Wie ich eines schönen Morgens im April das 100%ige Mädchen sah

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Wie ich eines schönen Morgens im April das 100%ige Mädchen sah ist ein Werk des japanischen Schriftstellers Haruki Murakami. Es erschien zuerst 1993 auf Japanisch, 1996 auch in einer deutschen Übersetzung.

Inhalt[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wie ich eines schönen Morgens im April das 100%ige Mädchen sah ist eine Sammlung von neun Kurzgeschichten. Unter den Geschichten befindet sich auch die gleichnamige titelgebende Erzählung.

Wie ich eines schönen Morgens im April das 100%ige Mädchen sah[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Erzähler sieht eine junge Frau, die er für das 100%ige Mädchen hält, seine große Liebe. Er traut sich nicht sie anzusprechen und sinniert wehmütig, wie er das hätte anstellen sollen.

Lederhosen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Eine Japanerin soll aus ihrem Urlaub in Deutschland ihrem Mann eine Lederhose mitbringen. Da das Geschäft nur Lederhosen an anwesende Personen verkauft, bringt sie einen ähnlich aussehenden Mann ins Geschäft. Dort bemerkt sie, dass sie eigentlich ihren Mann hasst.

Familiensache[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Schwester des Ich-Erzählers stellt der Familie ihren Freund, einen Computeringenieur vor. Sie essen zusammen Steaks und obwohl der Erzähler den Freund der Schwester nicht leiden kann, arrangiert er sich mit ihm.

Das Fenster[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Erzähler ist in einer Agentur beschäftigt, die Hilfestellung beim Schreiben gibt und eingehende Kundenbriefe u. a. stilistisch bewertet. Er hat regelmäßigen Briefkontakt mit einer Dame, die ihm einmal von ihrem Essen, einem Hamburger-Steak berichtet. Er bekommt Appetit, im nahen Restaurant gibt es allerdings nur Hamburger-Steak-Varianten. Als er die Firma viele Jahre später verlässt, lädt ihn die Dame zu sich nach Hause ein. Dort essen sie ihr Hamburger-Steak und unterhalten sich. Derartige Kontakte und das Annehmen von Geschenken sind den Mitarbeitern eigentlich untersagt.

TV-PEOPLE[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die TV-People sind kleine Männchen, die dem Erzähler immer einen Fernseher ins Wohnzimmer stellen. Auch auf der Arbeit tragen sie den Fernseher her, obwohl er von einem Konkurrenzunternehmen kommt. Im Fernsehprogramm bauen die TV-People ein Flugzeug.

Das Schweigen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Schulfreund des Erzählers Osawa sagt, dass er niemals im Streit jemanden geschlagen hat, da er Boxer ist und das als bewaffneter Angriff gewertet werden könnte. Der Erzähler macht sich darauf Vorwürfe, dass er einen Schulkameraden in den Selbstmord getrieben haben könnte, da er ihn einmal verprügelt hat.

Das grüne Monster[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Diese Geschichte ist aus Sicht einer Frau geschrieben, deren Mann auf der Arbeit ist. Vor lauter Langeweile erscheinen ihr Monster, die sie töten muss, obwohl ihnen immer wieder abgeschlagene Körperteile nachwachsen.

Der tanzende Zwerg[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Erzähler arbeitet in einer Fabrik, die Elefanten herstellt. Eines Tages erscheint ihm ein tanzender Zwerg. Er überredet den Zwerg, seinen Körper anzunehmen, um so für ein Mädchen zu werben.

Der letzte Rasen am Nachmittag[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Als Studentenjob mäht der Erzähler den Rasen einer alleinstehenden Frau. Diese verrät, dass ihr verstorbener Mann Amerikaner war und dem Alkohol verfallen war. Auch die Witwe konsumiert exzessiv Alkohol, worauf der Erzähler seinen Job an den Nagel hängt.

Kritik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

„Leider ist manches nicht so gelungen wie dies, so die Titelgeschichte, die dahinplätschert, wie es ihr Titel befürchten lässt. Pointenfrei ist fast alles, gerade auch das Beste. Da lauert dann irgendwo ein Abgrund, in den man kurz blickt, bevor Gewohnheit und Alltag wieder verdecken, was da unten, unter und in uns, los ist; und so geht es zurück ins "Normale". In den besten Momenten – man muss eben auch durch andere hindurch – offenbart sich die Magie eines großen Erzählers.“

Frankfurter Allgemeine Zeitung[1]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Haruki Murakami: Wie ich eines schönen Morgens im April das 100%ige Mädchen sah. Aus dem Japanischen von Nora Bierich. btb, München 2008, ISBN 978-3-442-73797-0 (zuerst: Berlin Verlag, Berlin 1996, ISBN 978-3-8270-0046-0)

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. till: Monstergeschichten - Belletristik. In: FAZ. 4. Februar 2008, S. 34 (faz.net [abgerufen am 13. August 2019]).