Wladimir Wassiljewitsch Druschnikow

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Wladimir Wassiljewitsch Druschnikow (russisch Владимир Васильевич Дружников; * 30. Juni 1922 in Moskau, Sowjetrussland; † 20. Februar 1994 ebenda, Russische Föderation) war ein sowjetischer bzw. russischer Theater- und Film-Schauspieler sowie Synchronsprecher.

Leben und Leistungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der aus geordneten Verhältnissen stammende Druschnikow[1] besuchte die 53. Moskauer Mittelschule[2] und schloss sich nach seinem Abschluss dem Zentralen Kindertheater an, wo er bis 1943 verblieb und zahlreiche Hauptrollen spielte. Aufgrund des Krieges wurde die Theatertruppe nach Sibirien evakuiert, kehrte aber 1943 zurück. Am 20. Oktober dieses Jahres öffnete die Schauspielschule des Theaters, wo Druschnikow anschließend studierte. Ab 1945 trat er am Moskauer Staatlichen Theater der Filmschauspieler auf. Noch im gleichen Jahr gab Druschnikow als tragender Nebencharakter Grigori Nesnamow[3] in Ohne Schuld schuldig sein Filmdebüt und beendete daher seine Ausbildung ohne Abschluss. Regisseur Wladimir Petrow III. hatte beim Zentralen Kindertheater eigentlich nach einem Hauptdarsteller für sein Werk gesucht und entdeckte den jungen Moskauer eher zufällig.[1]

Bereits Druschnikows drittes Engagement, der preisgekrönte[4] Märchenfilm Die steinerne Blume brachte ihm die erste Hauptrolle. Er trat in zahlreichen Historienfilmen auf, u. a. als Dichter und Revolutionär Kondrati Rylejew in Glinka (1946), als Partisan Konstantin Saslonow im gleichnamigen Film (1949) des Studios Belarusfilm sowie in Костёр бессмертия (Kostjor bessmertija, 1955) in der Rolle des Giordano Bruno. Er war auch an den Tschechow-Verfilmungen Die Grille (1955) und Das Duell (1961) beteiligt, in letzterem in der Hauptrolle. Seinen letzten Auftritt als Hauptdarsteller hatte Druschnikow 1968 in Der geheimnisvolle Mönch. Darüber hinaus war er regelmäßig als Synchronsprecher tätig und lieh Rollen in russischsprachigen Fassungen vieler internationaler Filme seine Stimme. Zu den von ihm gesprochenen Schauspielern gehören Yul Brynner in Die glorreichen Sieben, Laurence Olivier in Spartacus, Fred MacMurray in Das Appartement, Rex Harrison in Cleopatra, Jean Marais in der Fantomas-Trilogie, Gojko Mitić in mehreren Filmen, Orson Welles in Kampf um Rom, Burt Lancaster in Gewalt und Leidenschaft und Jason Robards in Hurricane. Er war außerdem am Animationsfilm Das Geheimnis des Dritten Planeten (1981) beteiligt.[5]

Druschnikow war bis kurz vor seinem Tod aktiv und wirkte als Darsteller an über 50 Filmen sowie als Synchronsprecher an rund 90 weiteren mit. Er starb 71-jährig in Moskau, seine Urne wurde auf dem Friedhof Trojekurowo beigesetzt.[1]

Ehrungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

1948 erhielt Druschnikow den Stalinpreis erster Klasse für Das Lied von Sibirien und 4 Jahre später den Stalinpreis dritter Klasse für Konstantin Saslonow. Am 26. November 1965 wurde er zum Verdienten Künstler der RSFSR und am 28. März 1974 zum Volkskünstler der RSFSR ernannt. Druschnikow war außerdem zweifacher Träger des Ordens Zeichen der Ehre, die Verleihungen fanden am 6. März 1950 und 29. Juni 1982 statt. Die Schauspielerin Tamara Sjomina, seine Partnerin am Theater und im Film Die Schenke in der Pjatnitzkaja (1977),[6] würdigte ihn als „außergewöhnlichen Schauspieler“.[1][2]

Druschnikow wurde 1999 mit einem Beitrag in Leonid Filatows Dokumentarfilmreihe Чтобы помнили (deutsch: Zum Gedenken) bedacht.[7]

Filmografie (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Synchronsprecher (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c d Biografie Wladimir Druschnikows auf kino-teatr.ru (russisch), abgerufen am 9. Dezember 2019
  2. a b Kurzbiografie Wladimir Druschnikows auf kinosozvezdie.ru (russisch), abgerufen am 9. Dezember 2019
  3. Filmdaten zu Ohne Schuld schuldig auf kino-teatr.ru (russisch), abgerufen am 9. Dezember 2019
  4. Filmdaten zu Die steinerne Blume auf kino-teatr.ru (russisch), abgerufen am 8. Dezember 2019
  5. Filmografie Wladimir Druschnikows auf kino-teatr.ru (russisch), abgerufen am 9. Dezember 2019
  6. Filmografie Tamara Sjominas auf kino-teatr.ru (russisch), abgerufen am 7. Dezember 2019
  7. Filmdaten zu Чтобы помнили - Фильм 52 auf kino-teatr.ru (russisch), abgerufen am 9. Dezember 2019