Wikipedia:Kurier/Ausgabe 7 2009

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Mission: Der Kurier ist das Boulevardblatt der Wikipedia-Gemeinschaft. Nicht neutral, nicht enzyklopädisch, aber hoffentlich unterhaltsam und informativ berichtet er, was die Wikipedia gerade bewegt.

Biographie-Portal jetzt online

Bayerische Staatsbibliothek

Blau-weiß präsentiert sich das groß angekündigte Biographie-Portal, das „die zentrale Anlaufstelle“ für Benutzer werden soll, „die wissenschaftlich fundierte Daten suchen.“ So formuliert es Christine Gruber vom Österreichischen Biographischen Lexikon, und Peter Schnitzlein von der Bayerischen Staatsbibliothek erklärt, dass in der Wikipedia ja die Zuverlässigkeit der Artikel umstritten sei, weil „alle Internetnutzer“ mitschreiben könnten. Er wolle das Biographie-Portal aber nicht als Konkurrenz zur Wikipedia sehen, während die Presse das Portal gerne als eine Art „Wikipedia-Killer“ ankündigte.

Erst Wochen nach der Ankündigung Anfang Juli (der Kurier berichtete) war das Portal tatsächlich online. Der Nutzer erhält, was er erwarten konnte: Zugang zur deutschen ADB (Allgemeine Deutsche Biographie) und NDB (Neue Deutsche Biographie) sowie zu den entsprechenden Angeboten aus Österreich und der Schweiz (Österreichisches Biographisches Lexikon und Historisches Lexikon der Schweiz). Die gemeinsame Suchmaske jedoch ist noch kein eigentlicher Mehrwert: In Zukunft sollen auch weitere Betreiber sich am Projekt beteiligen, so wünschen es sich die Gründer.

Nach eigenen Angaben können mehr als 120.000 Namen gefunden werden, die zu 60.000 frei zugänglichen Artikeln führen. Die Probe aufs Exempel ist wenig beeindruckend: Neuere Politiker wie der österreichische Bundeskanzler Fred Sinowatz und der Schweizer Bundesrat Adolf Ogi fehlen, und auch jemand wie Friedrich von Payer bleibt ohne Suchergebnis, obwohl er einer der letzten Vizekanzler des kaiserlichen Deutschlands war. Willy Brandt erscheint über Nebeneinträge in vier anderen Biographien, davon nur zwei verlinkt.

Der amerikanische Internet-Historiker Roy Rosenzweig hingegen hatte bereits 2006 die Wikipedia dafür gelobt, dass sie selbst zu Randfiguren der Geschichte mehr als brauchbare Artikel habe. Ihr Problem sei auch nicht so sehr die angebliche Unzuverlässigkeit, sondern das Langatmige und Schwafelige.

Allgemeine oder Neue Deutsche Biographie, sicher nicht nur bei Bismarck ein großer Unterschied.

Fündiger wird man beispielsweise mit „Bismarck“ / „Otto von“, auch wenn man sich an den Nebeneinträgen etwas vorbeisuchen muss. Der NDB-Artikel über den Reichskanzler ist lang, fachkundig und verständlich. Er neigt ein wenig mehr zu wertender Zusammenfassung, als es in der Wikipedia üblich wäre. Für die inhaltliche Qualität kann, außer dem hervorragenden Eindruck prima facie, nur der Namen des Autors bürgen: In typischer Lexikonmanier wird zwar Literatur aufgelistet, Einzelnachweise hingegen fehlen.

Der viel ältere Artikel aus der ADB hingegen hätte Schwierigkeiten, überhaupt in der Wikipedia längere Zeit zu bestehen. Eingangs heißt es dort: „Der Ort, von dem die Bismarcks den Namen tragen, liegt links der Elbe, auf altem Sachsenboden, jedoch schon nahe dem Strome, der einst die deutsche und die slavische Race von einander schied; und die Phantasie könnte uns wohl verlocken, die Ahnen des Vorkämpfers unserer Nation, des großen Polenfeindes unter den Colonisatoren zu suchen, die mit Schwert und Pflug gerüstet die deutschen Marken in die Wendengaue vorgeschoben haben.“ (Infobrief-Wiki-Welt 9, Z. 25. 7.)

