Zurndorf

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Marktgemeinde
Zurndorf
Wappen Österreichkarte
Wappen von Zurndorf
Zurndorf (Österreich)
Zurndorf (Österreich)
Basisdaten
Staat: Österreich
Bundesland: Burgenland
Politischer Bezirk: Neusiedl am See
Kfz-Kennzeichen: ND
Fläche: 54,29 km²
Koordinaten: 47° 59′ N, 17° 0′ OKoordinaten: 47° 58′ 59″ N, 17° 0′ 11″ O
Höhe: 137 m ü. A.
Einwohner: 2.279 (1. Jän. 2023)
Bevölkerungsdichte: 42 Einw. pro km²
Postleitzahl: 2424
Gemeindekennziffer: 1 07 24
Adresse der
Gemeinde­verwaltung:
Untere Hauptstraße 4
2424 Zurndorf
Website: www.zurndorf.at
Politik
Bürgermeister: Werner Friedl (SPÖ)
Gemeinderat: (Wahljahr: 2022)
(21 Mitglieder)
14
5
3
1
14 
Insgesamt 23 Sitze
Lage von Zurndorf im Bezirk Neusiedl am See
Lage der Gemeinde Zurndorf im Bezirk Neusiedl am See (anklickbare Karte)AndauApetlonBruckneudorfDeutsch JahrndorfEdelstalFrauenkirchenGattendorfGolsHalbturnIllmitzJoisKittseeMönchhofNeudorf bei ParndorfNeusiedl am SeeNeusiedl am SeeNickelsdorfPamaPamhagenParndorfPodersdorf am SeePotzneusiedlSankt Andrä am ZickseeTadtenWallern im BurgenlandWeiden am SeeWinden am SeeZurndorfBezirk Neusiedl am See
Lage der Gemeinde Zurndorf im Bezirk Neusiedl am See (anklickbare Karte)
Vorlage:Infobox Gemeinde in Österreich/Wartung/Lageplan Imagemap
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria
BW

Zurndorf ist eine Marktgemeinde im Bezirk Neusiedl am See im Burgenland in Österreich. Der ungarische Ortsname der Gemeinde ist Zurány.

Geografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zurndorf ist der einzige Ort in der Gemeinde.

Nachbargemeinden:

Gattendorf Pama Deutsch Jahrndorf
Parndorf

Neusiedl am See

Kompassrose, die auf Nachbargemeinden zeigt Nickelsdorf
Weiden am See Gols Mönchhof

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zurndorf (oben) und Umgebung um 1873 (Aufnahmeblatt der Landesaufnahme)

Die Gegend ist seit langem besiedelt, das bezeugt ein Grab aus der Bronzezeit und Reste von römischen Siedlungen.

Zurndorf wurde 1209 erstmals unter dem Ortsnamen „Zaran“ urkundlich erwähnt[1] und erhielt erstmals 1399 das Marktrecht verliehen, das 1642 durch Ferdinand III. erneuert wurde.

Während der Türkenkriege wurde der Ort 1529 und 1683 zerstört.

Der Ort gehörte wie das gesamte Burgenland bis 1920/21 zu Ungarn (Komitat Moson).

Nach Ende des Ersten Weltkriegs wurde nach zähen Verhandlungen Deutsch-Westungarn in den Verträgen von St. Germain und Trianon 1919 Österreich zugesprochen. Der Ort gehört seit 1921 zum neu gegründeten Bundesland Burgenland (siehe auch Geschichte des Burgenlandes).

Zurndorf war wie viele burgenländische Orte eine bikonfessionelle Gemeinde von Katholiken und Protestanten, so gab es noch bis ins 20. Jahrhundert etwa zwei Volksschulen, je eine pro Konfession. Die Bevölkerung setzte sich historisch betrachtet aus Bauern, Handwerkern und Arbeitern zusammen, welche auch vermehrt in bestimmten Ortsteilen bzw. Gassen ansässig waren. Diese klassische Bevölkerungsstruktur begann sich aber schon kurz nach dem Zweiten Weltkrieg aufzulösen.

Der Weiler Friedrichshof beherbergte von 1972 bis 1990 die Kommune Aktionsanalytische Organisation mit Otto Muehl.

Bevölkerungsentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]


Kultur und Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Katholische Pfarrkirche Zurndorf
Eine der ehemaligen Mühlen von Zurndorf, 1873 errichtet
Ehemaliges Konventhaus mit Schüttkasten
Evangelische Pfarrkirche Zurndorf
Siehe auch: Liste der denkmalgeschützten Objekte in Zurndorf
  • Katholische Pfarrkirche Zurndorf: Die katholische Pfarrkirche zu den heiligen Petrus und Paulus ist im Kern romanisch-frühgotisch, und wurde im Lauf der Zeit mehrmals umgestaltet. Der barocke Hochaltar ist mit einem Altarbild Abschied der Apostel Petrus und Paulus nach einer Radierung von Franz Anton Maulpertsch geschmückt.
  • Evangelische Pfarrkirche Zurndorf: Ein bescheidenes protestantisches Gotteshaus der Kirchengemeinde A. B. mit einem bemerkenswerten Altar.
  • Auf den Grundmauern einer Mühle aus dem Jahr 1600 wurde die Esterhazysche Mühle erbaut. Im Jahr 1773 hofften die Herrschaften, dass die Errichtung einer „Schweizerei“ mehr Gewinn bringen würde und demontierten das Mahlwerk.
  • Zurndorfer Götzmühle: Die Zurndorfer Götzmühle aus dem Jahr 1773 wurde anstelle der stillgelegten Esterhazyschen Mühle erbaut. Heute befindet sie sich im Privatbesitz.
  • Dynamitfabrik aus dem Jahre 1887[2]
  • 1996: Haus Sperl vom Adolf Krischanitz mit Mitarbeiter Markus Grob und Mark Gilbert[3][4]

Wirtschaft und Infrastruktur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zurndorf besitzt einen Bahnhof an der Ostbahn, der sich südlich des Ortes befindet.

Im Jahr 2012 erfolgte der Spatenstich zur Errichtung einer Fertigung der Firma Enercon von Betontürmen für Windräder für Österreich und Osteuropa mit einer voraussichtlichen Produktion von etwa 200 Türmen pro Jahr. Es sollten etwa 200 Arbeitsplätze entstehen und damit zu einem der größten Auslandswerke des Unternehmens werden.[5] Im März 2018 wurde bekannt, dass die Produktion mit 27. April 2018 eingestellt werden soll.[6] Mit 27. April 2018 wurde die Produktion eingestellt.[7] Der Baustoffproduzent Leier hat 2020 das Firmenareal von der Firma Enercon gekauft.[8] Es wurde im Mai 2022 als Betonwerk für Doppelwände und Decken eröffnet.[9]

2020 wurde die Sektkellerei A-Nobis in Zurndorf eröffnet.[10]

Anfang 2024 wird bekannt, dass im Zuge eines von der EU geförderten Projekts ein Gemeinschaftsunternehmens von Verbund und Burgenland Energie einer Pilotanlage zur Produktion von Wasserstoff aus elektrischer Energie an die Planung gehen wir. An die Möglichkeit einer Kapazität von 40.000 Jahrestonnen Wasserstoff ab 2030 ist gedacht. In der Region wird viel Windstrom erzeugt.[11]

Politik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gemeinderat[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gemeinderatswahl 2022
 %
60
50
40
30
20
10
0
54,60
(+13,21)
21,47
(−5,28)
14,32
(−0,60)
7,51
(−6,78)
2,11
(n. k.)
n. k.
(−2,66)
2017

2022


Der Gemeinderat umfasst aufgrund der Einwohnerzahl insgesamt 21 Sitze.

Ergebnisse der Gemeinderatswahlen seit 1997
Partei 2022[12] 2017[13] 2012[14] 2007[15] 2002[16] 1997[16]
Sti. % M. Sti. % M. Sti. % M. Sti. % M. Sti. % M. Sti. % M.
SPÖ 778 54,60 14 591 41,39 9 849 60,26 13 743 51,10 11 646 48,61 11 645 55,51 12
ÖVP 306 21,47 5 382 26,75 6 326 23,14 5 498 34,25 8 454 34,16 7 305 26,25 6
IGZ 204 14,32 3 213 14,92 3 nicht kandidiert nicht kandidiert nicht kandidiert nicht kandidiert
FPÖ 107 7,51 1 204 14,29 3 234 16,61 3 171 11,76 2 175 13,17 3 193 16,61 3
ULZ 30 2,11 0 nicht kandidiert nicht kandidiert 35 2,41 0 nicht kandidiert nicht kandidiert
Grüne nicht kandidiert 38 2,66 0 nicht kandidiert nicht kandidiert nicht kandidiert nicht kandidiert
FBL nicht kandidiert nicht kandidiert nicht kandidiert 7 0,48 0 nicht kandidiert nicht kandidiert
BLZ nicht kandidiert nicht kandidiert nicht kandidiert nicht kandidiert 54 4,06 0 nicht kandidiert
FDB nicht kandidiert nicht kandidiert nicht kandidiert nicht kandidiert nicht kandidiert 19 1,64 0
Wahlberechtigte 2145 1993 1921 1921 1756 1587
Wahlbeteiligung 75,71 % 81,33 % 82,56 % 81,94 % 84,40 % 83,43 %

Gemeindevorstand[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Neben dem Bürgermeister Werner Friedl und dem Vizebürgermeister Robert Michitsch gehören weiters die geschäftsführenden Gemeinderäte Werner Falb-Meixner, Petra Gölt, Maria Liedl, Johannes Meixner und Harald Ziniel dem Gemeindevorstand an.[17]

Bürgermeister[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bürgermeister von Zurndorf ist seit 2009 Werner Friedl (SPÖ).[17] Bei der Wahl 2022 wurde er mit 56,74 Prozent der Stimmen im ersten Wahlgang im Amt bestätigt.[12]

Bürgermeister-Historie

Wappen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Wappen wurde Zurndorf 2009 anlässlich der Feierlichkeiten zum 800-jährigen Bestehen der Gemeinde verliehen.

