Yvonne Barr

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Yvonne Margaret Barr[1][2] (verheiratete Balding;[1] * 11. März 1932 in Carlow, Irland; † 13. Februar 2016 in Melbourne, Australien[1][2]) war eine Virologin. Im Jahr 1964 entdeckte sie zusammen mit Anthony Epstein und Bert Achong in Zellkulturen afrikanischer Burkitt-Lymphome das später so benannte Epstein-Barr-Virus. Dies war der erste Nachweis eines Virus, das beim Menschen Krebs auslösen kann, wodurch Barr einen bedeutenden Beitrag zur medizinischen Forschungsgeschichte leistete.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Barr wuchs als ältestes von vier Kindern als Tochter eines Bankmanagers auf.[3] Sie besuchte die Banbridge Academy in Nordirland, wo sie als Schulsprecherin fungierte, eine Rolle, die Führungskompetenzen und Mentoringfähigkeiten erforderte.[3] Anschließend studierte sie Zoologie am Trinity College in Dublin[1] und schloss im Jahr 1953 mit Auszeichnung ab.[3] Ihre ersten beruflichen Erfahrungen sammelte sie als Forschungsassistentin in London und Toronto, wo sie sich insbesondere auf die Zellkultivierungstechnik spezialisierte.[3] Im Jahr 1963 zog sie nach London, um in Anthony Epsteins Labor am Middlesex Hospital zu arbeiten.[3] Sie erhielt ihren Doktorgrad 1966 an der Universität London. Sie war Epsteins Assistentin am Middlesex Hospital in London.[4] Nach ihrer bahnbrechenden Entdeckung im Bereich der Virologie zog sie nach Australien, wo sie den Rest ihres Lebens als Lehrerin verbrachte.[5] Sie wanderte nach Melbourne aus.[6] Sie war mit Stuart Balding verheiratet und hatte zwei Kinder.[1]

Wirken[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In ihrer wissenschaftlichen Laufbahn machte Barr bedeutende Entdeckungen in der Virologie, insbesondere durch ihren Anteil an der Entdeckung des Epstein-Barr-Virus (EBV) im Jahr 1964.[3] Dieses Virus, das unter anderem das Burkitt-Lymphom und infektiöse Mononukleose verursacht, war das erste beim Menschen entdeckte Virus, das Krebs verursachen kann.[7] Ihre Arbeiten in der Zellkultivierung waren entscheidend für die Isolierung und Identifizierung des Virus.[3] Nach ihrer wissenschaftlichen Karriere widmete sie sich dem Lehrberuf.[5] So lehrte sie in Australien an verschiedenen Privatschulen Mathematik und Naturwissenschaften.[5] Ihre Leidenschaft für die Lehre wurden von ihrer Familie und ihren Schülern hoch geschätzt.[5]

Schriften (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c d e Yvonne Balding Obituary. Nelson Bros Funeral Services, abgerufen am 23. Oktober 2016.
  2. a b Yvonne Margaret Barr. In: Find a Grave. Abgerufen am 9. März 2024.
  3. a b c d e f g Delthia Ricks: Overlooked No More: Yvonne Barr, Who Helped Discover a Cancer-Causing Virus. In: nytimes.com. 21. März 2024, abgerufen am 26. April 2024 (englisch).
  4. Yvonne M. Barr. In: Whonamedit? Abgerufen am 12. März 2024 (englisch).
  5. a b c d Manuel Ansede: Epstein-Barr Virus: Who was the woman who discovered a virus that exists in 95% of humans? In: english.elpais.com. 21. Oktober 2022, abgerufen am 26. April 2024 (englisch).
  6. D. Geraint James: A chance meeting. In: QJM. Band 102, Nr. 5, Mai 2009, ISSN 1460-2725, S. 365 f., doi:10.1093/qjmed/hcn167, PMID 19318370 (englisch).
  7. George Winter: The Irish role in the discovery of the first human cancer virus. In: irishtimes.com. 28. Juli 2022, abgerufen am 26. April 2024 (englisch).