National Portrait Gallery vs. Wikipedia

Es ist unbekannt, ob David Teniers der Jüngere bei diesem Gemälde Urheberrechte verletzt hat

In der vergangenen Woche wurde bekannt, dass die Londoner National Portrait Gallery (NPG) Rechtsmittel gegen die Nutzung ihrer Bilder bei Wikipedia angedroht hat. Gestritten wird über mehrere tausend Gemälde, deren Scans von der Website der NPG heruntergeladen und anschließend bei Wikimedia Commons hochgeladen wurden. Die NPG sieht in dieser Handlung eine Urheberrechtsverletzung, da das britische Urheberrecht einen Schutz für Reproduktionen gemeinfreier Werke vorsieht.

Die Wikimedia Foundation (WMF) hat in einer Stellungnahme ihr Unverständnis ausgedrückt. Erik Möller sieht in dem Verhalten der NPG einen Widerspruch, da die NPG einerseits die Aufgabe habe, ihre bedeutende Sammlung der Öffentlichkeit zugänglich zu machen, andererseits aber die Verbreitung freier Inhalte zu blockieren versuche. Nach Ansicht der Wikipedia Foundation sind die Ansprüche der NPG nicht korrekt, der direkt von der National Portrait Gallery angesprochene Benutzer habe keine Urheberrechtsverletzung begangen.

Inzwischen führt die WMF direkte Gespräche mit der NPG in dieser Angelegenheit. Möller verweist in diesem Zusammenhang auf die erfolgreiche Zusammenarbeit der Wikimedia Foundation mit dem deutschen Bundesarchiv und mit der Deutschen Fotothek sowie auf das Projekt Wikipedia loves Art des niederländischen Wikimedia-Vereins (der Kurier berichtete).

Nicht nur der deutsche Wikimedia-Verein reagierte in seinem Blog auf den Disput, auch Medien wie die taz berichten inzwischen über den Fall. Die deutschsprachige Wikipedia ist bisher nur indirekt von der Auseinandersetzung mit der NPG betroffen, doch da auch bei uns Scans gemeinfreier Werke trotz Copyrightvermerken der betroffenen Institutionen unter Verweis auf deren Copyfraud hochgeladen werden können, dürfte der Fortgang der Angelegenheit von großem Interesse sein. (Ab, 21.7.)

Wikipedia als Quell unerschöpflicher Freuden (Teil 361)

Hier noch recht nackig, dort schon mit unnützem Wissen angereichert.

Das ZEITmagazin bereitet seit längerem unnützes statistisches Wissen über Deutschland auf. Weltbewegende Fragen wie: Wo wird am häufigsten getwittert? oder Wo fahren die meisten Opel? aber auch Wo gibt es seit wie vielen Jahren einen Christopher-Street-Day? werden für den sonst von Buchstaben arg gebeutelten ZEIT-Leser in bunt und farbe auf einer Deutschlandkarte grafisch aufbereitet.

In Ausgabe 30 vom 16. Juli 2009 überraschen uns die Hamburger mit einer Karte, die uns zeigen soll, welche Ortsartikel im Jahr 2008 am häufigsten geändert wurden: „Norderney führt, es folgt Hamm. Dort fanden sich einfach Bürger, denen das virtuelle Bild ihrer Stadt besonders wichtig war.“ Der Kurier vermutet stattdessen, dass es sich schlichterdings auch nur um die beliebtesten Ziele für Vandalen, Editwarrior, Linkspammer und den regionalen Tourismusverband gehandelt haben könnte. Während diese Frage momentan noch andernorts diskutiert wird und auch die Frage welcher Admin den Artikel von Aue betreut, bewegt die ZEIT-Online-Community anderes. Man fragt sich dort wie zuverlässig die Zahlen sind, da sie wohl nur die Versionsgeschichten der Hauptartikel berücksichtigen, aber vermutlich nicht die diversen Ehrenbürger-von- und Freizeit-in-Auslagerungen.

Bleibt dem Kurier nur noch, dem Saarland zu gratulieren, das mit keinem einzigen Ort auf dieser Karte vertreten ist. (ach, 17. 7.) Dafür hatte aber die fiktive Stadt Bielefeld 724 Bearbeitungen. (Ab, 17.7.)

Gute Bücher für gute Autoren – Literaturstipendium expandiert

Nachdem im letzten Herbst das von Wikimedia Deutschland getragene Literaturstipendium bereits auf den Bereich Geschichte ausgedehnt wurde, kommt nun mit der Mathematik ein weiterer wichtiger Bereich hinzu. Ab sofort unterstützt Wikimedia Deutschland auch in diesem Bereich auf Anfrage Autoren durch hochwertige Literatur mit dem Ziel, die Qualität der Wikipedia in Hinsicht sowohl auf Klasse als auch auf Masse zu steigern.

