Lesnitschje

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Siedlung
Lesnitschje
Milchbude

Лесничье
Föderationskreis Nordwestrussland
Oblast Kaliningrad
Rajon Osjorsk
Frühere Namen Milchbude (bis 1946)
Bevölkerung 5 Einwohner
(Stand: 1. Okt. 2021)[1]
Zeitzone UTC+2
Kfz-Kennzeichen 39, 91
OKATO 27 227 000 042
Geographische Lage
Koordinaten 54° 22′ N, 21° 57′ OKoordinaten: 54° 22′ 17″ N, 21° 57′ 27″ O
Lesnitschje (Europäisches Russland)
Lesnitschje (Europäisches Russland)
Lage im Westteil Russlands
Lesnitschje (Oblast Kaliningrad)
Lesnitschje (Oblast Kaliningrad)
Lage in der Oblast Kaliningrad

Lesnitschje (russisch Лесничье, deutsch Milchbude, Kreis Darkehmen) ist ein kleiner Ort in der russischen Oblast Kaliningrad. Er gehört zur kommunalen Selbstverwaltungseinheit Munizipalkreis Osjorsk im Rajon Osjorsk.

Geografische Lage

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Lesnitschje liegt sechs Kilometer südwestlich der Rajonstadt Osjorsk (Darkehmen/Angerapp) und ist von Wolnoje (Wollehnen) aus zu erreichen. Eine Bahnanbindung gibt es nicht.

In dem kleinen Ort Milchbude lebten im Jahr 1818 23 Einwohner, 1863 waren es bereits 36, deren Zahl sank jedoch bis 1939 auf 19.[2] Im Jahr 1874 wurde Milchbude (offenbar)[3] als Landgemeinde dem neu gebildeten Amtsbezirk Gudwallen (heute russisch: Lwowskoje) im Kreis Darkehmen zugeordnet.[4]

Im Januar 1945 wurde der Ort von der Roten Armee besetzt. Die neue Polnische Provisorische Regierung ging zunächst davon aus, dass er mit dem gesamten Kreis Darkehmen (Angerapp) unter ihre Verwaltung fallen würde. Im Potsdamer Abkommen (Artikel VI) von August 1945 wurde die neue sowjetisch-polnische Grenze aber unabhängig von den alten Kreisgrenzen anvisiert, wodurch der Ort unter sowjetische Verwaltung kam. Die polnische Umbenennung des Ortes in Mleczak im Juni 1948[5] wurde (vermutlich) nicht mehr wirksam. Im Juli 1950 erhielt er den russischen Namen „Lesnitschje“ und wurde dem Dorfsowjet Otradnowski selski Sowet im Rajon Osjorsk zugeordnet.[6] 1963 gelangte Lesnitschje in den neu gebildeten Lwowski selski Sowet. Von 2008 bis 2014 gehörte der Ort zur Landgemeinde Krasnojarskoje selskoje posselenije, von 2015 bis 2020 zum Stadtkreis Osjorsk und seither zum Munizipalkreis Osjorsk.

Die meistenteils evangelische Bevölkerung Milchbudes war bis 1945 in das Kirchspiel Darkehmen[7] (1938–1946 Angerapp, seit 1946: Osjorsk) eingepfarrt. Es lag im Kirchenkreis Darkehmen (Angerapp) in der Kirchenprovinz Ostpreußen der Kirche der Altpreußischen Union.

Während der Zeit der Sowjetunion waren alle kirchlichen Aktivitäten untersagt. Erst in den 1990er-Jahren bildeten sich in der Oblast Kaliningrad wieder zahlreiche evangelische Gemeinden. Lesnitschje liegt jetzt in der Region der Salzburger Kirche in Gussew (Gumbinnen), die sich der ebenfalls neugegründeten Propstei Kaliningrad in der Evangelisch-Lutherischen Kirche Europäisches Russland (ELKER) angeschlossen hat[8].

Einzelnachweise

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  1. Таблица 1.10 «Численность населения городских округов, муниципальных районов, муниципальных округов, городских и сельских поселений, городских населенных пунктов, сельских населенных пунктов» Программы итогов Всероссийской переписи населения 2020 года, утвержденной приказом Росстата от 28 декабря 2021г. № 963, с данными о численности постоянного населения каждого населенного пункта Калининградской области. (Tabelle 1.10 „Bevölkerungsanzahl der Stadtkreise, munizipalen Rajons, Munizipalkreise, städtischen und ländlichen Siedlungen [insgesamt], städtischen Orte, ländlichen Orte“ der Ergebnisse der Allrussischen Volkszählung von 2020 [vollzogen am 1. Oktober 2021], genehmigt durch die Verordnung von Rosstat vom 28. Dezember 2021, Nr. 963, mit Angaben zur Zahl der Wohnbevölkerung jedes Ortes der Oblast Kaliningrad.)
  2. Jürgen Schlusnus, Milchbude@1@2Vorlage:Toter Link/www.darkehmen.com (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im April 2019. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
  3. Es gab amtlicherseits offenbar zunächst eine Verwechslung mit dem Gutsbezirk Mikalbude (russisch nach 1945: Sutschkowo, nicht mehr existent), der zum Amtsbezirk Uljanowskoje (Kaliningrad) (heute russisch Uljanowskoje) gehörte.
  4. Rolf Jehke, Amtsbezirk Gudwallen
  5. Durch die Rozporządzenie Ministrów: Administracji Publicznej i Ziem Odzyskanych z dnia 1 czerwca 1948 r. o przywróceniu i ustaleniu urzędowych nazw miejscowości (Verordnung des Ministeriums für die öffentliche Verwaltung und die wiedergewonnenen Gebiete vom 1. Juni 1948 über die Wiederherstellung und Bestimmung der offiziellen Ortsnamen)
  6. Durch den Указ Президиума Верховного Совета РСФСР от 5 июля 1950 г., № 745/3, «О переименовании населённых пунктов Калининградской области» (Verordnung 745/3 des Präsidiums des Obersten Rats der RSFSR "Über die Umbenennung der Orte der Oblast Kaliningrad" vom 5. Juli 1950)
  7. Jürgen Schlusnus, Kirchspiel Darkehmen (Memento des Originals vom 30. November 2012 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.darkehmen.com
  8. Ev.-luth. Propstei Kaliningrad (Memento des Originals vom 29. August 2011 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.propstei-kaliningrad.info