William Ching

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William Brooks Ching (* 2. Oktober 1913 in St. Louis, Missouri; † 1. Juli 1989 in Tustin, Kalifornien) war ein US-amerikanischer Schauspieler.

Leben und Karriere[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der blonde, hochgewachsene Ching begann seine Karriere als Sänger und Musicaldarsteller, unterbrach diese aber zeitweise für einen Einsatz im Zweiten Weltkrieg.[1] Am Broadway hatte er 1947 eine größere Rolle als Dr. Joseph Taylor in der Originalproduktion des Musicals Allegro von Rodgers und Hammerstein. Ende der 1940er-Jahre hatte er in New York außerdem eine eigene Radioshow. Ab 1946 begann er auch als Filmschauspieler zu arbeiten, wobei er im Film nie zu einem Musicaldarsteller wurde, da er sich auf dramatische Parts konzentrieren wollte.[2] In zwei frühen Filmrollen wurde er auch als William Brooks im Abspann geführt, da man ihm in Hollywood dazu riet, den asiatisch klingenden Nachnamen Ching für bessere Karrierechancen abzulegen. Später weigerte sich Ching, dessen Familienhintergrund eigentlich englischer Herkunft war, gegen eine solche Umbenennung des eigenen Namens, die in Hollywood damals bei unvorteilhaften Namen übliche Praxis war.[3] Er sagte hierzu:

„Mir wurde erzählzt, dass bei meinem Radioprogramm Leute annehmen würden, dass ich ein Orientaler bin, da sie mich nicht sehen können. Fakt ist, dass die Leistung zählt, Namen bedeuten nichts.“ (I’ve been told that when I start my radio program people will assume that I am an Oriental, since they can’t see me. The fact remains that the performance is what counts; names don’t mean anything.)[2]

Ching war ab 1947 unter Vertrag bei Republic Pictures und spielte dort in einer Reihe von Western, etwa in Blutrache in Montana (1950) neben Wild Bill Elliott oder in Apachenschlacht am schwarzen Berge (1951) mit Rod Cameron. Im damals populären Film noir übernahm er 1949 in Opfer der Unterwelt die Rolle eines korrupten Sekretärs und Mörders, in Ein einsamer Ort spielte er ein Jahr später an der Seite von Humphrey Bogart einen Polizisten. Eine seiner bekanntesten Rollen hatte er 1952 in George Cukors Komödie Pat und Mike, in der er den gutaussehenden, aber oberlehrerhaften Lebensgefährten von Katharine Hepburns Hauptfigur verkörperte. Allerdings blieb Ching der große Durchbruch versagt und er musste sich im Verlaufe der 1950er-Jahre häufiger mit Gastrollen in Fernsehserien begnügen. In der Serie Our Miss Brooks hatte er kurzzeitig eine wiederkehrende Nebenrolle als Sportlehrer, mit dem die Hauptfigur der Serie datet.

Bereits 1959 zog sich Ching nach einem Gastauftritt in der Serie 77 Sunset Strip aus dem Filmgeschäft zurück. Sein filmisches Schaffen umfasst knapp über 50 Film- und Fernsehproduktionen. Über seine letzten drei Lebensjahrzehnte bis zu seinem Tod an einer Herzerkrankung 1989 ist wenig bekannt, außer dass er offenbar die Schauspielerei für das lukrativere Immobiliengeschäft verließ.[2] Er war mit Lucille Rieger (1916–1958) bis zu ihrem Tod im März 1958 verheiratet, das Paar hatte drei Kinder. Danach war er von Oktober 1958 bis zu seinem Tod mit Frances Olmsted (1919–2013) in einer Ehe.[2][4]

Filmografie (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. William Brooks | Biography, Movie Highlights and Photos. Abgerufen am 29. September 2022 (englisch).
  2. a b c d William Ching bei der Internet Movie Database. Abgerufen am 29. September 2022.
  3. William Ching declines to change name. In: The Courier-Journal. Louisville, Kentucky 23. April 1950, S. 82 (newspapers.com [abgerufen am 29. September 2022]).
  4. William Brooks Ching in der Datenbank Find a Grave, abgerufen am 29. September 2022 (englisch).