Wie um das zu feiern, hat zugleich die Zahl der anhand von Literaturstipendien verfassten oder überarbeiteten Artikel die 500er-Marke überschritten und wächst – wie auch die Zahl der Stipendien – kontinuierlich an.

Weitere Informationen zum Literaturstipendium für Autoren, Leser und Neugierige finden sich hier. (Denis Barthel, 10. 7.)

„Keine gute Zitierweise gefunden“: Plagiat

Chris Anderson, der Chefredakteur der bekannten Zeitschrift Wired, veröffentlicht derzeit sein neues Buch „Free: The Future of a Radical Price“. Anscheinend hat Anderson es mit der „Freiheit“ übertrieben, denn Waldo Jaquith von der Virginia Quarterly Review hat eine Reihe von Stellen gefunden, die verdächtige Ähnlichkeiten (unter anderem) mit Wikipedia-Artikeln aufweisen. Anderson hat sogar Fehler übernommen, die die Wikipedia selbst beim Zitieren einer Zeitschrift aus dem 19. Jahrhundert gemacht hat.

Chris Anderson

Andersons Reaktion auf die Vorwürfe war gefasst und immerhin das Beste, was man in einer solchen Situation sagen kann. Er behauptete, er habe keine gute Zitierweise für Internetmaterial gefunden, darum habe man sich im Nachbearbeitungsprozess des Buches gegen Fußnoten entschieden. So sei es dazu gekommen, dass einige Stellen versehentlich ohne Herkunftsnachweis verblieben. („All those are my screwups after we decided not to run notes as planned, due to my inability to find a good citation format for web sources…“)

Debora Weber-Wulff, Berliner Informatikprofessorin und „Plagiatejägerin“, meinte gegenüber dem Infobrief Wiki-Welt: „Quatsch. Es gibt mehrere gute Zitierweisen. Ich habe sogar mit meinen Studenten darüber diskutiert, wie man ein Tweet zitiert – es gibt ja einen Permalink für jeden Quatsch. Permalink, Datum und Uhrzeit, und ich bin zufrieden, denn ich kann die Aussage wiederfinden!“

Der britische The Register lästerte, Andersons Verteidigung höre sich an wie: Meine Fußnote wurde vom Hund gefressen. Schon 2006 in „The Long Tail“ habe Anderson von einem Autoren des Magazins Rolling Stone abgeschrieben.

Auch wegen der fast wortwörtlichen, langen Übernahmen ist Andersons Erklärung wenig glaubwürdig, und sie wird auch nicht besser durch seine Ankündigung, die Herkunftsnachweise würden online nachgeliefert werden. Der Verlag von „Free“, Hyperion, hält die Erklärung bezüglich des „unglücklichen Fehlers“ für zufriedenstellend und will das Buch ausliefern.

Viel Verständnis im Netz

In den Kommentaren zu Jaquiths Beitrag zeigte sich viel Verständnis für Anderson. Schließlich handele es sich um einen Autor, dem die Bewegung für Freie Software viel verdanke. Und könnte es nicht sein, dass die Wikipedia-Autoren selber abgekupfert haben? Auch Carolyn Kellogg in der LA Times wollte Anderson nicht angreifen, sondern gab ihm die Gelegenheit, per Telefon sein Verhalten weiter zu erläutern: Verweise mit Datumsangabe hätten bei so einem flüchtigen Medium wie dem Internet keinen rechten Sinn. Bei der Herkunftsnennung im Fließtext selbst – wie er es mit Buchautoren angeblich gemacht hat – habe er es dann „versaut“, wie er zugab.

Edward Champion schrieb hingegen in einem Blog, Jaquith habe nur die Spitze eines Eisberges angekratzt, Anderson habe für sein Buch noch viel mehr unvermeldete Informationsquellen benutzt. „Ein ehrlicher und ethisch handelnder Autor kann nicht guten Gewissens ganze Sätze und Absätze klauen, ein paar Wörter ändern, und es das Seine nennen.“ Außerdem wäre es besser gewesen, wenn Carolyn Kellogg für ihren freundlichen Beitrag nicht nur Anderson und Mark Frauenfelder gefragt hätte, wobei sie unerwähnt gelassen habe, dass letzterer ein ehemaliger Mitarbeiter von Andersons „Wired“ sei. (Infobrief-Wiki-Welt 8, dort mit Links. Z. 9. 7.)