Blasonierung: Zwei gekreuzte silberne (weiße) Fische auf blauem Grund.[18]

Söhne und Töchter der Gemeinde[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Ignaz Aurelius Feßler (1756–1839), katholischer Geistlicher, Kapuziner und Freimaurer, Schriftsteller, Orientalist, zuletzt lutherischer Generalsuperintendent in St. Petersburg.
  • Matthias Meixner (1894–1977), Landwirt und österreichischer Politiker (GDVP)
  • Hans Niessl (* 1951), österreichischer Politiker (SPÖ), von 2000 bis 2019 Landeshauptmann des Burgenlandes
  • Werner Falb-Meixner (* 1960), österreichischer Politiker (ÖVP)
  • Fritz Spiegl (1926–2003), britischer Komponist, Schriftsteller und Journalist österreichischer Herkunft

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Burgenländische Landesregierung (Hrsg.): Allgemeine Landestopographie des Burgenlandes. Erster Band: Der Verwaltungsbezirk Neusiedl am See. Eisenstadt 1954. Zurndorf: S. 396–404.
  • Ludwig Volker Toth: Evangelische Kirchen im Burgenland, sichtbar – erlebbar. Salzburg (Edition Tandem) 2011, S. 14–17.
  • Österreichische Kunsttopographie, Band LIX: Die Kunstdenkmäler des Politischen Bezirkes Neusiedl am See (Bearbeitet von Henny Liebhart-Ulm). Horn (Berger) 2012, S. 753–779.
  • Abschnitt „Die Partnergemeinden“ in „TÜPL Bruckneudorf – 150 Jahre Brucker Lager“ von Petra Weiß, Hrsg. Stadtgemeinde Bruck an der Leitha, April 2017, S. 466/467

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Zurndorf – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. „TÜPL Bruckneudorf – 150 Jahre Brucker Lager“ von Petra Weiß, Hrsg. Stadtgemeinde Bruck an der Leitha, April 2017, S. 467
  2. Beschreibung auf der Website der Gemeinde Zurndorf
  3. Burgenlandhaus in neuer Form. 1. Juli 2015, abgerufen am 13. Januar 2023.
  4. nextroom-architektur im netz: Haus Sperl, Adolf Krischanitz - Zurndorf (A) - 1996. Abgerufen am 13. Januar 2023.
  5. Fabrik für Windräder in Zurndorf auf ORF-Burgenland am 11. März 2012, abgerufen am 11. März 2012.
  6. Enercon-Werk schließt – 96 Mitarbeiter betroffen orf.at, 26. März 2018, abgerufen am 26. März 2018.
  7. Zurndorf/Horitschon 30 Millionen-Investition für neuen Leier-Standort. In: bvz.at. 7. Mai 2020, abgerufen am 23. Januar 2021.
  8. Leier kauft Enercon-Werk in Zurndorf. In: burgenland.orf.at. 30. April 2020, abgerufen am 23. Januar 2021.
  9. Zurndorf: Leier-Werk offiziell eröffnet. In: burgenland.orf.at. 16. Mai 2022, abgerufen am 16. Mai 2022.
  10. Sektkellerei A-Nobis eröffnet. In: burgenland.orf.at. 10. Januar 2020, abgerufen am 23. Januar 2021.
  11. EU genehmigt Wasserstoffprojekt orf.at, 11. Januar 2024, abgerufen 11. Januar 2024.
  12. a b Gemeinderatswahlen 2022-10-02. Land Burgenland, abgerufen am 31. Oktober 2022.
  13. Land Burgenland: Wahlergebnis Zurndorf 2017 (abgerufen am 27. November 2017)
  14. Land Burgenland: Wahlergebnis Zurndorf 2012 (abgerufen am 27. November 2017)
  15. Land Burgenland: Wahlergebnis Zurndorf 2007 (abgerufen am 27. November 2017)
  16. a b Land Burgenland: Wahlergebnis Zurndorf 2002 (abgerufen am 27. November 2017)
  17. a b Gemeinde Zurndorf: Politik (abgerufen am 27. November 2017)
  18. Gemeinde Zurndorf: Geschichte (abgerufen am 27. November 2017)