Wikipedia:WikiCon 2014/Worldcafé

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Neutral und Diskriminierungsfrei?

„Der neutrale Standpunkt (neutrale Sichtweise; engl. Neutral Point Of View, kurz NPOV) ist eines der vier unveränderlichen Grundprinzipien der Wikipedia.“

Wikipedia:Grundprinzipien

Aber wer entscheidet letztendlich in Streitfällen, was unter einer neutralen Darstellung zu verstehen ist?

„The Wikimedia Foundation prohibits discrimination against current or prospective users and employees on the basis of race, color, gender, religion, national origin, age, disability, sexual orientation, or any other legally protected characteristics.“

Wer soll entscheiden, was gegen die 'Non discrimination policy' verstößt?

Mit einem Worldcafé wollen wir mit allen Teilnehmer/innen der Wikicon in einen konstruktiven Diskussionsprozess zu diesen beiden Fragen und ihren Schnittpunkten kommen.

Das World-Café dauert rund zwei Stunden. Die Teilnehmer/innen sitzen im Raum verteilt an Tischen mit ca. 10 Personen. Die Tische sind mit weißen, beschreibbaren Papiertischdecken und Stiften belegt.

Ein Moderator führt zu Beginn in das Worldcafé ein, erläutert den Ablauf und weist auf die Verhaltensregeln hin.

Im Verlauf werden Fragen in aufeinander folgenden Gesprächsrunden von 15 bis 20 Minuten an allen Tischen bearbeitet. Zwischen den Gesprächsrunden mischen sich die Gruppen neu. Jeder Tisch hat eine/n Gastgeber/in, der/die die ganze Zeit über am Tisch bleibt, neue Gäste begrüßt, kurz das vorhergehende Gespräch resümiert und den Diskurs erneut in Gang bringt. Weiterhin sorgt der/die Gastgeber/in dafür, dass die Gäste bei der Diskussion am Thema bleiben und die Wikiquette eingehalten wird.

An jedem Tisch wird über eine Möglichkeit gesprochen, wie die genannten Fragen in Konfliktfällen letztendlich entschieden werden können.

Für jede dieser Möglichkeiten soll diskutiert werden, für welche Streitfälle sie geeignet und ungeeignet ist, was ihre Vor- und Nachteile sind, und in welcher Kombination, Abänderung oder auch Neuerfindung diese Möglichkeit zur konstruktiven Streitschlichtung beitragen könnte.

Das WorldCafé schließt mit einer Reflexionsphase ab.

nach dem Etherpad

  • Sonntag 9:30 – 11:30
  • Durchführung und Moderation: Holder, Andreas Karsten

15 Ausgangsthesen[Quelltext bearbeiten]

  1. Die Artikelautoren finden einen Konsens auf der Diskussionsseite.
  2. Die Artikelautoren stimmen auf der Diskussionsseite ab.
  3. Die Hauptautoren des Artikels entscheiden.
  4. Ein Editwar entscheidet.
  5. Die Administratoren entscheiden.
  6. Die Fachredaktionen sollen entscheiden.
  7. Ein Meinungsbild entscheidet.
  8. Das Schiedsgericht entscheidet.
  9. Requests for comment (Bitte um Stellungnahmen) auf Meta Wiki (:meta:Requests_for_comment)
  10. Die Wikimedia Foundation soll entscheiden.
  11. Die Fachliteratur entscheidet.
  12. Externe Experten sollen zum Thema befragt werden.
  13. Ein wissenschaftlicher Beirat soll entscheiden.
  14. Die Betroffenen können entscheiden.
  15. Niemand entscheidet.

Fragen[Quelltext bearbeiten]

  1. Für welche Streitfälle sind diese Ansätze geeignet?
  2. Für welche sind sie nicht geeignet?
  3. Was sind ihre Vor- und Nachteile?
  4. In welcher Kombination, Abänderung oder auch Neuerfindung könnte diese Möglichkeit besser zur konstruktiven Streitschlichtung beitragen?

Ergebnisse[Quelltext bearbeiten]

Tisch 1 (Gastgeber Andreas P.)
Die Artikelautoren finden einen Konsens auf der Diskussionsseite.

