Zuber (Einheit)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Der Zuber, auch Zober, war ein Hohlmaß in Deutschland und der Schweiz. Das Maß hatte vier große Anwendungsbereiche. Man nutzte es als Getreidemaß, Flüssigkeitsmaß (Weinmaß), als Salzmaß und als Kalk- und Kohlenmaß. Der Zuber kann mit dem Scheffel verglichen werden. In Lausanne (Kanton Waadt) in der Schweiz nannte man das Maß auch Müdd/Muid.

Getreidemaß[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der 1810 eingeführte Zuber im Großherzogtum Baden war als Getreidemaß hatte 1500 Liter oder 15 Hektoliter. Die vorgegebene Maßkette war

Flüssigkeitsmaß[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Zuber als Flüssigkeitsmaß war vorwiegend in der Schweiz im Kanton Bünden verbreitet. Hier galt

  • 1 Zuber = 10 Viertel = 80 Maaß = 320 Quartlein = 5360 Pariser Kubikzoll = 106,5 Liter
  • 1 Fuder = 8 Zuber = 80 Viertel = 640 Maß = 2460 Quartlein = 42.880 Pariser Kubikzoll = 850 Liter

Kohlenmaß[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Kanton Luzern und im Kanton Schaffhausen war er ein Kohlenmaß, entsprach dem Schweizer Malter und in

  • Luzern 1 Zuber = 10 Viertel[1]
  • Schaffhausen 1 Zuber = 25 Viertel = 2 ½ Malter = 18.904,664 Pariser Kubikzoll = 375 Liter[2]

Im Königreich Württemberg war der Zuber als Kalk- und Kohlenmaß bekannt. Die Maßkette war

  • 1 Zuber = 5 Immi = 40 Maß = 3704 2/5 Pariser Kubikzoll = 73,5 Liter
  • 1 Zuber = 20 württemberg. Kubikfuß in Stahlwerken[3]

Salzmaß[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im preußischen Sachsen war in Halle in den Salzwerken der Zuber als Salzmaß in Anwendung.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Johann Friedrich Krüger: Vollständiges Handbuch der Münzen, Maße und Gewichte aller Länder der Erde...., Verlag Gottfried Basse, Quedlinburg/Leipzig 1830
  • Georg Thomas Flügel: Kurszettel fortgeführt als Handbuch der Münz-, Maß-, Gewichts- u. Usancenkunde. Herausgeber L. F. Huber Verlag der Jäger’schen Buch-, Papier- und Landkartenhandlung, Frankfurt am Main 1859.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Christian Nelkenbrecher: J. C. Nelkenbrecher’s Allgemeines Taschenbuch der Münz-, Maß- und Gewichtskunde. Sandersche Buchhandlung, Berlin 1828, S. 447.
  2. Christian Noback, Friedrich Eduard Noback: Vollständiges Taschenbuch der Münz-, Maß- und Gewichtsverhältnisse ..., Band 1, F. A. Brockhaus, Leipzig 1851, S. 1112.
  3. C. L. W. Aldefeld: Die Maße und Gewichte der deutschen Zoll-Vereins-Staaten und vieler anderer Länder und Handelsplätze in ihren gegenseitigen Verhältnissen. Verlag J. G. Cotta’sche Buchhandlung, Stuttgart/Tübingen 1838, S. 302.