Zeittafel der Herzogenauracher Geschichte

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Die Zeittafel der Herzogenauracher Geschichte nennt wichtige Ereignisse der Geschichte der Stadt Herzogenaurach.

Alle Ereignisse sind nach dem Gregorianischen Kalender eingetragen worden.

Zeittafel[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Quelle: [1]

Jahr Ereignis Anmerkung
1002 Erste urkundliche Erwähnung Herzogenaurachs Damals hieß die Stadt noch Uraha (neuhochdeutsche Übersetzung: Auerochsenwasser)
1021 Kaiser Heinrich II. schenkt den karolingischen an die Bamberger Bischofskirche[2]
Das Herzogenauracher Stadtwappen; der Bamberger Löwe
Das Herzogenauracher Stadtwappen; der Bamberger Löwe
ab 11. Jh. Ausbau der Stadt und Anfang der Befestigung der Stadt
13. Jh. Das Schloss in Herzogenaurach wurde westlich des alten Schlosses errichtet
1337 Erstmalige Erwähnung des jetzigen Namen der Stadt Herzogenaurach Erwähnung in einem Rechnungsbuch der Familie Holzschuh
1348 Erste Erwähnung der Tuchmacherei in Herzogenaurach
um 1400 Bau der Herzogenauracher Pfarrkirche endet Legende besagt, dass ursprünglich ein anderer Bauplatz geplant war. Doch als dort immer wieder das Baumaterial verschwand, baute man sie am heutigen Standort.
Die Pfarrkirche St. Magdalena in Herzogenaurach
Pfarrkirche St. Magdalena
1450 Plünderungen durch Albrecht Achilles im Ersten Markgrafenkrieg
1496 Ausbruch der Pest in Herzogenaurach
1511 Konrad Reyther stiftet das Herzogenauracher Spital
1520 Zweiter Ausbruch der Pest
1552 Bedrohung durch Albrecht Alcibiades und den Zweiten Markgrafenkrieg
1607 Dritte Welle der Pest macht weiteren Menschen zu schaffen
1631/32 Schwedische Truppen quartieren sich im Dreißigjährigen Krieg in Herzogenaurach ein; Plünderungen
18. Jh. Fürstbischof Lothar Franz von Schönborn ließ das Schloss in barocker Form erneuern[3]
1804 Besetzung durch die Preußen
1806 Besetzung durch die Franzosen
1810 Herzogenaurach wird Teil des Bayerischen Königreichs
1865 Mit der Filzschuhproduktion wird begonnen
1866 Erste mit Dampf angetriebene Tuchfabrik
1894 Beendigung der Bauarbeiten der Lokalbahnstrecke Erlangen-Herzogenaurach
1905 Erste Fernsprechverbindung mit der Stadt Erlangen
1924 Gründung der Schuhfabrik der Gebrüder Dassler
1941 Hochwasserkatastrophe
1945 Einmarsch der US-amerikanischen Truppen; Ende des Kriegs für Herzogenaurach
1946 Produktionsbeginn bei Schaeffler
1948 Gründung der Firmen adidas und PUMA
1967 Fertigstellung des neuen Rathauses
1972 Gebietsreform; Angliederung an Mittelfranken
1974 Einweihung des Gymnasiums in Herzogenaurach Start mit 175 Schülern und 12 Lehrern; heute über 1050 Schüler und 110 Lehrer
1992 Abzug der US-amerikanischen Streitkräfte aus Herzogenaurach
1998 650 Jahre Stadtrecht Herzogenaurach
2002 1000 Jahre Herzogenaurach (Uraha)
2006 Trainingslager der argentinischen Nationalmannschaft in Herzogenaurach[4]
Herzogenauracher Altstadt

Mittelalter[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ursprünglich hieß die Siedlung „Uraha“, was etwa Viehtränke am Fluss bedeutete (althochdt. ur für Rind, aha für fließendes Gewässer). Daraus wurde später Aurach, ein in Bayern häufiger Orts- und Flussname. Zur Unterscheidung von vielen anderen Orten gleichen Namens wurde Herzogenaurach daraus, möglicherweise wegen der Herzöge von Andechs-Meranien, die im Mittelalter dort begütert waren. Die Siedlung war aus einem fränkischen Königshof hervorgegangen.

Die ersten nachweislichen Erwähnungen finden sich in einer Urkunde, die Kaiser Heinrich 1002 ausstellen ließ. 1021 wird Herzogenaurach an das Bistum Bamberg verschenkt, welches das Leben der Bürger bis zum Jahre 1803 bestimmt. 1228 wurde die Stadt Sitz eines Bamberger Amtmanns, welcher seine Residenz im neu erbautem Schloss in Herzogenaurach bezog.

