Wiktor Sarezkyj

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Wiktor Iwanowitsch Sarezky (ukrainisch Ві́ктор Іва́нович Заре́цький; * 8. Februar 1925 in Bilopillja; † 23. August 1990 in Kiew) war ein sowjetisch-ukrainischer Maler und Pädagoge. Er war Mitglied der Nationalen Union der Künstler der Ukraine, Vertreter der Sechziger und Preisträger des Taras-Schewtschenko-Staatspreises der Ukraine 1994 (posthum). Er war Ehemann von Alla Horska.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wiktor Sarezkyj wurde am 8. Februar 1925 in Bilopillja (heute Oblast Sumy) geboren. Er stammte aus einer wohlhabenden Kosakenfamilie. Seine Kindheit verbrachte er in den Arbeiterdörfern Horliwka und Stalino in Donbas, wo sein Vater als Buchhalter arbeitete. Die Familie wurde Zeuge des Holodomor. Nach dem Ausbruch des Krieges im Jahr 1941 wurde er mit seinen Eltern in die Stadt Gubacha im Gebiet Perm umgesiedelt. 1943 wurde er zur Roten Armee eingezogen.

Wiktor Sarezkyj studierte und lehrte anschließend am Kunstinstitut in Kiew. Gemeinsam mit seiner Frau Alla Horska und anderen Künstlern schuf er große Mosaike und Wandmalereien[1] wie Prometheus, Erde und Feuer in Donezk, Lebensbaum und Traumvogel in Mariupol[2] und Fahne des Sieges in Krasnodon. Zur selben Zeit arbeitete der Künstler an Gemälden im avantgardistischen Stil.[3]

1968 unterzeichnet er den öffentlichen Protestbrief gegen illegale Verhaftungen und Geheimprozesse gegen Dissidenten, weshalb er aus der Union der Künstler der Ukraine ausgeschlossen wurde.

1970 war ein tragisches Jahr für den Künstler: Er verlor seinen Vater und seine Frau am selben Tag.[4][5]

Seit 1978 arbeitete er in seinem eigenen Kunstatelier und betreute über 200 Schüler.

In den 1970er- und 1980er-Jahren gab er den sozialistischen Realismus zugunsten eines Neo-Jugendstils auf. Inspiriert durch Gustav Klimt, entwickelte er eigene künstlerische Sprache und schuf mehrere Werke in diesem Stil. In Arbeit Oj kum do kumi salyzjawsja (1988)[6] wiederholte Sarezkyj den Klimt-Kuss mit ukrainischen Elementen.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Олеся Авраменко. Терези долі Віктора Зарецького. Творчий шлях митця крізь призму процесів трансформації художнього життя в Україні 50-80-х років XX століття / А. О. Пучков. — Інститут проблем сучасного мистецтва Національної академії мистецтв України. — Київ, 2011. — 592 с. — ISBN 978-966-96284-9-7.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Evgeniya Molyar: Sowjetische Mosaiken gestern und heute. In: ukraineverstehen.de. 7. August 2018, abgerufen am 10. September 2023 (deutsch).
  2. Catrin Lorch: Im Ukraine-Krieg zerstörte Mosaiken aus Mariupol auf Londoner Festival. 24. August 2022, abgerufen am 10. September 2023.
  3. Nataliia Pecherska: Viktor Zaretsky: The Oeuvre of the Ukrainian Gustav Klimt. In: DailyArt Magazine. 12. Dezember 2022, abgerufen am 10. September 2023 (amerikanisches Englisch).
  4. Alla Horska - dissidenten.eu - Biografisches Lexikon. Abgerufen am 10. September 2023.
  5. uia-admin: Today, November 28, 2020 marks the 50th anniversary of the brutal murder of Ukrainian artist, human rights activist, mother, and wife, Alla Horska. 28. November 2020, abgerufen am 10. September 2023 (amerikanisches Englisch).
  6. Victor Ivanovich Zaretsky Ой кум до куми залицявся..., 1988, 140×140 cm: Werkbeschreibung. Abgerufen am 10. September 2023 (deutsch).