Burschenschaftliche Blätter, 99. Jg. (1984), H. 6, S. 191.