Es gibt 3 Stufen von Streitfällen: leicht - mittel - schwer

Bsp: „Panda ist süß“, „Namenskonventionen“, „Verstümmelungen weiblicher Genitalien“ (bei schweren Fällen streiten sich oft verschiedene Schulrichtungen)

  • es mischen sich immer soziale Elemente rein. Bsp. ist der aktuelle Stand des Artikelinhaltes eine "Pole Position", die provozierend wirkt > hier helfen nichtadministrative Lösungsansätze (Bsp.: Artikelinhalt unsichtbar machen)
  • abschrecken tut die Tatsache, das immer das eigene Zeitbuget entscheidet (nicht das bessere Argument)

Zur konstruktiven Lösung von SCHWEREN Fällen wären externe Diksussionsseiten hilfreich. Diese müssen moderiert werden und eine Zieldefinition erhalten.

Bei MITTELschweren Fällen können auch administrative Lösungen eingesetzt werden: Box über Artikeldiskussion (Bsp.: "dieser Punkt wurde bereits ausreichend disutiert, ...")

Tisch 2 (Gastgeber Gereon K)
Abstimmungen/Wahlen auf Artikeldiskussionsseiten

Prinzipiell Artikeldiskussionsseiten gut für Bündelung der relevanten Diskussion an einem Ort. Gewichtung von Argumenten schwierig, Abstimmung einfacher. Aber geeignet wohl eher für technisches wie Formatierung. Nicht geeginet: Beurteilung von Benutzern, Beurteilung von Belegen.

Beitrag zur Schlichtung, wenn Entscheidung. auf Artikeldiskussionsseiten? Auf jeden Fall Mindestanzahl von Stimmen. 3 Abstimmende nicht genug. Zeitliche Höchstdauer?

Nachfrage Andreas: Und wie hoch dann Mindestanzahl usw.? - Nein, noch nicht. Bei Löschdisk. aber z.B. 7 Tage, das wäre viell zu kurz hier.

Tisch 3 (Gastgeber Horgner)
Die Hauptautoren des Artikels entscheiden.

Hauptautoren (HA) hat großen Einfluss auf den Artikel, aber auch letztlich Entscheidung über Inhalt? Schwer, da zu entscheiden, welche Fälle es sein sollen.

Schwierig für HA., völlig neutral zu sein. Kriterien aufweichen? Jemandem Entsch. zutrauen, zuweisen? Bei Themen mit Belegen, in Naturwissenschaften zum Beispiel....

Vorteile: Wenn HA entscheidet, dann Klarheit. Ruhe im Haus. Und schön für die Motivation des HA.

Nachteile: Reputationsproblem, andere Leute sind frustriert.

Tisch 4 (Gastgeber Rax)
Ein Editwar entscheidet.

Steigern Editwars die Qualität? Die Wikipedia ist vielleicht deshalb so erfolgreich weil eben alles ein einziger Editwar ist. Abhängig von Orten. Manche Artikel nur ein Autor. Ukraine-Artikel: Recht gut, aber viele Sperrungen und Art.schützungen. Beleidigungen und so. Aber Artikel gut.

Verschiedene Realitäten, Wahrheiten... Editwar sorgt für Art. Durchschnitt.

Aber schreckt viele Leute von WP ab. Vielleicht gut, um Gelegenheitsautoren abzuschrecken?

Tisch 5 (Gastgeber Toter Alter Mann)
Sollen Admins entscheiden?

Wo funktioniert es bereits?

Funktioniert nicht gut bei Admin-Problemen. selbst. Fleischer urteilt über sein eigenes Fleisch. Was, wenn "normale Benutzer" / Sockenpuppen, über Admins entscheiden wollen.

Nicht für Community-Fragen, etwa Haltung gegenüber WMF. Oder all. Richtlinien - ist für Community allgemein.

Viel Kritk an Admins, könnten befangen sein, wann genau entscheiden sie eig über eigene Sache. Genaue Linie wo sie selbst involviert sind?

Kritikpunkt auch Intransparenz. Was waren die Beweggründe für Admin-Entscheidung usw.

Aber auch: Admins wissen nicht immer, ob und wann eine Entsch. gut aufgenommen wird. Feedback fehlt, unsicher, ob eine Entsch. gut war oder nicht.

Externe Instanz für Feedback könnte gut sein. Bessere Bewertung für Admins, System oder Krit.katalog wäre gut. Nicht einfach Wiederwahlstimme wenn man unzufrieden war.

Tisch 6 (Gastgeber Lantus)
Die Fachredaktionen sollen entscheiden.

Wird sehr unterschiedlich gemacht, manche gar nicht aktiv. Wenn Streit, dann unterschiedliche Meinungen in Artikeln deutlich machen.

