Bei den Olympischen Spielen 2016 in Rio de Janeiro wurden zwei Hockeyturniere ausgetragen. Zum ersten Mal gewannen Großbritannien bei den Damen und Argentinien bei den Herren die Goldmedaillen.
Wie bei den vorherigen Olympiaturnieren wurde zunächst in zwei Gruppen à sechs Mannschaften gespielt. Anschließend ermittelten die besten acht Teams – und nicht mehr nur die besten vier – im K.-o.-System die Medaillengewinner.
Mit der Einführung der Hockey World League im Jahr 2012 hatte der Welthockeyverband neue Qualifikationsregeln für Weltmeisterschaften und Olympische Spiele beschlossen. Qualifiziert waren der Gastgeber und die fünf Kontinentalmeister. Die übrigen sechs Mannschaften qualifizierten sich über die Halbfinals der Hockey World League.[1][2] Falls der Gastgeber die von der FIH festgelegten Leistungskriterien nicht erreicht oder sich Kontinentalmeister auch über die Halbfinals der Hockey World League qualifizieren, rückten jeweils die Nächstplatzierten der beiden Halbfinals der Hockey World League nach, bei gleicher Platzierung entschied das FIH-Ranking der beiden Mannschaften.
Gastgeber Brasilien musste mindestens den 30. Platz in der FIH-Weltrangliste belegen oder den 6. Platz bei den Panamerikanischen Spielen 2015 erreichen, ansonsten rückt die nächstbestplatzierte Mannschaft der World-League-Halbfinals 2014/15 nach. Dieses Ziel wurde mit dem 4. Platz bei den Panamerikanischen Spielen erreicht.
SudafrikaSüdafrika war als Afrikameister sportlich qualifiziert, doch das Südafrikanischen NOC hatte sich gegen eine Teilnahme entschieden. Stattdessen rückte Neuseeland als Sechster des ersten WL Halbfinales nach, da Malaysia, der Sechste des zweiten WL Halbfinals, in der Weltrangliste schlechter positioniert war.
Gastgeber Brasilien musste mindestens den 40. Platz in der FIH-Weltrangliste belegen oder den 7. Platz bei den Panamerikanischen Spielen 2015 erreichen, ansonsten rückt die nächstbestplatzierte Mannschaft der World League 2014/15 Halbfinals nach. Dieses Ziel wurde verpasst, damit rückte Neuseeland nach.
SudafrikaSüdafrika war als Afrikameister sportlich qualifiziert, doch das Südafrikanischen NOC hat sich gegen eine Teilnahme entschieden. Stattdessen rückte Spanien als Sechster des ersten WL Halbfinales nach.
Lageplan der olympischen Sportstätten (ursprüngliche Planung)
In den Bewerbungsunterlagen war ein neues Hockeystadion mit zwei Plätzen in Barra da Tijuca geplant, der Hauptplatz mit 10.000 Plätzen, der Nebenplatz mit 5.000 Plätzen. Das brasilianische Organisationskomitee schlug im Oktober 2012 vor, das Stadion nach Deodoro zu verlegen, wo auch die Hockeyspiele der Panamerikanischen Spiele 2007 stattgefunden hatten. Das würde für die Entwicklung des Hockey in Brasilien förderlich sein.[9] Im Juli 2014 begannen die Arbeiten in Deodoro,[10] im November 2015 wurde das Stadion eingeweiht.[11] Das Hauptstadion hat 8.000 Plätze und wird nach den Spielen auf 2.500 zurückgebaut.
Der Welthockeyverband hat im März 2013 Regeländerungen beschlossen, die erstmals für die olympischen Turniere gelten. Bei Entscheidungsspielen wird es keine Verlängerung mehr geben, sondern sofort ein Penalty-Schießen (Shoot Out) mit fünf Schützen.[12][13] Im März 2014 wurde beschlossen, dass die Spielzeit 4×15 min beträgt.[14] Sie hatte bis zur Regeländerung 2×35 min betragen.
Im Gegensatz zu anderen internationalen Wettbewerben darf eine Mannschaft nur aus 16 Spielern bestehen. Es können zusätzlich zwei Spieler als P-Akkreditierte nominiert werden, die im Falle einer Verletzung und/oder Krankheit eines Spielers in die Mannschaft nachrücken.[15] Nach dieser Regel kann auch der Torwart ersetzt werden. Er erhält keine P-Akkreditierung, sofern bereits zwei Feldspieler als P-Akkreditierte benannt wurden.
Gespielt wird wie in den vorangegangenen Olympischen Spielen in zwei Gruppen mit je sechs Mannschaften.[16] Die Einteilung der Gruppen erfolgte im Dezember 2015 nach der Positionierung in der Weltrangliste (in Klammern):
Nach den Gruppenspielen werden anders als in den vorangegangenen Spielen Viertelfinale ausgetragen: der Erste der Gruppe spielt jeweils gegen den Vierten der anderen Gruppe und der Zweite gegen den Dritten. Die Gruppenfünften und -sechsten scheiden aus. Die Sieger der Viertelfinale spielen die Halbfinale, deren Sieger um Gold und Silber, die Verlierer um Bronze.[17]
Die Anzahl der Spiele je Turnier ist mit 38 gleich geblieben, doch haben die besten vier Teams ein Spiel mehr – acht statt sieben. Erstmals seit Tokio 1964 wird keine vollständige Rangliste ausgespielt. Anstatt dessen werden die Nationen nach ihren Leistungen in der Vorrunde gereiht.[18]