Wilhelmus Grimetre

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Wilhelmus Grimetre auch Guillaume Grimaître (* 1436 in Saint-Ursanne; † 1519 in La Neuveville) war ein Priester, Schreiber und Besitzer von Handschriften sowie Inkunabeln in La Neuveville (Schweiz).

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wilhelmus Grimetre war seit 1459/1460 Pfarrer in Vinelz (Fénis) im Amt Erlach (Kanton Bern) und später gleichzeitig auch Kaplan an der Weißkirche (Alba Ecclesia, Blanche-Eglise) in La Neuveville. Er starb 1519 in La Neuveville, wo sein Grabstein im Innern der Weißkirche heute noch zu sehen ist (Stand 2017).

Er war Besitzer verschiedener theologischer und kirchenrechtlicher Texte in Inkunabel- und Frühdrucken und schrieb selbst liturgische, Predigt- und andere Texte für seinen Kirchendienst, die er meist mit seinem Wappen und autobiographischen Notizen in Deutsch, Französisch und Lateinisch versah. Bei seinem Tod verblieben die meisten seiner Bücher an Ort und wurden von seinen Nachfolgern im Amt weiterverwendet; sie werden aufbewahrt im Archiv der Burgergemeinde La Neuveville;[1] ein Sammelband mit Akten des Konstanzer Konzils ist aufbewahrt im Kapuzinerkloster Wesemlin Luzern; ein Missale ad usum Lausannensis diocesis, von ihm geschrieben in Vinelz (Fénis) im Jahr 1488, Papierhandschrift in Folio-Format, von ihm auch als Hand- und Notizbuch genutzt, ist aufbewahrt in Freiburg (Schweiz), Staatsarchiv (Fonds de l’Hôpital, ms.s.n.).

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Martin Germann: Spolien von vier mittelalterlichen Privatbibliotheken in der Schweiz: in den Bibliotheken von Bern, Sankt Gallen und Zürich, sowie im Musée historique de La Neuveville (Bern); in: Le biblioteche private come paradigma bibliografico: Atti del convegno internazionale Roma 2007, a cura di Fiammetta Sabba; Bulzoni editore, Roma 2008; p. 255–276 & ill. 1–6, über Wilhelm Grimetre siehe S. 266–270.
  • Josef Leisibach: Das Missale des Wilhelm Graumeister; in: Zeitschrift für schweizerische Kirchengeschichte = Revue d’histoire ecclésiastique Suisse 71, 1977, S. 141–199, bes. S. 142/143.
  • Josef Leisibach: Die liturgischen Handschriften des Kantons Freiburg (ohne Kantonsbibliothek); Freiburg i. Üe. 1977 (Iter Helveticum Band 2), S. 26–31 (mit Bibliographie).
  • Katalog der datierten Handschriften in der Schweiz in lateinischer Schrift vom Anfang des Mittelalters bis 1550 = Catalogue des manuscrits datés en Suisse ..., begründet von Albert Bruckner; Urs Graf Verlag, Dietikon-Zürich, 1977–1991, Textband 2 (1983) S. 184–185 (eigenhändige Texte Nrn. 504–507), und S. 236 Biographie (fehlerhaft: er stammte nicht aus „Muria“, sondern, nach eigenen Angaben in seinen Büchern, aus Saint-Ursanne); Abbildungsband 2 Nrn. 442–446, 483–484. – Besitzer auch von Ms. daté S. 164–165 Nr. 449, in Luzern, Kapuzinerkloster, Provinzarchiv Nr. B 2: Sammelband 1482/1501 mit Akten des Konstanzer Konzils etc.
  • E. Krieg: La bibliothèque de Guillaume Grimètre de La Neuveville; in: Actes de la Société jurassienne d’émulation 1935, 2e série, vol. 40, S. 73–81 (mit Liste von 11 Drucken und 17 handschriftlichen Dokumenten).

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Bourgeoisie La Neuveville. Abgerufen am 17. Mai 2017 (französisch).