Also was die Inhalte angeht. Aufgaben: Fachfragen, die die Art. betreffen. Auch: Disk. mit Redaktionen/Portale/WikiProjekten, die ähnliche Themengebiete behandeln.

Keine Aufgaben: Was für das Schiedsgericht Aufgabe ist. Das dann automatisch keine Red.-Aufgabe. Und ebenso, was nicht fachspezifisch ist.

Kompetenzfragen müssen eindeutig sein. Red. kann sich dann auch profilieren. Einheitlicher Aufbau.

Redaktion könnte aber leider zu sehr in eigener Suppe schwimmen. Und vielleicht Gefahr der Intransparenz.

Empfehlungen: Entscheidungen in Redaktionen sollen transparent sein. Soll sich Regeln explizit geben, über Aufgaben, über Zugehörigkeit zur Red (Wer gehört dazu?).

Aktivitätsstatus: Besser nach Außen dokumentieren und nachweisen, ob eine Red. überhaupt aktiv ist. Vgl. die Farben bei Portalen. Andreas: Danke. Aber vielleicht etwas kürzer halten pro Tisch.

Tisch 7 (Gastgeber NordNordWest)
Ein Meinungsbild entscheidet.

Meinungsbild (MB). Empfehlung: keine, wurde nicht gemacht.

Jeder Vorteil kann auch Nachteil sein. Viele machen mit, aber viele sind gar nicht betroffen. Ergebnis quantifizierbar, aber nicht qualifiziert. Gut, dass extreme Minderheiten meinungen keine Chance haben, aber die Minderheit kann ja eth.moralisch richtig sein. Bitte nicht zu viele / häufige Meinungsbilder.

Minderheit ist halt Minderheit. Die hat dann eben Pech gehabt, wenn sie sich nicht als Mehrheit durchsetzen kann <- Um Minderheiten und Mehrheiten definieren zu können, müsste man erstmal die abstimmungsfähige Gesamtmenge definieren, ansonsten ist jedes Ergebnis pure situative Willkür.

Tisch 8 (Gastgeber Perrak)
Das Schiedsgericht entscheidet.

Für Problembenutzer besonders geeignet. Schiedsgericht (SG) ist mit Entscheidungen flexibler als nur Sperrung/Nichtsperrung.

Gut bei Benutzerkonflikten mit Vorgeschichte, SG kann sich Zeit nehmen.

Nicht geeignet: Wenn Benutzer eine Minderheitenmeinung vertritt, wenn Leser (etwa Promi) Meinung über Artikelinhalt hat.

Auch nicht, wenn es zum Beziehung etwa zur WMF geht.

SG ist transparent, öffentliche Bearbeitung der Fälle.

Kleine Gruppe entscheidet.

Nur Fälle nach Kriterien, ist gut gegen Willkür. Schlecht... Nur bei Antrag tätig, Vor- und Nachteil zugleich.

Empfehlungen: SG light. Schnellere Entscheidungen. Vorgeschaltete Entscheidungsstelle, die geeignetes Gremium findet. Manchmal sollten Leute aus Schwesterprojekten gefragt werden - Nichtfachleute urteilen manchmal neutraler.

An sich meint man, dass das SG gut läuft.

Tisch 9 (Gastgeber Holder)
Requests for comments auf meta

Die Requests for comments (RfC) sind ein Forum auf dem Meta Wiki, wo man Fragen an die internationale Community stellen kann.

Sie sind geeignet, wenn viele Sprachversionen betroffen sind, bzw. wenn eine Sprachversion Hilfe von außen braucht.

Sie sind nicht geeignet, wenn manche Leute irgendwo gesperrt werden und dann Meta als Revisionsinstanz ansehen.

  • Nachteil: Diskussionen finden in Englisch statt.
  • Vorteil: Viele Meinungen aus verschiedenen Kulturen.

Aber eben keine Abstimmung, und daher sind keine Entscheidungen möglich. Vorschlag also: Viell. sollte man richtige Abstimmungen (wie in de.WP) einführen.

Tisch 10 (Gastgeber Raymond)
Die Wikimedia Foundation soll entscheiden.

Soll die Wikimedia Foundation (WMF) einschreiten? Deutlich, dass WMF sich aus inhalt.-fachlichem raushalten soll. aber viell. Eingreifen, wenn langfristig in einer WP diskriminiert wird, wenn die Selbstregulierung nicht funktioniert. Dann Schließen der Sprachversion als letzte Möglichkeit

NPOV: Eingreifen, wenn Extremisten eine Sprachversion unterwandern. Dann hat WMF die Pflicht, auf geeignete Weise, einzugreifen. Problem aber: Wenn WMF einfach nichts tut.