Endlich. Verlässliche Biografien online!

Am 6. Juli wurde das neue www.biographie-portal.eu in München vorgestellt und erlebt offenbar einen Ansturm, dem die Server nicht gewachsen sind. Die Datenbank erschließt die lexikalischen Inhalte der Allgemeinen Deutschen Biographie (ADB), der Neuen Deutschen Biographie (NDB), des Österreichischen Biographischen Lexikons (ÖBL) und des Historischen Lexikons der Schweiz (HLS). Das Portal umfasst zur Eröffnung weit über 100.000 historisch bedeutsame Personen und Familien und soll im europäischen Maßstab durch die Einbindung weiterer biographischer Online-Lexika anderer Länder kontinuierlich ausgebaut werden.

Es handelt sich um ein Kooperationsprojekt der Bayerischen Staatsbibliothek (Münchener Digitalisierungszentrum) mit der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften (NDB/ADB), der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (ÖBL) und der Stiftung Historisches Lexikon der Schweiz (HLS) und wird aus Eigenmitteln finanziert. Das von Fachredaktionen betreute Angebot reicht chronologisch von der Antike bis fast an die Gegenwart.

Die Meinung Dritter dazu: „Die Qualität der Beiträge in der freien Webenzyklopädie schwankt stark. Zumindest für Biographien soll es jetzt eine verlässlichere Gratis-Quelle geben. […] Im Unterschied zur freien Enzyklopädie Wikipedia sind alle Artikel von Profis verfasst worden und sollen daher durchweg verlässliche Informationen bieten.“[1] oder „Dabei wird Wert darauf gelegt, dass die Inhalte wissenschaftlicher Überprüfung standhalten. Beim Biografie-Portal sind daher keine Möglichketen (sic!) vorgesehen, dass User selbst Inhalte eingeben können.“[2] Und was sagt Wikipedia dazu? Willkommen im Portal:Biografien mit Artikeln zu 772.101 Männern, 167.810 Frauen und 0 Intersexuellen. (mh, 7.7.) Nachtrag: Während das brandneue Biographie-Portal mit dem unerwarteten Ansturm kämpft und zeitweise nicht erreichbar ist, kann sich der Leser mit Interesse am gemeinfreien Inhalt des Portals, nämlich den Artikeln der ADB, auch vertrauensvoll an unser Schwesterprojekt Wikisource wenden, wo der Volltext sämtlicher 26.000 ADB-Artikel bereits seit längerer Zeit vorliegt und sukzessive korrekturgelesen wird. (pdd)

Nerd-Grillen: Was man in Eindhoven erfährt

Offline und frei: Wiese eines Studentenheims in Eindhoven.

Den Verein machen die kleinen Dinge aus. Mehr als auf den teils langatmigen Mitglieder- und Vorstandssitzungen lernt man sich beim Barbecue kennen und tauscht sich aus. Dank der Vorsitzenden José sowie Mark und Chris fand das niederländische Wikimedia-Grillen auch dieses Jahr statt, am 4. Juli in Eindhoven.

Warum gibt es keinen belgischen Wikimedia-Verein? Von den etwa dreißig Anwesenden kamen eine Handvoll auch aus Flandern. Wallonische Wikimedianer kennen sie nicht, schließlich schreibt man in unterschiedlichen Sprachversionen der Wikipedia. Flandern ist klein, und seine Wiki-Freunde können auch bei den Niederländern Mitglied sein.

Man zeigt, wer man ist und wozu man gehört: Namensnennung-Symbol der Creative Commons.

Erik Zachte, der Statistik-Angestellte der Wikimedia Foundation, erzählte von seinem Arbeitsbesuch beim Hauptquartier in San Francisco, das leider gute Gründe hat, seine Adresse nicht allzu bekannt zu machen. Eine anstehende Reise in den argentinischen Sommer hat ebenfalls mit dem Job zu tun: Auf der Wikimania wird es um die Frage gehen, ob tatsächlich die Zahl der (aktiven) Wikipedianer zurückgeht. Erik zufolge hält sich der Rückgang doch sehr in Grenzen.

Zu berichten gab es auch aus dem eigenen Land. Wiki loves Art, die Museum-Foto-Rallye, hat keine riesigen Menschen- und Bildermassen bewegt, aber eine Reihe qualitativ hochwertiger Bebilderungen gebracht. Ferner läuft die Planung für die alljährliche Hauptveranstaltung des Vereins. Der Ort der Wikimedia Conferentie Nederland im Herbst ist noch nicht bekannt, aber man weiß schon, dass man im Programm auch den Neulingen mehr bieten will. Auf dem Barbecue wurde gleich ein Vortrag dazu angeboten und angenommen.

