Gerichtsbezirk Lichtenwald
Ehemaliger Gerichtsbezirk Lichtenwald | |
---|---|
(slowenisch: sodni okraj Sevnica) | |
Basisdaten | |
Bundesland | Steiermark |
Bezirk | Rann (Brežice) |
Sitz des Gerichts | Lichtenwald (Sevnica) |
zuständiges Landesgericht | Cilli |
Fläche | 158,37 km2 (1910) |
Einwohner | 11.541 |
Aufgelöst | 1919 |
Abgetreten an | Jugoslawien
|
Der Gerichtsbezirk Lichtenwald (slowenisch: sodni okraj Sevnica) war ein dem Bezirksgericht Lichtenwald unterstehender Gerichtsbezirk im Bundesland Steiermark. Er umfasste Teile des politischen Bezirks Rann (Okraj Brežice) und wurde 1919 dem Staat Jugoslawien zugeschlagen.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Gerichtsbezirk Lichtenwald wurde durch eine 1849 beschlossene Kundmachung der Landes-Gerichts-Einführungs-Kommission geschaffen und umfasste ursprünglich die 12 Gemeinden Anze, Armensko, Blanca, Brezje, Gorica, Rastež, Reichenburg, Rozno, Senovo, Sevenca, Stolovnik und Zabukovje.[1][2] Der Gerichtsbezirk Lichtenwald bildete im Zuge der Trennung der politischen von der judikativen Verwaltung[3] ab 1868 gemeinsam mit den Gerichtsbezirken Drachenburg und Rann den Bezirk Rann.[4]
Der Gerichtsbezirk wies 1910 eine Bevölkerung von 11.541 Personen auf, von denen 11.192 Slowenisch (97,0 %) und 141 Deutsch (1,2 %) als Umgangssprache angaben.[5]
Durch die Grenzbestimmungen des am 10. September 1919 abgeschlossenen Vertrages von Saint-Germain wurde der Gerichtsbezirk Lichtenwald gänzlich dem Königreich Jugoslawien zugewiesen.
Gerichtssprengel
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Gerichtssprengel Lichtenwald umfasste vor seiner Auflösung die 13 Gemeinden Anže (Ansche), Armeško (Armeschko), Blanca (Blanza), Brezje (Bresje), Golobinjek (Taubenbach), Gorica (Goritza), Planina (Montpreis), Rastes, Rajenburg (Reichenburg), Senovo, Sevnica (Lichtenwald), Stolovnik und Zabukovje (Sabukovje).
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Allgemeines Landesgesetz- und Regierungsblatt für das Kronland Steiermark. 1850, XXI. Stück, Nr. 378: Erlass des Statthalters vom 20. September 1850, womit die nach dem provisorischen Gesetze vom 17. März 1849 errichteten neuen Ortsgemeinden mit ihrer Zutheilung in die politischen Gerichts- und Steueramts-Bezirke in dem Kronlande Steiermark bekannt gemacht werden.
- ↑ Allgemeines Landesgesetz- und Regierungsblatt für das Kronland Steiermark. 1850 (Beilage Kreis Marburg)
- ↑ Reichs-Gesetz-Blatt für das Kaiserthum Oesterreich. Jahrgang 1868, XVII. Stück, Nr. 44. „Gesetz vom 19. Mai 1868 über die Einrichtung der politischen Verwaltungsbehörden in den Königreichen ...“
- ↑ Reichs-Gesetz-Blatt für das Kaiserthum Oesterreich. Jahrgang 1868, XLI. Stück, Nr. 101: Verordnung vom 10. Juli 1868
- ↑ k.k. Statistische Zentralkommission (Hrsg.): Spezialortsrepertorium von Steiermark. Bearbeitet auf Grund der Ergebnisse der Volkszählung vom 31. Dezember 1910. Wien 1917, S. 128
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- k.k. Statistische Central-Commission (Hrsg.): Special-Orts-Repertorium der im Österreichischen Reichsrathe vertretenen Königreiche und Länder. Neubearbeitung auf Grund der Ergebnisse der Volkszählung vom 31. December 1899. IV. Steiermark. Wien 1893
- k.k. Statistische Zentralkommission (Hrsg.): Spezialortsrepertorium von Steiermark. Bearbeitet auf Grund der Ergebnisse der Volkszählung vom 31. Dezember 1910. Wien 1917