Tisch 11 (Gastgeber Siesta)
Die Fachliteratur entscheidet.

Die Fachliteratur ist auch nicht immer neutral. Auch in einem Fachgebiet kann Fachlit. sich widersprechen. Außerdem fehlen dann Belege aus Oral History. Wissen wird dann nicht komplett abgebildet. Stand der Wissenschaft soll dargestellt werden, dass es 2 Meinungen in Wiss. gibt usw. Man soll auch toleranter sein, wenn etwas nicht belegt ist.

Tisch 12 (Gastgeber Paulae)
Externe Experten sollen zum Thema befragt werden.

Fazit war: Nicht entscheiden, nur beraten. Müsste externe neutrale Instanz sein, die die Experten befragt. Man soll ausschließen, dass die Auswahl des Experten schon nicht neutral ist. Also man gibt nicht selber die 3M, sondern holt Experten herbei.

Tisch 13 (Gastgeber Pakeha)
Ein wissenschaftlicher Beirat soll entscheiden.

Fachexperten im Beirat? Viell. für fachl. Streitfälle. Bei hoher Komplexität und allg. Richtlinien.

Nicht geeignet: einzelne Art., Sperrung einzelner Wikipedianer.

  • Vorteile: Verhinderung von Exkalation.
  • Nachteil: Wissenschaftler haben Interessenskonflikte. Und: wissenschaftlichen Konsens gibt es nicht überall.

Fazit: Wahl und Zusammensetzung sind nicht unproblematisch. Aber externe Sicht auf WP wäre gestärkt. Aber nur Empfehlungen, keine bindenden Beschlüsse.

Tisch 14 (Gastgeber Seewolf)
Die Betroffenen können entscheiden.

Was gibt es für Betroffene. Z.B. Promis, deren Kinder, ob in Ar. zu erwähnen. Transgender-Frage, betroffene Unternehmen usw. Die haben aber alle keine Entscheidungsstruktur, sie könnten nur Wünsche äußern.

Meta-Ebene: Community, WMF, Red. Beispiel: Klage an WMF gerichtet, und WMF muss Konsequenzen ziehen.

Keine Strukturen bei Lesern, wäre unrealistisch.

Also letzlich muss immer die Gruppe der Bearbeiter entscheiden.

Vor und Nachteile würden zu weit führen.

Verbesserungmöglichkeiten: Wünsche müssen besser geäußert werden könne. Etwa Supportteam, auf Diskussionsseiten hinweisen., Extrem: Anwaltsbrief über Supportteam.

Tisch 15 (Gastgeber Sargoth)
Niemand soll entscheiden.

Missverständnis: Es geht nicht um Anarchie, aber: Betroffene entscheiden mit Artikelautoren.

Was also geeignet für Nicht-Entscheidungen. Wenn Leute vernünftig sind, wenn es stillen Konsens gibt, wenn man mit Konsens leben kann. Aber nicht protokolliert und nicht real für alle anderen.

Geeignet, wenn Art. verbessert wird, dann keine Entscheidung nötig. Wenn es nicht polarisiert, wenn keine Int.konflikte.

Nicht geeignet: Meta-Ebene, was alle betrifft. VM, die sich verschärfen, wenn Beleidigungen... dann muss jemand dazwischen gehen. Nicht so sehr eigener Artikelnamensraum (ANR).

Nachteile: Kein Entscheider - Konflikt kann schwelen, Frustrationen.

Vorteile: Kein Feindbild, Appell an Vernunft. Abgegen von Verantwortung (ist Vor- und Nachteil).

Verbesserung: Hilfeseite, die Fakten über Konflikt(feld) aufbereitet, Diskurs für Leute darstellen, die neu hinzukommen.

Persönliche Ebene: mehr Humor, mehr Dissens zulassen.

Kucken, wie Presse und Blogs auf unsere Konflikte schauen. Vielleicht objektiver Blick.

Veränderungen zulassen, sollen wir mögen.

Bausteine könnten gestalterisch angenehmer werden. Oder: Soll nicht störend sein, wenn ein Baustein lange drinbliebt. Keine Entscheidungsfindung über letzte Wahl nötig.

siehe hier

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