Der Verein hat dank Barbecue, bzw. dank Mitgliederrabatt, übrigens drei neue Mitglieder. (Z. 5. 7.)

Strategischer Entwicklungsplan Wikimedia

Die Arbeit an dem im Kurier Ausgabe 4 2009 angesprochenen Entwicklungsplan beginnt und ein eigenes Wiki strategy.wikimedia.org wurde dazu aufgesetzt. Mitarbeit ist erwünscht. G, 29.7. Aber leider nur in Englisch möglich... H, 30.7. Auch bei der Übersetzung ist Mitarbeit erwünscht.G, 30.7.

Countdown zum 1.000.000. Artikel verfügbar

Eine Vorlage für Babel mit einem Countdown ist nun mit {{[[Vorlage:|]]}} verfügbar. Wer will, kann sie auf seiner Benutzerseite einbinden. s2cchst, 24.7.

Sächlich, ledig sucht

Junges, seit einigen Monaten lediges Portal, NR, vermögend (>100k Artikel) sucht einen oder besser mehrere Lebensabschnittbetreuer zur Tages- und Nachtgestaltung; längerfristige Beziehung bei Sympathie gewünscht. Zuschriften bitte unter: Chiffre Portal:Biografien. (syr, 22.7.)

Wikipedia, das biographische Lexikon der internationalen Rechtsprechung

Der Internationale Gerichtshof

Der Internationale Gerichtshof, das höchste Rechtsprechungsorgan der Vereinten Nationen, besteht seit 1945. In dieser Zeit haben 98 Juristen als Richter an diesem Gericht gewirkt. Mit dem heute erstellten Artikel zum Mexikaner Roberto Córdova sind, dank des unermüdlichen Wirkens des WikiProjekts Völkerrecht, alle bisherigen IGH-Richter in der deutschsprachigen Wikipedia vertreten. Unter diesen Artikeln sind immerhin schon zwei exzellente und ein lesenswerter, 15 Artikel sind mit einem Bild der Person versehen. Das WikiProjekt Völkerrecht hat sich mit dem Internationalen Strafgerichtshof und dem Internationalen Seegerichtshof bereits die nächsten Aufgaben vorgenommen. (Uwe, 8.7.)

Wahl des Boards of Trustees eröffnet

Die diesjährige Wahl des Boards of Trustees ist eröffnet. Kandidaten können sich momentan vorstellen. Die Stimmenabgabe wird zwischen dem 28.7. und dem 10.8. erfolgen. Das Ergebnis wird voraussichtlich am 12.8. bekanntgegeben. In diesem Jahr werden alle drei von der Community gewählten Sitze neu gewählt. Die Amtszeit der neugewählten Boardmitglieder wird zwei Jahre betragen. (w, 8.7.)

„Was treibt sie?“

Auf frischer Tat ertappt: Die Homolobby verschwört sich!

Wie das Christliche Informationsforum Medrum in einem aufrüttelnden Bericht aufgedeckt hat, wird die Wikipedia unterwandert – von der „Homolobby“. In einer großangelegten „Normalisierungskampagne“ hat sie „Tage und Nächte vor dem Computer in Kauf genommen, um Sexualität neu zu definieren,“ und das obendrein „unter Pseudonymen“! Die erschütternde Bilanz: während der Artikel zur „normalen Sexualität“ es auf gerade einmal 453 Wörter bringt, sind es beim Artikel über Homosexualität 15.653. Doch das ist nur die Spitze des Eisbergs: es gibt Artikel zur Homosexualität im antiken Griechenland, zur Homosexualität im Film und sogar Homosexualität (Strafrechtsgeschichte) und noch viele mehr, die jedoch übersehen wurden. Der Befund ist eindeutig: „Ausgewogenheit und ein gesundes Gleichgewicht scheinen aber nicht gewährleistet zu sein.“ Also auf, Wikipedianer, höret die Stimme, schreibt über Heterosexualität im antiken Griechenland, Heterosexualität im Film und natürlich über Heterosexualität (Strafrechtsgeschichte), sonst wisst ihr ja, was euch blüht EU (JtheMan, 8.7.)

CC-BY-SA, alles klar?

