Diese Liste zeigt die Entwicklung der Einzelrekorde im Karambolagebillard auf. Sie sind entsprechend der üblichen Spielarten des Karambolagebillards in die verschiedenen Disziplinen Freie Partie, Cadre, Einband und Dreiband unterteilt. Karambolage, oder auch Französisches Billard, unterscheidet sich von anderen Billarddisziplinen vor allem durch das Fehlen der Taschen der Spieltische und die auf Drei begrenzte Anzahl von Bällen (umgangssprachlich: Kugeln) in den Farben Weiß, Gelb (Spielbälle) und Rot (Neutral). Bei allen Disziplinen geht es darum, eine vorher festgelegte Punktedistanz in möglichst wenigen Aufnahmen zu erreichen. Bis auf wenige Ausnahmen 1904/05 wird auf einem 10 Fuß großen Tisch, dem sogenannten Matchbillard, gespielt. Lange Zeit war es nur Amateurspielern möglich, sich verbandlich zu organisieren und an den bedeutenden, von Verbänden ausgerichteten Turnieren teilzunehmen. Diese Trennung zwischen Amateur- und Profisport wurde erst seit den 1980er Jahren aufgehoben.
In dieser Liste werden die Rekorde in den zeitlich jeweils aktuellen Spieldistanzen aufgelistet. Dass die meisten Rekorde in den Seriendisziplinen (Freie Partie und Cadre) schon relativ alt sind, liegt daran, dass die Spieldistanzen in den 80er Jahren des letzten Jahrhunderts teilweise extrem durch die sehr kurzen Distanzen im gespielten Satzsystem nicht mehr zu erreichen waren. (Beispiel: Bis in die 70'er wurde die Freie Partie bis 500 Punkte gespielt. Im Satzsystem wurde aber zeitweise nur bis 100 Punkte gespielt. Die jemals beste erreichte Leistung in der Freien Partie liegt bei 375,00 GD. Im Satzsystem sind maximal aber nur 100,00 GD möglich, auch wenn der Spieler alle seine Partien in einer Aufnahme beendet.) Im Dreiband wurden aber auch im Satzsystem Rekorde erzielt. Die Voraussetzung war aber, dass mindestens drei Gewinnsätze gespielt wurden. Da die Satzdistanz 15 Punkte war, mussten daher mindestens 45 Punkte gespielt werden, um einen Rekord zu verbessern. Da damals auch Fünfkampf-Meisterschaften gespielt wurden, konnten Rekorde auch hier erzielt werden. Die Distanzen in den einzelnen Disziplinen im Fünfkampf waren in der Regel genauso lang wie bei den einzelnen Meisterschaften. Prolongierte Rekorde (Serien in mehreren Partien oder Sätzen hinweg), die heute nicht mehr explizit ausgewertet werden, sind gesondert gekennzeichnet.
Rekorde, die auf einer höheren Turnierebene erzielt wurden, wurden/werden in den niedrigeren Turnierebenen ebenfalls als Rekord gewertet. Erzielte ein deutscher Spieler einen neuen Weltrekord, so wurde er, wenn zutreffend, ebenfalls als neuer Europarekord und deutscher Rekord gewertet, andersherum jedoch nicht. Daher tauchen in dieser Liste identische Rekorde in mehreren Rekordlisten auf.
Bis ca. Anfang der 1990er-Jahre konnten Weltrekorde nur bei Weltmeisterschaften aufgestellt werden. Danach zählten auch Rekorde die bei offiziellen Turnieren durch den Weltverband UMB bzw. durch die Kontinentalverbände zugelassen waren und bei denen internationale Spieler teilnahmen.
Bis 1948 wurde mit kleinen Eckabstrichen (21 × 21 cm) gespielt. Weil dies zu einfach zu lösen war, wurden diese ab 1948 auf das bis heute gültige Maß von 35,5 × 71 cm vergrößert (siehe Bild). Wenn nicht anders angegeben, wurden die Rekorde während des Hauptturniers (Einzelwettbewerb) erzielt. Die Rekorde nach der Vergrößerung des Eckabstrichs, die wieder bei Null begannen, wurden hier nicht extra gewertet und können bei den einzelnen Weltmeisterschaften nachgeschaut werden.
Legende
Bei einigen Turnieren wurden auch prolongierte Höchstserien aufgestellt und gewertet
(X) = Erstes Turnier des Rekordes bei Weltmeisterschaften
(X ×) = Anzahl gespielter Rekorde bei Weltmeisterschaften
Beim Satzsystem wird der beste Einzeldurchschnitt (ED) nur im Spiel mit 3 Gewinnsätzen gewertet. Dies gilt ebenso für den GD, wobei mindestens fünf Partien gespielt werden müssen. Da zu Zeiten des Satzsystems insgesamt 42 Mal die maximale Höchstserie von 15 Punkten erzielt wurde, sind Spieler, die mehrfach diese Punktezahl erreicht haben, nur mit ihrer ersten Serie erwähnt. Die Klammerzahlen geben die Häufigkeit an.
Durch den erst relativ späten Start der EM-Serie waren die meisten Spieler bereits in der Lage, selbst bei den großen Distanzen, ein Match in 1 Aufnahme zu beenden. Daraus ergibt sich auch das große Feld der Rekordhalter. Mit dem Aufkommen der Satzturniere und der kurzen Distanzen in den 1990er Jahren und dem großen Teilnehmerfeld (teilweise bis zu 50 Spielern) wurde die Anzahl der Rekordhalter noch größer, gleichzeitig schwand damit aber auch das Interesse der Turnierleitungen an exakten Aufzeichnungen. Teilweise wurden die Partiezettel schon während des Turniers vernichtet, bzw. nicht archiviert, so dass die tatsächliche Anzahl von Rekordspielern nicht mehr exakt wiedergegeben werden kann.
Kurze Partiedistanzen (100 bzw. 150 Punkte im Satzsystem, 250 im Fünfkampf) die zu einem späteren Zeitpunkt (ab den 1970ern) gespielt wurden, sind hier nicht mit aufgeführt, da fast jeder Teilnehmer in der Lage war diese in einer Aufnahme zu spielen.
Legende
Bei einigen Turnieren wurden auch prolongierte Höchstserien aufgestellt und gewertet
(X) = Erstes Turnier des Rekordes bei Welt-oder Europameisterschaften
(X ×) = Anzahl gespielter Rekorde bei Welt-oder Europameisterschaften
Die offiziellen Europarekorde wurden bis 1913 bei der Fédération-Française-de-Billard erzielt. Die einzige Partie in einer Aufnahme bis 400 bei einer EM im Cadre 45/2 spielte der Belgier René Gabriëls 1948 in Lüttich und hält damit auch den Rekord in der Höchstserie (HS) mit 400 und im Generaldurchschnitt (GD) mit 49,92.