William Marshall (Schauspieler, 1917)

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William Marshall (* 12. Oktober 1917 in Chicago, Vereinigte Staaten; † 8. Juni 1994 in Boulogne-Billancourt, Frankreich) war ein US-amerikanischer Bandmusiker, Filmschauspieler, Filmregisseur und Filmproduzent.

Leben und Wirken[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Marshall begann seine künstlerische Laufbahn 1936 als Sänger in Fred Warings Orchester, bereits im Jahr darauf gründete er seine eigene Combo. 1940 startete Marshall seine Arbeit als Schauspieler vor der Kamera, drei Jahre darauf gab er sein Bühnendarsteller-Debüt im Rahmen einer so genannten Army Air-Show. Marshall blieb bis kurz nach Ende als Filmschauspieler gut beschäftigt, trat aber überwiegend in B-Filmen auf, in denen er als attraktiver Blickfang jedoch kaum Eindruck hinterließ. Zu dieser Zeit (1942 bis 1948) war Marshall mit der französischen Filmschauspielerin Michèle Morgan verheiratet.

Gegen Ende der 1940er Jahre übersiedelte Marshall nach Frankreich, wo er Micheline Presle kennen lernte. Beide heirateten 1950, und Marshall gab ihr noch im selben Jahr an der Seite von Errol Flynn die weibliche Hauptrolle in dem in Frankreich entstandenen, amerikanisch-französischen Streifen ”Die Taverne von New Orleans”. Vier Jahre später wirkte er an ihrer Seite auch in der französischen Produktion “Weiße Sklavinnen für Tanger“ mit. Im selben Jahr 1954 scheiterte auch diese Marshall-Ehe. Mit einem französischen Eddie-Constantine-Film beendete William Marshall 1958 seine Leinwandkarriere vor der Kamera.

Wieder in den USA, inszenierte er 1961 das Science-Fiction-Filmchen The Phantom Planet und heiratete im selben Jahr erneut, diesmal den ehemaligen Filmstar Ginger Rogers. Mit ihr in der Hauptrolle ließ Marshall 1964 auf Jamaika vom Kinoveteran Wilhelm Dieterle die Komödie Heirate mich, Gauner! inszenieren. Der Film war ein Totalflop und beendete nun endgültig Marshalls filmische Ambitionen. Dennoch gründete er 1966 auf derselben Karibikinsel die Motion Picture Studios. 1969 scheiterte auch seine dritte Ehe. In den Folgejahren hörte man kaum mehr etwas von ihm, und William Marshall versuchte sich, erneut mit nur mäßigem Erfolg, als Schriftsteller: Der Roman “The Deal” spiegelte Marshalls Erfahrungen mit der Filmbranche in den USA und in Europa wider.

In der Ehe mit Michèle Morgan wurde sein Sohn Michael “Mike” Marshall geboren, der eine moderate Karriere als Schauspieler absolvierte. Mit Micheline Presle hat er eine Tochter, Tonie Marshall, die zunächst ebenfalls Filmschauspielerin wurde, später aber zur Filmregie wechselte und auch als Drehbuchautorin und Filmproduzentin arbeitete.

Filmografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Als Schauspieler, wenn nicht anders angegeben:

  • 1940: Ultimatum für Bohrturm L-9 (Flowing Gold)
  • 1940: Im Taumel der Weltstadt (City for Conquest)
  • 1940: Land der Gottlosen (Santa Fe Trail)
  • 1942: Flying with Music
  • 1942: Tomorrow We Live
  • 1943: Mantrap
  • 1943: I Escaped from the Gestapo
  • 1943: The Boy from Stalingrad
  • 1944: Winged Victory
  • 1944: Belle of the Yukon
  • 1945: Jahrmarkt der Liebe (State Fair)
  • 1946: Murder in the Music-Hall
  • 1946: Earl Carroll Sketchbook
  • 1947: Calendar Girl
  • 1947: Blackmail
  • 1951: Die Taverne von New Orleans (Adventures of Captain Fabian) (Produktion, Regie)
  • 1951: Hello God (Regie)
  • 1954: Weiße Sklavinnen für Tanger (Les Impures)
  • 1955: Rencontres à Paris
  • 1958: Heiße Küsse, scharfe Schüsse (Incognito)
  • 1961: The Phantom Planet (Regie)
  • 1964: Heirate mich, Gauner! (The Confession) (Produktion)

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • International Motion Picture Almanac 1965, Quigley Publishing Company, New York 1964, S. 186.
  • Ephraim Katz: The Film Encyclopedia, Fourth Edition. Revised by Fred Klein and Ronald Dean Nolen. New York 2001, S. 908

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]