„Alle Inhalte der Wikipedia stehen unter freien Lizenzen – die Artikeltexte unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation, ab 15. Juni 2009 auch unter der Creative Commons Attribution-Share-Alike-Lizenz (CC-BY-SA)“ – so weiß es die Wikipedia über sich selbst zu berichten. Nun ist es auch für jeden ersichtlich, die Systemnachrichten melden es von nun an [3]. (clb, 4.7.)

Jimbo zensiert Wikipedia-Artikel

... oder so. David S. Rohde, ein US-amerikanischer Investigativjournalist der New York Times, wurde durch Kämpfer der Taliban entführt. Aufgrund einer Zusammenarbeit mehrerer Nachrichtenagenturen und Websites inklusive Wikipedia, welche sich zum Schutz der Geiseln eine Selbstzensur auferlegten, wurde die Entführung durch die Taliban erst nach Rohdes erfolgreicher Flucht publik gemacht. Dies wird nun kontrovers diskutiert, auch im Kurier.(gnadenlos geklaut weiterverwendet von clb unter CC-by-sa aus dem Wikipedia-Artikel, 3.7.).

$ 300.000 für Commons

Die Wikimedia Foundation erhält von der Ford Foundation $ 300.000, um Wikimedia Commons zu verbessern (Presseerklärung). Die Projektlaufzeit beträgt zehn Monate. Lesenswert in diesem Zusammenhang ist auch Guillaumes Blogbeitrag Ten features that would dramatically improve Wikimedia Commons, der einen Tag vorher erschien. (ray, 3.7.)

Uuuuuuuuuund Hopp!

Manchmal passieren in der Wikipedia wirklich tolle Dinge. Zum einen merkt man, was Struktur bewirken kann. Im Frühjahr 2007 haben sich die Mitarbeiter des Wintersports in der Wikipedia zusammen gefunden, um als zentralen Anlaufpunkt das Portal:Wintersport zu schaffen. Damals noch unter der Federführung des mittlerweile verstorbenen Srbauer, der uns heute nicht nur als Mitarbeiter fehlt. Aber dann passieren auch immer wieder Dinge, die, wenn sie keine Wunder sind, doch wunderbar sind. Allein in diesem Winter haben sich drei neue und unheimlich fleißige Mitarbeiter angeschlossen. Etwa der Benutzer:Ole, der in einer unheimlichen Fleißarbeit in bald 1000 Artikeln zu Biathleten die Statistiken nach der Saison auf den aktuellen Stand gebracht hat. Aus aktuellem Anlass muss man unbedingt auch Benutzer:Wikijunkie erwähnen. Normalerweise sind Benutzernamen mit Wiki – ähnlich den Benutzernamen mit Titel – meist (nicht immer!) etwas seltsames Volk. Aber Wikijunkie machte seinem Namen alle Ehre. Er ist erst seit September letzten Jahres dabei und hat dennoch schon einen ganzen Artikelbereich abgeschlossen. Der deutschsprachigen Wikipedia fehlen jetzt keine Artikel mehr zu Skispringern, die im Weltcup gepunktet haben. 30 Saisonen vollkommen blau – und das mit brauchbaren bis sehr guten Artikeln. Wir sind hier allen anderen Sprachversionen weit voraus. Allein mehr als 450 Artikel zu Skispringern hat Wikijunkie in nicht einmal einem Jahr angelegt. Und neue Ziele hat er auch schon. Es ist nicht schwer, in diesem Projekt meine Achtung zu erringen. Aber meine Bewunderung bekommt man nicht so leicht. Aber hier bewundere ich. Und sage danke für eine grandiose Leistung. (mc 3.7.)

Gesucht & Gefunden

Endlich! Wikimedia Deutschland hat einen neuen Geschäftsführer: Pavel Richter, der Community als Benutzer:schreibvieh bekannt, wird ab 1. August die Geschäftsstelle in Berlin leiten. Wirklich nicht leicht gemacht hat es sich die Personalfindungskommission einen geeigneten Bewerber zu finden. Umso erfreulicher, dass die Entscheidung einstimmig auf Pavel fiel. Weitere Informationen im Vereinsblog. (jc 2.7.)

Skin Vektor ist da

Die vom Usability Project entwickelte neue Oberfläche kann jetzt in der de:WP verwendet werden. Dazu muss man bei den Einstellungen in der Rubrik Aussehen das Skin „Vektor“ (Vorschau), statt das bisher voreingestellte MonoBook, auswählen. (G. 2.7.)