Wilhelm August Degèle

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Wilhelm August Degèle (* 7. Februar 1820 in Hannover; † nach 1888) war ein deutscher Daguerreotypist, Tanzlehrer und Herausgeber[1] sowie Freimaurer.[2]

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ernst von Bandel (vor seiner Werkstatt) mit dem Kopf des Hermannsdenkmals
Blick in das Welfenmausoleum im Berggarten mit den Sarkophagen von Königin Friederike und König Ernst August;
um 1861, Foto Degèles in dem anlässlich der Einweihung des Ernst-August-Denkmals entstandenen Ernst August Album von Klindworth’s Verlag
„Arbeitszimmer Sr. Höchstseligen Majestät des Königs (Ernst August) von Hannover“ im Alten Palais;
sw-Foto Degèles im Ernst August Album von 1861/62 einer um 1850 ursprünglich vielfarbigen Gouache von Johann Heinrich Wilhelm Kretschmer

Wilhelm August Degèles Bruder war der ab 1853 in Emden arbeitende Daguerreotypist Carl Degèle.[3]

Zu Beginn der Deutschen Revolution trat Wilhelm August Degèle am 17. März 1848 der St. JohannislogeZum schwarzen Bär bei.[2]

Im Adressbuch der königlichen Haupt- und Residenzstadt Hannover[4] von 1850 wird Wilhelm August Degèle als „Tanzlehrer u(nd) Dagurerreotyp(ist)“ mit Sitz in der Koebelingerstraße 20 bezeichnet. In der Ausgabe von 1852 inserierte er erstmals im Adressbuch von Hannover, 1852 nannte er sich statt Daguerreotypist auch „Photograph“. Bis 1886 wird er als Photograph und Tanzlehrer, in der Ausgabe von 1887 nur noch als Tanzlehrer aufgeführt, ab 1888 wird kein Beruf mehr genannt, vermutlich hat er 68-jährig seine Berufstätigkeit aufgegeben.[5]

Aus der Frühzeit der Fotografie ist ein Aufkleber für Daguerreotypien erhalten, der die Angaben aus dem Adressbuch von 1850 bestätigt.[6] Eine Rückseite einer Carte de Visite verortet das „Photogr[apische] Atelier“ dann jedoch in der Luisenstraße 8II / [dem] |Hotel Royal gegenüber.

1861 gab Degèle ein Buch mit Ansichten der Herrschaftlichen Schlösser und Gärten vor Hannover (= u. a. Herrenhäuser Gärten) zu Anfang des 18ten Jahrhunderts heraus. Hierbei handelte es sich überwiegend um 16 abfotografierte Zeichnungen und Kupferstiche von J. J. Müller und Joost van Sasse.[7]

Degèle war Mitglied in dem 1888 neugegründeten Photographischen Verein zu Hannover.[8]

Werke[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 1861: Ansichten der Herrschaftlichen Schlösser und Gärten vor Hannover in ihrer ursprünglichen Gestalt zu Anfang des achtzehnten Jahrhunderts / nach Zeichnungen und Kupferstichen von J. J. Müller und J. v. Sasse photographirt von W. A. Degele, Hannover, 1861[7]

Fotos[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Hannoversche Originale

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Ludwig Hoerner: Hannover in frühen Photographien. 1848–1910. Schirmer-Mosel, München 1979, ISBN 3-921375-44-4. (Mit einem Beitrag von Franz Rudolf Zankl)
  • ders.: Photographie und Photographen in Hannover und Hildesheim. Festschrift zum 150jährigen Geburtstag der Photographie. Herausgegeben von den Photographen-Innungen Photographen-Innung Hannover und Hildesheim, hergestellt im Berufsförderungswerk Bad Pyrmont in den Ausbildungsberufen Schriftsatz, Reprofotographie, Druckformherstellung, Flachdruck und Buchbinder im Rahmen der Umschulung, 1989.
  • Adressbücher der Stadt Hannover, div. Ausgaben ab 1845.
  • Diana Schulze: Der Photograph in Garten und Park: Aspekte historischer Photographien in öffentlichen Gärten in Deutschland von 1880 bis 1930, Königshausen und Neumann, Würzburg 2004, ISBN 3-8260-2699-3; online
  • Alvensleben, Reuter: Herrenhausen. 1966, S. 23, 29, 43.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Wilhelm August Degèle – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Fritz Kempe: Daguerreotypie in Deutschland – vom Charme der frühen Fotografie, Heering, 1979, ISBN 978-3-7763-5190-3, S. 186.
  2. a b Wilhelm Nöldeke: Die Johannis-Freimaurerloge zum schwarzen Bär im Orient von Hannover 1774 bis 1874. Geschichte der Loge, hrsg. anlässlich der Säkularfeier am 16. und 17. März 1874, mit einem Verzeichnis sämtlicher Mitglieder im Anhang, Hannover: Hofbuchdruckerei Gebrüder Jänecke, 1874, Anhang S. 8; online über Google-Bücher
  3. Christian Timm: „… die Anfertigung von Lichtbildern im Umherziehen betreffend …“ Zur Situation der Wanderfotografen in Ostfriesland. In: Detlef Hoffmann, Jens Thiele (Hrsg.): Lichtbilder, Lichtspiele: Anfänge der Fotografie und des Kinos in Ostfriesland. Begleitschrift zur Wanderausstellung im Ostfriesischen Landesmuseum (Rathausfestsaal) in Emden vom 2. bis 23. Mai 1989 und in Nienburg im Museum Nienburg vom 15. Oktober bis 12. November 1989. Jonas-Verlag für Kunst und Literatur, Marburg 1989, ISBN 3-922561-84-5, S. 156–191, hier S. 170f.
  4. Adressbuch … 1850, S. 77
  5. Fritz Kempe: Daguerreotypie in Deutschland – vom Charme der frühen Fotografie. Heering, 1979, ISBN 978-3-7763-5190-3, S. 186.
  6. Ludwig Hoerner: Hannover in frühen... (s. Literatur), S. 42
  7. a b Mikrofiche, Niedersächsische Landesbibliothek: gso.gbv.de
  8. Abbildung der Vereinsliste von 1894 in: Ludwig Hoerner: Photographie und Photographen... (s. Literatur), S. 27
  9. Ludwig Hoerner: Portraitdaguerreotypien, in: Hannover in frühen Photographien. 1848–1910. S. 85.
  10. Ernst-August-Album – Internet Archive
  11. Ernst-August-Album – Internet Archive
  12. Ernst-August-Album – Internet Archive
  13. Ludwig Hoerner: Hannoversche Originale, um 1863, in: Hannover in frühen Photographien. 1848–1910. S. 102 f.
  14. Eine schöpferische Ohrfeige. In: Die Gartenlaube. Heft 27, 1872, S. 441–445 (Volltext [Wikisource]).
  15. Ludwig Hoerner: Ernst von Bandel. In: Hannover in frühen Photographien. 1848–1910. S. 212 f.