Wolfgang Ostberg (Kulturpolitiker)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Wolfgang Ostberg (* 12. September 1943 in Stuttgart; † 27. Juli 2023 in Wiesbaden) war ein deutscher Kulturpolitiker und -förderer.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wolfgang Ostberg wuchs in Stuttgart auf. Das Studium der Germanistik, Altphilologie (Latein), Philosophie und Pädagogik in Tübingen schloss er 1978 mit der Promotion über die Sprachphilosophie Arnold Gehlens ab.

Vom September 1978 bis 1995 leitete er in der Nachfolge von Albert Schuler das Schul-, Kultur- und Sportamt der Stadt Reutlingen. In der Reutlinger Zeit schärfte er das Profil der Kulturstadt Reutlingen. Er initiierte zahlreiche Kulturveranstaltungen und förderte viele Künstler u. a. durch die Organisation von Ausstellungen. Zu einigen Künstlern und Künstlerinnen entstand ein freundschaftliches Verhältnis. Die neue Stadtbibliothek wurde 1985 eröffnet und bildete einen zentralen Baustein der Reutlinger Kulturachse. 1989 wurde das Spendhaus als Heimstätte des Heimatmuseums Reutlingen eröffnet. Er setzte sich auch für die Aufstellung von Otto-Herbert Hajeks „Stadtzeichen“ auf dem Marktplatz ein.

1995 wurde Ostberg Leiter des Kulturamts der Stadt Stuttgart. Während seiner 13-jährigen Amtszeit wurde das Profil Stuttgarts als Kulturstadt geschärft und das kulturelle Angebot beträchtlich ausgebaut. Unter anderem fiel in diese Zeit die Gründung des Jungen Ensembles Stuttgart (JES), der Bau des Kulturzentrums „Unterm Turm“ und des Kunstmuseums, die Gründung des Literaturhauses, die Belebung des Gustav‐Siegle‐Hauses durch den Jazzclub BIX sowie die Galerie „Kunstbezirk“. Darüber hinaus wurden unter der Regie Ostbergs durch die Gründung des Popbüros und die Planung weiterer kultureller Meilensteine wie die Stadtbibliothek am Mailänder Platz, der Umzug des Stadtarchivs nach Bad Cannstatt und die Einrichtung eines Planungsstabs für das heutige StadtPalais – Museum für Stuttgart entscheidende Weichen für eine innovative Weiterentwicklung der Kulturstadt Stuttgart gestellt. Kooperationsprojekte wie das „Musikfest für Kinder und Jugendliche“ und der „art alarm“ entwickelten sich in Ostbergs Amtszeit zu wichtigen Bindegliedern zwischen der Kulturszene und der Bevölkerung.

Ostberg war von Juni 1994 bis zu seinem Ruhestand 2008 Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft der Kulturamtsleiter beim Städtetag Baden‐Württemberg.

Wolfgang Ostberg war in dritter Ehe mit Christel Ostberg verheiratet.

Veröffentlichungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

• Wolfgang Ostberg: Sprache und Handlung. Zur frühen Philosophie Arnold Gehlens, 1977.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Pressemitteilung der Stadt Stuttgart vom 3. August 2023
  • Nachruf im Reutlinger Generalanzeiger vom 7. August 2023.