Gerichtsbezirk Mureck
Ehemaliger Gerichtsbezirk Mureck | |
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Basisdaten | |
Bundesland | Steiermark |
Bezirk | Radkersburg |
Sitz des Gerichts | Mureck |
zuständiges Landesgericht | LGS Graz LGZ Graz |
Fläche | 216,63 km2 (1991) |
Einwohner | 15.537 |
Aufgelöst | 1. Juli 2002 |
Zugeteilt zu | Bad Radkersburg
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Der Gerichtsbezirk Mureck war ein dem Bezirksgericht Mureck unterstehender Gerichtsbezirk im Bundesland Steiermark. Der Gerichtsbezirk umfasste den südwestlichen Teil des politischen Bezirks Radkersburg und wurde 2002 dem Gerichtsbezirk Bad Radkersburg zugeschlagen.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Gerichtsbezirk Mureck wurde durch eine 1849 beschlossene Kundmachung der Landes-Gerichts-Einführungs-Kommission geschaffen und umfasste ursprünglich die 59 Gemeinden Absberg, Bierbaum, Diepersdorf, Dietersdorf, Edla, Entschendorf, Frattenberg, Frattendorf, Goritz (Deutsch), Goßdorf, Graben, Grabersdorf, Hainsdorf, Hart, Hofstätten, Kronnersdorf, Landorf, Lichendorf, Lugatz, Marktl, Mettersdorf, Mureck, Nägelsdorf, Nassau, Oberrakitsch, Ober-Schwarza, Ottersdorf, Perbersdorf (Weinburg), Perbersdorf (Straß), Pichla (Weinburg), Proskersdorf, Rannersdorf, Ratschendorf, Rohrbach, Roßhof, Rosengrund, Salsach, Schrötten, Schwabau, Seibersdorf, Seibersdorf (Vogau), Siebing, Spitz, Stanz, Straden, Süßenberg, Traßenberg, Trösing, Unterrakitsch, Unter-Schwarza, Waasen, Weinburg, Weitersfeld, Wieden, Wiersdorf, Wiesenbach, Wittmannsdorf, Wölling und Zehensdorf.[1][2]
Der Gerichtsbezirk Mureck bildete im Zuge der Trennung der politischen von der judikativen Verwaltung[3] ab 1868 gemeinsam mit dem Gerichtsbezirk Radkersburg den Bezirk Radkersburg.[4]
1910 umfasste der Gerichtsbezirk 291,26 km².[5]
Das Gebiet verkleinerte sich nach dem Ersten Weltkrieg auf 217,41 km²,[6] da die Gebietsteile südlich der Mur an das neugebildete Königreich Jugoslawien abgetreten werden mussten.[7] Hierbei handelte es sich um die Gemeinden Absberg, Frattenberg, Frattendorf, Graben, Lugatz, Nassau, Proskersdorf, Rosengrund, Roßhof, Seibersdorf, Stanz, Süßenbach, Trassenberg, Wiesenbach und Völling.[8]
Durch geringfügige Grenzänderungen verringerte sich die Fläche des Gerichtsbezirks bis 1951 auf 210,04 km²´und erhöhte sich bis 1991 wieder auf 216,63 km².
Durch die „Bezirksgerichte-Verordnung Steiermark“ der Bundesregierung wurde der Gerichtsbezirk Mureck per 1. Juli 2002 aufgelöst und die 13 Gemeinden des Gerichtsbezirks dem Gerichtsbezirk Bad Radkersburg zugeschlagen.[9]
Gerichtssprengel
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Gerichtssprengel umfasste zum Zeitpunkt seiner Auflösung die 13 Gemeinden Bierbaum am Auersbach, Deutsch Goritz, Dietersdorf am Gnasbach, Eichfeld, Gosdorf, Mettersdorf am Saßbach, Mureck, Murfeld, Ratschendorf, Sankt Peter am Ottersbach, Straden, Trössing und Weinburg am Saßbach.
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Allgemeines Landesgesetz- und Regierungsblatt für das Kronland Steiermark. 1850, XXI. Stück, Nr. 378: Erlass des Statthalters vom 20. September 1850, womit die nach dem provisorischen Gesetze vom 17. März 1849 errichteten neuen Ortsgemeinden mit ihrer Zutheilung in die politischen Gerichts- und Steueramts-Bezirke in dem Kronlande Steiermark bekannt gemacht werden.
- ↑ Allgemeines Landesgesetz- und Regierungsblatt für das Kronland Steiermark. 1850 (Beilage Kreis Gratz)
- ↑ Reichs-Gesetz-Blatt für das Kaiserthum Oesterreich. Jahrgang 1868, XVII. Stück, Nr. 44. „Gesetz vom 19. Mai 1868 über die Einrichtung der politischen Verwaltungsbehörden in den Königreichen ...“
- ↑ Reichs-Gesetz-Blatt für das Kaiserthum Oesterreich. Jahrgang 1868, XLI. Stück, Nr. 101: Verordnung vom 10. Juli 1868
- ↑ k.k. Statistische Zentralkommission (Hrsg.): Spezialortsrepertorium von Steiermark. Bearbeitet auf Grund der Ergebnisse der Volkszählung vom 31. Dezember 1910. Wien 1917; S. 123
- ↑ Bundesamt für Statistik (Hrsg.): Ortsverzeichnis von Österreich. Bearbeitet auf Grund der Ergebnisse der Volkszählung vom 7. März 1923. Wien 1930, S. St. 2
- ↑ Bundesamt für Statistik (Hrsg.): Ortsverzeichnis von Österreich. Bearbeitet auf Grund der Ergebnisse der Volkszählung vom 7. März 1923. Wien 1930, S. St. 80
- ↑ Arnold Suppan: Jugoslawien und Österreich 1918-1938. Bilaterale Außenpolitik im europäischen Umfeld. Verlag für Geschichte und Politik / Oldenbourg, München 1996, ISBN 3-486-56166-9, S. 656.
- ↑ BGBl. II Nr. 82/2002: Verordnung der Bundesregierung über die Zusammenlegung von Bezirksgerichten und über die Sprengel der verbleibenden Bezirksgerichte in der Steiermark (Bezirksgerichte-Verordnung Steiermark)
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Österreichische Akademie der Wissenschaften: Historisches Ortslexikon. Statistische Dokumentation zur Bevölkerungs- und Siedlungsgeschichte. Steiermark. 2. Teil. Leibnitz, Leoben, Liezen, Mürzzuschlag, Murau, Radkersburg, Voitsberg, Weiz. Datenbestand: 30. Juni 2011 (PDF; 967 kB)
- Österreichisches Statistisches Zentralamt (Hrsg.): Ortsverzeichnis 1991. Steiermark 1. Teil. Wien 1993