Wohmbrechts

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Wohmbrechts
Gemeinde Hergatz
Koordinaten: 47° 39′ N, 9° 51′ OKoordinaten: 47° 39′ 24″ N, 9° 51′ 10″ O
Höhe: 588 m
Einwohner: 479 (25. Mai 1987)[1]
Postleitzahl: 88145
Vorwahl: 08385
Wohmbrechts von Südosten aus gesehen
Wohmbrechts von Südosten aus gesehen

Wohmbrechts (westallgäuerisch: Mobräəts[2]) ist ein Gemeindeteil der Gemeinde Hergatz im bayerisch-schwäbischen Landkreis Lindau (Bodensee). In Wohmbrechts befindet sich der Verwaltungssitz der Gemeinde.

Geographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Pfarrdorf liegt circa zwei Kilometer nordöstlich des Hauptorts Hergatz und es ist Teil der Region Westallgäu. Durch die Ortschaft verläuft die Bundesstraße 12. Im Süden verläuft die Bahnstrecke Buchloe–Lindau. Ebenfalls südlich von Wohmbrechts fließt die Leiblach.

Ortsname[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Ortsname stammt vom mittelhochdeutschen Personennamen Wanpreht und bedeutet (Ansiedlung) des Wanpreht.[2]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ehemaliges Schloss Wohmbrechts
Wohmbrechts mit Alpsteingebirge

Wohmbrechts wurde erstmals 1269 urkundlich erwähnt. Ebenfalls im 13. und 14. Jahrhundert erschienen die Ritter von Wohmbrechts. Von diesen war Ulrich von Wohmbrechts der energischste und kriegerischste Vertreter und stritt sich jahrelang mit dem Abt vom Weingartener Kloster um einen Wald, den er als Lehen beanspruchte. Sein Siegel besaß drei Greifenklauen, von denen das heutige Wappen der Gemeinde Hergatz eine enthält.

Wilhelm von Wohmbrechts, ein Nachkomme Ulrichs, war europaweit als Haudegen bekannt, da er für den König von Dänemark gegen die Schweden und Litauer kämpfte. Er zog auch für den Markgrafen von Brandenburg, den Grafen von Tirol und den Herzog von Baiern in den Krieg. Das Schloss Wohmbrechts wurde wahrscheinlich in seiner Zeit gebaut. Ende des 16. Jahrhunderts erwarb die Reichsstadt Wangen Burg und Vogtei in Wohmbrechts. Dadurch entstand die Wangener Hauptmannschaft Thann-Wohmbrechts, die mit Wangen im Jahr 1802 an das bayerische Königreich ging. Wangen wurde 1810 Oberamtsstadt in Württemberg, Maria-Thann und Wohmbrechts blieben jedoch bayerisch und wurden mit dem Gemeindeedikt von 1818 zu selbstständigen Gemeinden.

Die Gemeinde Hergatz ist am 1. Mai 1978 aus dem Zusammenschluss der Gemeinden Wohmbrechts und Maria-Thann entstanden.[3] Das für die neue Gemeinde namensgebende Hergatz war vorher ein Ortsteil von Wohmbrechts.

In Wohmbrechts befindet sich der Verwaltungssitz der Gemeinde Hergatz.[4]

Baudenkmäler[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Siehe: Liste der Baudenkmäler in Wohmbrechts

Bodendenkmäler[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Siehe: Liste der Bodendenkmäler in Hergatz

Persönlichkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Wohmbrechts – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Gebietsstand: 25. Mai 1987. München 1991
  2. a b Historische Ortsnamen von Bayern - Wohmbrechts. Kommission für bayerische Landesgeschichte bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften.
  3. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 787.
  4. Ortschronik der Gemeinde Hergatz.