Bahnstrecke Saint-Rambert-d’Albon à Rives

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Bahnstrecke Saint-Rambert-d’Albon à Rives
Hotel de l’Avenue
vor dem Bahnhof von Beaurepaire, 1913
Hotel de l’Avenue
vor dem Bahnhof von Beaurepaire, 1913
Strecke der Bahnstrecke Saint-Rambert-d’Albon à Rives
Streckenprofil, ca. 1940
Streckennummer (SNCF):907 000
Kursbuchstrecke (SNCF):173
Streckenlänge:51,8 km
Spurweite:1435 mm (Normalspur)
Maximale Neigung: 10[1] 
Bahnstrecke Paris–Marseille von Marseille-St-Ch.
Bahnstrecke Firminy–Saint-Rambert-d’Albon nach/ von Firminy
            
Grenze Département Isère/ Drôme
571,7
0,0
Saint-Rambert-d’Albon 144 m
0,1 Bahnstrecke Paris–Marseille nach Marseille-St-Ch.
0,3 Ausbauende
~0,4 D 807 (ehem. N 7)
1,2 N 7
1,2 A 7
4,0 Drôme/ Isère
6,2 Isère/ Drôme
9,9 Épinouze GRZ+r 207 m
LGV Rhône-Alpes (Marseille-St-CharlesParis-Lyon)
14,2 Manthes-Lapeyrouse 229 m
            
18,0 Drôme/ Isère
20,2 D 538 (ehem. N 538)
20,3 Beaurepaire 258 m
22,0 Streckenende
~25,1 Raille (~14 m)
26,1 Le Content-Beaufort 286 m
26,1 D 519 (ehem. N 519)
30,6 Marcilloles 311 m
La Côte-Saint-André-Le Rival (TOD) Bahnstrecke
Lyon–Saint-Marcellin (Meterspur, niveaugleich, TOD)[2]
347 m
37,0 La Côte-Saint-André-Le Rival 348 m
40,2 Brézins 365 m
40,2 D 518 (ehem. N 518)
43,7 Saint-Étienne-de-Saint-Geoirs 386 m
49,5 Izeaux 417 m
51,8 Streckenende
52,0
91,3
Bahnstrecke Lyon–Marseille von Lyon (Abzw. Beaucroissant)
92,5 Beaucroissant 429 m
55,7
94,9
Rives 411 m
Bahnstrecke Lyon–Marseille nach Marseille-St-Ch. ü. Grenoble

Die Bahnstrecke Saint-Rambert-d’Albon à Rives ist eine 51,8 km lange, eingleisige Eisenbahnstrecke in Frankreich. Sie ging in der zweiten Hälfte der 1850er Jahre in Betrieb und ist heute zur Hälfte stillgelegt. Einige Straßennamen erinnern noch heute an Marc Seguin, der den Bahnbau wesentlich gefördert hat.

Die Strecke verläuft nahezu von West nach Ost, größtenteils im Département Isère, und wurde zwischen 1856 und 1858 von der Compagnie des chemins de fer de St-Rambert à Grenoble eröffnet, doch bereits ein Jahr später von der Compagnie des chemins de fer de Paris à Lyon et à la Méditerranée (PLM) übernommen. Sie war die erste Bahnstrecke, die Paris mit Grenoble verband. Dadurch erhielt die Stadt sowohl nach Norden als auch nach Süden Frankreichs Bahnanschluss. Seit 1938 wird sie von der SNCF verwaltet.

Schon für die Planung der Rhônetalstrecke Bahnstrecke Paris–Marseille galt die Vorgabe, Grenoble mit einer Stichstrecke zu versehen: „Eisenbahn von Lyon nach Avignon mit Abzweigung nach Grenoble “. Das entsprechende Gesetz wurde am 16. Juli 1845 erlassen.[3] Konzessionär war ein Paulin Talabot. Die Konzession verfiel jedoch wegen Untätigkeit und wurde per Ministerialerlass vom 28. Dezember 1847 für verfallen erklärt. Bei der Neuvergabe wurden die Konzessionäre für die Strecke LyonAvignon und die Stichstrecke getrennt vergeben. Die Erklärung der Gemeinnützigkeit erfolgte am7. Mai 1853. Die Bahnstrecke ging am 13. Januar 1855 an die neugegründete Bahngesellschaft Chemin de fer de Saint-Rambert à Grenoble.[4]

