8,8-cm-Schnelladekanone C/31

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8,8-cm-Schnelladekanone C/31
Allgemeine Angaben
Militärische Bezeichnung 8,8 cm SK C/31
Entwicklungsjahr 1931
Technische Daten
Gesamtlänge 6,87 m
Rohrlänge 6,34 m
Kaliber 88 mm
Anzahl Züge 28
Gewicht in
Feuerstellung
4,25 t kg
Kadenz 15–20 Schuss/min

Die 8,8-cm-Schnelladekanone C/31 (8,8-cm-SK C/31) war ein Schiffsgeschütz der deutschen Reichsmarine und Kriegsmarine, welches im Zweiten Weltkrieg zum Einsatz kam.

Entstehungsgeschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Um die deutschen Panzerschiffe effektiv mit Waffen vom Kaliber 8,8 cm bewaffnen zu können, wurde 1931 die C/31 entwickelt und 1933 eingeführt. Vor Beginn des Zweiten Weltkrieges wurde die Waffe jedoch durch die 10,5-cm-SK C/33 ersetzt. Der Hauptgrund dafür war die sehr hohe Mündungsgeschwindigkeit, welche dem Rohr eine zu kurze Lebensdauer einbrachte.

Technische Daten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die 8,8-cm-SK C/31 wog 4,25 Tonnen und hatte eine Gesamtlänge von 6,87 m. Die Länge des Rohres betrug 5,42. Der Verschluss war ein vertikaler Fallkeilverschluss. Das Geschütz war im Normalfall auf einer Zwillingslafette LC/31 montiert. Die Lafette plus Geschütze wog 27,3 Tonnen. Die Lafette LC/31 wurde später für die Aufnahme des 10,5-cm-SK C/33 umgebaut. Die Mündungsgeschwindigkeit der C/31 war sehr hoch, was aber die Lebensdauer bei 1.500 Schuss pro Lauf verkürzte. Hierbei erreichte eine Sprenggranate 950 ms und eine Leuchtgranate 650 ms im Rohr. In der Minute konnten 15–20 Patronen verschossen werden. Bei einer Höhenrichtung von 45° konnte eine maximale Reichweite von 17,8 km erreicht werden. Bei Nutzung als Flugabwehrwaffe konnte bei einer Höhenrichtung von 80° eine maximale Flughöhe von 13,3 km erreicht werden.[1]

Munition[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

(Quelle:[2])

  • Sprenggranate – 8,8 cm Spgr. Patr. 25 L/4,4 Lh 31 (kleine Gefechtsladung) zu 17 kg (708 g Sprengstoff)
  • Sprenggranate – 8,8 cm Spgr. Patr. 25 L/4,4 (kleine Gefechtsladung) zu 17 kg (708 g Sprengstoff)
  • Leuchtgranate – 8,8 cm Lg. Patr. 25 L/4,5 zu 9,4 kg (25 g Sprengstoff)
  • Übungsgranate – 8,8 cm Üb. Gr. Patr. 25 L/4,4 Üb. W. (kleine Gefechtsladung) zu 17 kg (200 g Sprengstoff)
  • Übungsgranate – 8,8 cm Üb. Gr. Patr. 25 L/4,4 Üb. S. (kleine Gefechtsladung) zu 15,7 kg (200 g Sprengstoff)
  • Übungsgranate – 8,8 cm Üb. Gr. Patr. 25 L/4,4 Üb. S. (kleine Gefechtsladung) zu 17 kg (200 g Sprengstoff)
  • Übungsgranate – 8,8 cm Üb. Gr. Patr. 25 L/4,4 blind gefüllt (kleine Gefechtsladung) zu 15,7 kg (200 g Sprengstoff)
  • Übungsgranate – 8,8 cm Üb. Gr. Patr. 25 L/4,4 blind gefüllt (kleine Gefechtsladung) zu 17 kg (200 g Sprengstoff)
  • Exerziergranate – 8,8 cm Einstellgranate 25 L/4,4 m. Ex. zu 19 kg
  • Exerziergranate – schwere 8,8 cm Ex. Patr. 25 L/4,4 m. Ex. zu 19 kg
  • Exerziergranate – leichte 8,8 cm Ex. Patr. 25 L/4,4 m. Ex. zu 7 kg
  • Exerziergranate – 8,8 cm Ex. Lg. Part. 25 L/4,5 m. Ex. zu 16,5 kg

Einsatz bei der Marine[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die 8,8-cm-SK C/31 wurde ab 1934 auf dem Panzerschiff Deutschland eingesetzt. Die Flakbatterie der Deutschland bestand ursprünglich aus drei 8,8-cm-SK L/45, die jedoch 1935 durch sechs 8,8-cm-SK C/31 Geschütze ersetzt wurden. 1940 wurden die 8,8-cm Geschütze entfernt und durch sechs 10,5-cm-SK C/33 Geschütze ersetzt.[3]

Einsatz als Küstenartillerie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nachdem die Geschütze von der Marine auf den Schiffen ausgemustert wurde, wurden sie als Küstenartillerie erneut eingesetzt.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • John Campbell: Marinewaffen des Zweiten Weltkriegs. Conway Maritime Press, London 2002, ISBN 0-87021-459-4 (englisch: Naval Weapons of World War Two.).
  • Terry Gander, Peter Chamberlain: Waffen des Dritten Reiches: Eine enzyklopädische Übersicht über alle Handfeuerwaffen, Artillerie- und Spezialwaffen der deutschen Landstreitkräfte 1939-1945. Doubleday, New York 1979, ISBN 0-385-15090-3 (englisch: Weapons of the Third Reich: An Encyclopedic Survey of All Small Arms, Artillery and Special Weapons of the German Land Forces 1939–1945.).
  • Ian V. Hogg: Deutsche Artillerie des Zweiten Weltkriegs. Stackpole Books, Mechanicsville, PA 1997, ISBN 1-85367-480-X (englisch: German Artillery of World War Two.).
  • Rudi Rolf: Der Atlantikwall: Bauten der deutschen Küstenbefestigungen 1940-1945. Biblio, Osnabrück 1998, ISBN 3-7648-2469-7.
  • Rudi Rolf: Ein Wörterbuch der modernen Festungsanlagen: Ein illustriertes Lexikon zur europäischen Festungsanlage im Zeitraum 1800-1945. PRAK, Middleburg, Niederlande 2004.
  • Erich Gröner: Deutsche Kriegsschiffe: 1815-1945. Naval Institute Press, Annapolis 1990, ISBN 978-0-87021-790-6 (englisch: German Warships: 1815–1945.).
  • Oberkommando der Kriegsmarine: M. Dv. 170/40: Merkbuch über die Munition für die 8,8 cm SK C/25 und 8,8 cm SK C/31 der Küstenartillerie. Naval Institute Press, Berlin 1942.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. John Campbell: Naval Weapons of WWII. S. 250.
  2. Oberkommando der Kriegsmarine: Merkbuch über die Munition für die 8,8 cm SK C/25 und 8,8 cm SK C/31 der Küstenartillerie.
  3. Erich Gröner: Deutsche Kriegsschiffe: 1815-1945. S. 60.