ACSF3

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Acyl-CoA-Synthetase-Familienmitglied 3 ist ein Enzym, das beim Menschen durch das ACSF3-Gen kodiert wird.[1]

Struktur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das ACSF3-Gen befindet sich auf dem 16. Chromosom, und zwar auf der Position 16q24.3. Das Gen enthält 17 Exons.[1] ASCL4 kodiert ein 64,1 kDa großes Protein, das sich aus 576 Aminosäuren zusammensetzt; 20 Peptide wurden durch Massenspektrometrie-Daten beobachtet.[2][3]

Funktion[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Dieses Gen kodiert ein Mitglied der Acetyl-CoA-Synthetase-Familie von Enzymen, die Fettsäuren aktivieren, indem sie die Bildung einer Thioesterbindung zwischen Fettsäuren und Coenzym A katalysieren. Das kodierte Protein ist in den Mitochondrien lokalisiert, hat eine hohe Spezifität für Malonsäure und Methylmalonsäure und besitzt Malonyl-CoA-Synthetase-Aktivität.[1]

Klinische Bedeutung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Es hat sich gezeigt, dass Mutationen in diesem Gen die kombinierte Malon- und Methylmalonazidurie (CMAMMA) verursachen.[4] CMAMMA ist eine Erkrankung, die durch hohe Konzentrationen von Methylmalonsäure und Malonsäure gekennzeichnet ist, da ein Mangel in diesem Gen dazu führt, dass diese Metaboliten nicht abgebaut werden können. Die Krankheit wird in der Regel entweder durch einen Gentest oder durch höhere Methylmalonsäure- als Malonsäurespiegel diagnostiziert, auch wenn beide Werte erhöht sind. Durch die Berechnung des Verhältnisses von Malonsäure zu Methylmalonsäure im Blutplasma kann CMAMMA von der klassischen Methylmalonazidurie unterschieden werden.[5] Die Störung zeigt typischerweise Symptome in der frühen Kindheit, die zunächst mit hohen Säurewerten im Blut (Ketoazidose) beginnen. Die Erkrankung kann sich auch in Form von unwillkürlichen Muskelverspannungen (Dystonie), schwachem Muskeltonus (Muskelhypotonie), Entwicklungsverzögerung, Unfähigkeit in der erwarteten Geschwindigkeit zu wachsen und an Gewicht zuzunehmen (Gedeihstörung), Unterzuckerung (Hypoglykämie) und Koma äußern. Bei einigen betroffenen Kindern kann sogar eine Mikrozephalie auftreten. Andere Menschen mit CMAMMA entwickeln bis zum Erwachsenenalter keine Anzeichen und Symptome. Diese Menschen haben in der Regel neurologische Probleme wie Krampfanfälle, Gedächtnisverlust, eine Abnahme der Denkfähigkeit oder psychiatrische Erkrankungen.[1]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c d Entrez Gene: Acyl-CoA synthetase family member 3. Abgerufen am 30. Dezember 2011.
  2. Nobel C. Zong, Haomin Li, Hua Li, Maggie P.Y. Lam, Rafael C. Jimenez, Christina S. Kim, Ning Deng, Allen K. Kim, Jeong Ho Choi, Ivette Zelaya, David Liem, David Meyer, Jacob Odeberg, Caiyun Fang, Hao-jie Lu, Tao Xu, James Weiss, Huilong Duan, Mathias Uhlen, John R. Yates, Rolf Apweiler, Junbo Ge, Henning Hermjakob, Peipei Ping: Integration of Cardiac Proteome Biology and Medicine by a Specialized Knowledgebase. In: Circulation Research. Band 113, Nr. 9, 12. Oktober 2013, ISSN 0009-7330, S. 1043–1053, doi:10.1161/CIRCRESAHA.113.301151, PMID 23965338, PMC 4076475 (freier Volltext) – (ahajournals.org).
  3. Acyl-CoA synthetase family member 3, mitochondrial. In: Cardiac Organellar Protein Atlas Knowledgebase (COPaKB). Abgerufen am 25. März 2015.
  4. A. Alfares, L. D. Nunez, K. Al-Thihli, J. Mitchell, S. Melancon, N. Anastasio, K. C. H. Ha, J. Majewski, D. S. Rosenblatt, N. Braverman: Combined malonic and methylmalonic aciduria: exome sequencing reveals mutations in the ACSF3 gene in patients with a non-classic phenotype. In: Journal of Medical Genetics. Band 48, Nr. 9, 1. September 2011, ISSN 0022-2593, S. 602–605, doi:10.1136/jmedgenet-2011-100230 (bmj.com).
  5. Monique G. M. de Sain-van der Velden, Maria van der Ham, Judith J. Jans, Gepke Visser, Hubertus C. M. T. Prinsen, Nanda M. Verhoeven-Duif, Koen L. I. van Gassen, Peter M. van Hasselt: A New Approach for Fast Metabolic Diagnostics in CMAMMA. In: JIMD Reports, Volume 30. Band 30. Springer Berlin Heidelberg, Berlin, Heidelberg 2016, ISBN 978-3-662-53680-3, S. 15–22, doi:10.1007/8904_2016_531, PMID 26915364, PMC 5110436 (freier Volltext) – (springer.com [abgerufen am 24. Februar 2024]).

Literaturhinweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Dieser Artikel enthält einen Text aus der United States National Library of Medicine, der gemeinfrei ist.