In den darauffolgenden Jahren entwickelte sich die Stadt immer weiter, vor allem das Tuchmachergewebe erblühte in der Zeit. 1450 wurde die Stadt weiter befestigt. Mehrmals wurde die Stadt von Pestepidemien heimgesucht, was die Entwicklung verzögerte.

Seit dem 12. Jh. ging die meiste Gefahr von der freien Reichsstadt Nürnberg und den Burggrafen von Ansbach und Nürnberg aus. Mehrmals plünderten auch die Stadtknechte der Reichsstadt Herzogenaurach und führten unter anderem Stalltiere aus der kleinen Stadt.

In der ersten Hälfte des 14. Jh. bekam Herzogenaurach das Stadtrecht.

Neuzeit[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

1553 besetzte der Markgraf von Brandenburg, Albrecht Alcibiades, im sog. zweiten Markgrafenkrieg und verlangte 18 000 Gulden Brandschatzung.

Nach vielen Plünderungen, Kontributionen und Brandschatzungen nach dem Dreißigjährigen Krieg vollzog sich der Wiederaufbau der Stadt nur langsam. Im ausgehendem 18. Jahrhundert zogen französische und österreichische Truppen infolge der Koalitionskriege durch die Stadt, was den mühsam erworbenen Wohlstand endgültig vernichtete.[5][6]

19. Jahrhundert[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Adidas-Outlet in Herzogenaurach

Infolge des Reichsfriedens von 1802 kam Herzogenaurach 1803 an die bayerische Krone, 1803 an die Preußen und 1806 schließlich an die Franzosen. 1810 kam Herzogenaurach dann endgültig an die bayerische Regierung.

1884 wird wegen der Industrialisierung die erste Schuhproduktion in Herzogenaurach eröffnet.

20. Jahrhundert[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

1902 begann Adolf Dassler damit, Sportschuhe in Herzogenaurach zu produzieren. Zusammen mit seinem Bruder Rudolf gelang es ihm, einen großen Erfolg zu landen. Auch nach der Trennung der Firma der Brüder behielten sie den Stammsitz in der Gründerstadt.

Ende der 1920er und Anfang 1930er Jahre wuchs die Arbeitslosenzahl aufgrund der Weltwirtschaftskrise.

Mit Glück überstand Herzogenaurach den Zweiten Weltkrieg unversehrt, weswegen Massen an Flüchtlingen in die Stadt strömten; allein deswegen stieg die Zahl an Einwohnern von 4940 Menschen auf über 6000 Menschen. Mit den neuen Menschen kamen auch neue Industriezweige hinzu, wie die Nadellagerherstellung der Firma Schaeffler, welches zurzeit über 7000 Arbeitsplätze stellt. Bis 1972 ließen sich viele kleinere Orte eingemeinden. 1980 bestand Herzogenaurach aus 13 Stadtteilen und 17 000 Einwohnern.

21. Jahrhundert[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bis heute ist die Stadt Herzogenaurach mit 23 000 Einwohnern die größte Stadt im Landkreis Erlangen-Höchstadt. Für viele Menschen ist die Stadt ein attraktiver Lebensraum dank der Nähe zur Metropolregion Nürnberg und den vielen Arbeitsplätzen internationaler Firmen.

1998 feierte die Stadt "650 Jahre Stadtrecht" und 2002 "1000 Jahre Herzogenaurach.

2006 war das Trainingslager der argentinischen Nationalmannschaft für die Fußball-WM in Herzogenaurach.

2021 trainierte die deutsche Nationalmannschaft für die EM 2021 in Herzogenaurach.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Helmut Fischer: Herzogenaurach - Stadt in Franken. Wachter, ISBN 3-926318-04-X.
  2. Herzogenauracher Stadtgeschichte. In: Website der Stadt Herzogenaurach. Abgerufen am 9. Februar 2023.
  3. Herzogenauracher Stadtgeschichte. In: Website der Stadt Herzogenaurach. Abgerufen am 9. Februar 2023.
  4. 2006: Als Herzogenaurach argentinisch war. In: nordbayern.de. 2. Juli 2019, abgerufen am 2. März 2024.
  5. Helmut Fischer: Herzogenaurach - Stadt in Franken. Walter, ISBN 3-926318-04-X.
  6. Stadt Herzogenaurach - Aus der 1000-Jährigen Geschichte der Stadt Herzogenaurach. (PDF) In: Stadt Herzogenaurach. Stadt Herzogenaurach, 24. Mai 2007, abgerufen am 8. Februar 2023.