Fast zeitgleich wurde der Bau der Bahnstrecke Lyon–Marseille sowohl von Süden als auch aus Richtung Lyon vorangetrieben. In Rives, also knapp 40 km nördlich von Grenoble, trafen die beiden Strecken zusammen. Bevor die Strecke aus Lyon Rives erreicht hatte, war der Streckenbau von Saint-Rambert aus bereits vollendet: Schon am 5. November 1856 war Rives erreicht, am 10. Juli 1857 den provisorischen Bahnhof von Piquepierre auf dem Gemeindegebiet von Saint-Martin-le-Vinoux und knapp ein Jahr später, am 1. Juli 1858 dann auch Grenoble; Piquepierre wurde wieder geschlossen.[4] Piquepierre, etwa 4 km nördlich von Grenoble am Ufer der Rhone war der Ort für die Unterbrechung, weil dort erst eine Brücke gebaut werden musste.

Nur drei Wochen später, am 22. Juli 1858 übernahm die PLM die Infrastruktur und alle Rechte der lokalen Bahngesellschaft und führte sie bis zur Übernahme durch die SNCF 1938 fort.

Hatte man bei der Planung noch von einer europäischen Dimension dieser Verbindung und der Verlängerung nach Briançon und Italien geträumt, um Grenoble zu einem Warenumschlagplatz zu machen, ging es für die Strecke St-Rambert–Rives nach Fertigstellung der Direktverbindung Lyon–Grenoble schnell bergab: Schon 1862 wurde auf Schienenbusse umgestellt, nach Übernahme der SNCF der Personenverkehr 1939 ganz eingestellt. Die östlichsten Kilometer (ab BK 50,0) wurden am 14. Januar 1972 durch das Transportministerium entwidmet.[5]

Auch wenn das Operationsgebiet am Ufer der Rhône für die PLM aufhörte, wurde die Strecke statt in Richtung Italien nach Westen verlängert: Schnell war eine Brücke über die Rhône nach Peyraud am anderen Ufer überquert und mit der Bahnstrecke Firminy–Saint-Rambert-d’Albon eine Verbindung nach Saint-Étienne hergestellt, die den Mont Pilat über Annonay und Bourg-Argental südlich umging.

Bis 2013 blieb die Strecke bis Beaurepaire für den Güterverkehr geöffnet, weil dort zwei Gleisanlieger bedient wurden.[6] Am 18. März 2015 wurde der Warentransport auf der ganzen Strecke eingestellt. 1990 war der Streckenabschnitt Beaurepaire–Izeaux für den Güterverkehr geschlossen worden.[7]

Streckenbeschreibung

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Das Tal der Rhône gleich hinter dem Bahnhof von St.-Rambert verlassend, steigt sie im gemeinsamen Urstromtal von Raille und Oron kontinuierlich leicht an und gewinnt über ihren gesamten Streckenverlauf knapp 300 Höhenmeter. Die Trassierung und der Bau waren entsprechend unproblematisch: Es gibt kaum Ingenieurbauwerke.

Commons: Bahnstrecke Saint-Rambert-d’Albon–Rives – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Commons: Saint-Rambert-d’Albon à Rives – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. S.N.C.F. Région de Sud-est. Carnet de profils et schémas., 1959, Blatt 173
  2. TOD, Les lignes, Ferro-Lyon22. November 2009
  3. Loi relative aux chemins de fer de Paris à Lyon et de Lyon à Avignon, 16. Juli 1845, in: Bulletin des lois du royaume de France, Imprimerie royale, Ausgabe IX, Band 31, Nr. 1223, Paris 1845, S 204–244.
  4. a b Saint-Rambert-d'Albon - Grenoble. Le monde des chemins de fer, 26. Oktober 2005.
  5. Décret du 14 janvier 1972 portant déclassement de lignes, sections de lignes ou raccordements de chemin de fer d'intérêt général.. Journal officiel de la Republique Française, 104. Jahrgang, Nr. 27, 2. Februar 1972, S. 1277–1278.
  6. Nationales Eisenbahnnetzt SNCF, Fahrplan 2014, Anhang 4.1, 4.2, 4.4 und 4.5
  7. Ligne Saint-Rambert-d'Albon - Rives, auf: Infrastructure ferroviaire française, Auvergne-Rhône-Alpes, WikiSara, 26. Februar 2019.