Wilhelm August Salomo Dietrich

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Wilhelm August Salomo Dietrich (* 4. Juli 1811 in Zwenkau; † 8. Dezember 1866 bei Ullendorf) war ein deutscher Naturforscher.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wilhelm August Salomo Dietrich wurde am 4. Juli 1811 als ältester Sohn des in Zwenkau bei Leipzig tätigen Advokaten Wilhelm August Dietrich (1783–1830) und dessen Frau Sophie Elisabeth, geb. Reichelt († 1823), geboren. Sein jüngerer Bruder, Heinrich August Dietrich, wurde am 4. November 1820 in Zwenkau geboren und verstarb am 9./21. Dezember 1897 (nach julianischem/gregorianischem Kalender) in Tallinn.[1] Wilhelm A. S. Dietrich studierte als junger Mann zunächst Medizin, musste dieses Studium aber nach dem Tod seines Vaters aus finanziellen Gründen aufgeben. So absolvierte er eine Apothekenlehre im thüringischen Bürgel. Danach erfolgte eine Anstellung in der Mohrenapotheke in Siebenlehn. In seiner Freizeit organisierte er Exkursionen im nahegelegenen Zellwald mit Professoren, Studenten und Seminarteilnehmern der Forstakademie Tharandt, aber auch mit Hauslehrern und Pfarrern der Umgebung. Am 25. Januar 1846[2] erfolgte die Heirat mit Amalie geborene Nelle. Dietrich gab die Arbeit in der Apotheke auf und widmete sich vollumfänglich der Pflanzenkunde und dem Insektensammeln. Es erfolgte eine Geschäftsgründung zum Herstellen und Verkauf von Herbarien. Wilhelm Dietrich lehrte seine Frau im Sinne des Linnéschen Systems in der Erstellung der Herbarien, aber auch in der Anfertigung von Tierpräparaten und in Mineralogie und legte damit den Grundstein für ihre spätere Tätigkeit als bedeutende Australien­forscherin. Am 7. März 1848[3] wurde die Tochter Charitas geboren. Jahre später scheiterte die Ehe mit Amalie; der Kontakt zum Kind brach ab. Dietrich gab das Geschäft mit den Herbarien auf und verdingte sich bei Baron Wolf Erich von Schönberg (1812–1883) für dessen Kinder Erich Donald von Schönberg (1854–1926) und Erich Saladin von Schönberg (1864–1937) als Hauslehrer im Schloss Herzogswalde.

Am 8. Dezember 1866 wurde er, als zunächst unbekannter Toter, auf einem Weg bei Ullendorf (Sachsen) aufgefunden. Drei Tage später erfolgte die Beisetzung auf dem Friedhof Taubenheim.[4]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Charitas Bischoff: Amalie Dietrich – ein Leben. Evangelische Verlagsanstalt GmbH, 1980, urn:nbn:de:hbz:061:2-21230 (Erstausgabe: Berlin 1909).
  • Charitas Bischoff: Bilder aus meinem Leben. Evangelische Verlagsanstalt GmbH, 1981 (Erstausgabe: Berlin 1912).
  • Gertraud Enderlein: Die Frau aus Siebenlehn. Altberliner Verlag Lucie Groszer, 1955 (historischer Roman).
  • Torsten K. D. Himmel: Die Frau, die den Taipan fand: Konkordia Amalie Dietrich (1821 – 1891), […]. In: AG LGHT, Deutsche Gesellschaft für Herpetologie und Terrarienkunde (Hrsg.): Sekretär. Band 8, Heft 1, 2008, S. 13–29 (PDF).

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. The industrious life of the German-born gardener and amateur scientist Heinrich August Dietrich in Estonia.
  2. Landeskirchliches Archiv der Evang.-Luth. Landeskirche > Meißen > Siebenlehn > Traubuch 1841–1873, Bild 19 (www.archion.de)
  3. Landeskirchliches Archiv der Evang.-Luth. Landeskirche > Meißen > Siebenlehn > Taufbuch 1838–1862, Bild 99 (www.archion.de)
  4. Landeskirchliches Archiv der Evang.-Luth. Landeskirche > Meißen > Taubenheim (b. Meißen) > Tauf-, Trau- und Bestattungsbuch 1859–1875, Bild 310 (www.archion.de)