Wilhelm Kirchner (Mediziner)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Wilhelm Georg Kirchner (* 19. August 1849 in Euerbach; † 14. Dezember 1935[1] in Würzburg) war ein deutscher Mediziner und Professor der Ohrenheilkunde. Er war Leiter der otiatrischen Universitäts-Poliklinik in Würzburg.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wilhelm Kirchner studierte an der Julius-Maximilians-Universität Würzburg und der Universität Wien Medizin, wurde 1873 in Würzburg promoviert, wirkte ab 1875 als praktischer Arzt und habilitierte sich 1881 für Ohrenheilkunde in Würzburg. Wegen einer fortschreitenden Erkrankung von Anton Friedrich von Tröltsch übernahm er 1883 die Leitung der otiatrischen Universitäts-Poliklinik, wurde 1890 zum außerordentlichen Professor und nach Beendigung des Ersten Weltkriegs 1919 zum ordentlichen Professor ernannt. Wilhelm Kirchner wurde im Jahr 1920 emeritiert.

Am 20. Dezember 1895 wurde er unter der Präsidentschaft von Karl von Fritsch in der Fachsektion für wissenschaftliche Medizin unter der Matrikel-Nr. 3078 als Mitglied in die Kaiserliche Leopoldino-Carolinische Deutsche Akademie der Naturforscher aufgenommen.[2]

Von seiner Korrespondenz sind Briefe an den Philosophen Adolf Dyroff und den Bibliothekar Georg von Laubmann erhalten.

Nach ihm wurden die Kirchnerschen Divertikel der Eustachi-Röhre benannt.[3]

Schriften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Handbuch der Ohrenheilkunde. Für Ärzte und Studirende. Sechste Auflage, Wreden, Braunschweig 1899 (Digitalisat)

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Max Buchner: Aus der Vergangenheit der Universität Würzburg. Springer-Verlag, Berlin/Heidelberg 1932, S. 722 (Reprint: 2013, ISBN 978-3-642-98763-2)
  • Konrad Fleischer und Hans-Heinz Naumann (Hrsg.): Akademische Lehrstätten und Lehrer der Oto-Rhino-Laryngologie in Deutschland im 20. Jahrhundert. Springer, Berlin / Heidelberg / New York 1996, ISBN 3-5406-0664-5
  • Julius Pagel: Biographisches Lexikon hervorragender Ärzte des neunzehnten Jahrhunderts. Mit einer historischen Einleitung. Berlin und Wien 1901, Sp 858 (Digitalisat)

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Kirchner, Wilhelm. In: Kürschners Deutscher Gelehrten-Kalender. De Gruyter, Berlin 1950, S. 2371.
  2. Carl Hermann Knoblauch, Karl von Fritsch (Hrsg.): Leopoldina. Amtliches Organ der Kaiserlichen Leopoldino-Carolinischen Deutschen Akademie der Naturforscher. 31. Heft. In Commission bei Wilh. Engelmann in Leipzig, Halle 1895, S. 210 (biodiversitylibrary.org).
  3. Kirchner, Wilhelm. In: Isidor Fischer (Hrsg.): Biographisches Lexikon der hervorragenden Ärzte der letzten fünfzig Jahre. Band 1. Urban & Schwarzenberg, Berlin 1932.