Wolfsloch (Hochstadt am Main)

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Wolfsloch
Koordinaten: 50° 9′ N, 11° 11′ OKoordinaten: 50° 8′ 31″ N, 11° 10′ 56″ O
Höhe: 311 m ü. NHN
Einwohner: 181 (2014)[1]
Eingemeindung: 1. Mai 1978
Postleitzahl: 96272
Vorwahl: 09574
Bauernhof
Bauernhof

Wolfsloch ist ein Ortsteil der oberfränkischen Gemeinde Hochstadt am Main im Landkreis Lichtenfels.

Geografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Dorf liegt etwa neun Kilometer östlich von Lichtenfels in einer Talniederung eines Hügellandes, die vom Buchbach, einem linken Mainzufluss, durchflossen wird. Durch Wolfsloch führen die Kreisstraße LIF 3 von Hochstadt nach Spiesberg sowie eine Gemeindeverbindungsstraße nach Reuth.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der erste urkundliche Erwähnung war 1142, als der Bamberger Bischof Egilbert dem Kloster Langheim die von Graf Poppo erworbenen Güter, darunter eine Manse bei „Wolfesloch“, bestätigte. 1249 versprach Irving von Kunstadt dem Kloster Langheim als Wiedergutmachung für die widerrechtliche Errichtung der Burg Wildenberg auf Grund und Boden des Klosters unter anderem einen Hof in „Wolfloch“.[2]

Im Jahr 1801 gehörten dem Hochstift Bamberg die Zent- und Territorialherrschaft. Die Lehens-, Vogtei-, Dorf- und Gemeindeherrschaft sowie den Zehnten besaß das Kloster Langheim. Der Pfarrsprengel gehörte halb nach Isling und halb nach Altenkunstadt. 13 Häuser und 10 Städel waren dem Amt Lichtenfels steuerpflichtig, 10 mit Haus und Stadel bebaute Güter, ein halbes unbebautes kleines Gut und zwei Tropfhäuser dem Amt Weismain.[2]

1818 gehörte Wolfsloch zum Obermainkreis. 1862 folgte die Eingliederung des Dorfes in das neu geschaffene bayerische Bezirksamt Lichtenfels. 1871 zählte der Ort 171 Einwohner und 77 Gebäude.[3] Das Dorf hatte eine eigene katholische Schule. Es gehörte zur drei Kilometer entfernten katholischen Pfarrei in Zeuln. Im Jahr 1900 umfasste die Landgemeinde Wolfsloch einschließlich des Gemeindeteiles Burgstall eine Fläche von 277,97 Hektar, 252 Einwohner, von denen 250 katholisch und 2 protestantisch waren, sowie 44 Wohngebäude. 176 Personen lebten in Wolfsloch in 29 Wohngebäuden.[4] 1925 lebten in dem Ort 160 Personen in 31 Wohngebäuden.[5] 1950 hatte das Dorf 247 Einwohner und 31 Wohngebäude. Es war von der Pfarrei Marktzeuln ausgepfarrt und der Pfarrei Hochstadt angeschlossen worden und gehörte zum Sprengel der evangelischen Pfarrei Schwürbitz.[6] Im Jahr 1970 zählte Wolfsloch 183 Einwohner[7] und 1987 197 Einwohner sowie 50 Wohngebäude mit 62 Wohnungen.[8]

Am 1. Mai 1978 wurden Wolfsloch und sein Gemeindeteil Burgstall im Zuge der Gemeindegebietsreform nach Hochstadt eingegliedert.[9]

Die Freiwillige Feuerwehr wurde 1890 gegründet. 1992 entstand südlich des Ortes ein Industriegebiet.

Eine 1973 gegründete Polsterei entwickelten die Brüder Christoph und Pius Machalke zu einer Polstermöbelmarke im Hochwertbereich. Die Machalke Polsterwerkstätten hatten bis zu 200 Mitarbeiter und wurden 2001 verkauft. 2017 schließt das Unternehmen seinen Standort.

Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Herz-Jesu-Kapelle

Im Jahr 1906 gründeten Wolfslocher Bürger einen Kapellenbauverein. Im Frühjahr 1914 begannen die Bauarbeiten und 1916 wurde die im Barockstil errichtete Herz-Jesu-Kapelle geweiht.

In der Bayerischen Denkmalliste sind für Wolfsloch fünf Baudenkmäler aufgeführt, siehe Denkmalliste der Gemeinde.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Wolfsloch – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. VGN GmbH (Hrsg.): Nahverkehrsplan, Vorbereitung der Angebotsanalyse, Tischvorlage. 2. September 2015, S. 11 (Tischvorlage (Memento vom 22. Oktober 2016 im Internet Archive)).
  2. a b Dieter George: Lichtenfels; Der Altkreis. Historisches Ortsnamenbuch von Bayern. Oberfranken. Band 6: Lichtenfels. Kommission für Bayerische Landesgeschichte, München 2008, ISBN 978 3 7696 6862 9. S. 178 f.
  3. Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, OCLC 183234026, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1079, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
  4. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, DNB 361988931, OCLC 556534974, Abschnitt II, Sp. 1076 (Digitalisat).
  5. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, DNB 361988923, OCLC 215857246, Abschnitt II, Sp. 1110 (Digitalisat).
  6. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, OCLC 183218794, Abschnitt II, Sp. 962 (Digitalisat).
  7. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, OCLC 220710116, S. 164 (Digitalisat).
  8. Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, OCLC 231287364, S. 317 (Digitalisat).
  9. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 696.