ASA Roll-Bar

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Autocostruzione
Bild nicht vorhanden
Roll-Bar
Produktionszeitraum: 1966–1967
Klasse: Rennwagen
Karosserieversionen: Coupé mit Targadach
Motoren: Ottomotoren:
1,3–1,8 Liter
(80,9–91,9 kW DIN)
Länge: 3920 mm
Breite: 1560 mm
Höhe: 1200 mm
Radstand: 2200 mm
Leergewicht: ab 745 kg

Der ASA Roll-Bar (auch nur Roll Bar ohne Bindestrich) war ein bei Autocostruzione gebauter Rennwagen für Langstreckenrennen. Nur eine kleine Anzahl dieser Fahrzeuge wurde bis zur Schließung des Herstellerbetriebs gefertigt. Die Autos hatten wenige Renneinsätze mit mäßigen Erfolgen.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Trotz finanzieller Schwierigkeiten stellte ASA auf dem Genfer Auto-Salon 1966 den Roll-Bar vor. Ein als Langstreckenrennwagen konzipiertes Stufenheckcoupé mit Frontmotor. Es sollte für den europäischen Rennsport mit einem 1,3-Liter-Motor und für den US-amerikanischen Rennsport mit einem 1,8-Liter-Motor ausgestattet werden.[1][2][3] Soweit bekannt wurden nur drei oder vier Coupés mit dem 1,3-Liter-Motor unter der Bezeichnung RB613 bis zur Schließung von ASA 1967 hergestellt.[4]

Rennsport[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Roll-Bar Rennwagen hatten ihren ersten Auftritt beim 24-Stunden-Rennen von Le Mans 1966. Für diesen Wettkampf setzte das North American Racing Team einen ASA RB613, Startnummer 54, mit den Fahrern François Pasquier und Robert Mieusset ein und das ASA-Werksteam einen ASA RB613, mit der Fahrgestellnummer 21004 und der Startnummer 61, mit den Fahrern Ignazio Giunti und Spartaco Dini. Beide Fahrzeuge konnten das Rennen nicht erfolgreich beenden. Der Werkswagen fiel mit einem Kupplungsdefekt aus und der NART-Rennwagen hatte einen Unfall mit einem CD SP66.[5]

1967 setzte das Ring-Free Oil Racing Team den Roll-Bar mit der Fahrgestellnummer 21004 beim 24-Stunden-Rennen von Daytona und beim 12-Stunden-Rennen von Sebring ein. Pilotiert wurde das Fahrzeug in beiden Rennen von Donnan Mae Mims und Suzi Dietrich. Während das Rennen in Daytona am 4./5. Februar 1967, Startnummer 96, nicht erfolgreich beendet werden konnte, erreichte das Team beim Rennen am 1. April 1967 in Sebring, Startnummer 63, den 25. Platz in der Gesamtwertung.[6][7] Dieser Erfolg brachte dem Team wichtige internationale Punkte für eine mögliche Qualifikation für andere Rennen, wie z. B. Le Mans. Doch es wurden keine weiteren Rennen bestritten.[8]

Beschreibung des Fahrzeugs[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Für den europäischen Markt wurde ein Sechszylinder-Reihenmotor mit drei Doppelvergasern und einem Hubraum von 1300 cm³ und für den Rennsport in den USA ein Vierzylinder-Reihenmotor mit zwei Doppelvergasern und 1800 cm³ entwickelt. Beide Motoren besaßen eine oben liegende Nockenwelle. Die Fahrzeuge hatten Hinterradantrieb und ein vollsynchronisiertes Fünfganggetriebe. Das Fahrgestell war eine Rohrrahmenkonstruktion mit Überrollbügel und hatte vorn Einzelradaufhängung und hinten eine Starrachse. Außerdem war es mit einer Vierradscheibenbremse ausgestattet.[2][3] Das Stufenheckcoupé mit Targadach war aus Kunststoff und wurde von der Firma Carrozzeria Corbetta nach einem Design von Luigi Chinetti junior hergestellt. Das auf dem Genfer Auto-Salon und der Presse vorgeführte Coupé war als Sportwagen designt und verfügte, abgesehen vom Lufteinlass für den Kühler, über keine weiteren Luftein- oder -auslässe. Es war auch kein Schnelltankverschluss hinten rechts installiert, sondern es hatte ein konventionellen Tankstutzen mit Tankklappe.[9] Für die Rennen wurde der Aufbau dahingehend verändert. Der Motor war vorn angeordnet. Das Fahrzeug hatte eine Linkslenkung und es wurde nur der Fahrersitz eingebaut.[4][5]

Fahrzeugbezeichnungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Roll-Bar[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Eine einheitliche Schreibweise für Roll-Bar gab es nicht. In einer Pressemitteilung von 1966 wird Roll Bar ohne Bindestrich geschrieben,[2] während auf Pressefotos aus der gleichen Zeit der Schriftzug Roll-Bar zu lesen ist.[9] Der Name bezieht sich höchstwahrscheinlich auf den Überrollbügel. Allerdings ist Roll Bar im Englischen auch die Abkürzung für Anti Roll Bar, ein Teil der Achsaufhängung. Eine Aussage des Herstellers zum Namen konnte bisher nicht gefunden werden.

RB613[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

RB613 steht für Roll Bar 6-Zylinder 1,3 Liter.

RB418 und RB618[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Offiziell hat es nie diese Bezeichnungen gegeben. Wenn es zur Fertigung des Rennwagens mit dem 1,8-Liter-Motor gekommen wäre, dann hätte er wohl RB418 geheißen (Roll Bar 4-Zylinder 1,8 Liter). In manchen Publikationen wird auch vom RB618 berichtet. Die Bezeichnung RB618 dürfte allerdings falsch sein, da sich die Sechs in der Bezeichnung auf die Zylinderzahl bezieht und der Motor nur vier Zylinder hatte.

Technische Daten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

ASA Roll-Bar[2][3][9]0
Typ 1300 6 Zylinder (RB613) 1800 4 Zylinder
Motor Viertakt-Reihenmotor
Zylinderanzahl 6 4
Hubraum 1290 cm³ 1756 cm³
Bohrung × Hub 69 × 57,5 mm 90 × 69 mm
Verdichtung 10:1
Leistung nach SAE bei 1/min 124 PS (91,2 kW) bei 7000 140 PS (103 kW) bei 6000
Leistung nach DIN bei 1/min 110 PS (80,9 kW) bei 7000 125 PS (91,9 kW) bei 6000
Gemischaufbereitung 3 Doppelvergaser 2 Doppelvergaser
Ventilsteuerung zentrale Nockenwelle
Getriebe synchronisiertes 5-Gang-Getriebe
Radaufhängung vorn Einzelradaufhängung
Radaufhängung hinten Starrachse
Bremsen Vierrad-Scheibenbremse
Karosserie zweitüriges Coupé aus Kunststoff, Stufenheck, Targadach, ein Sitzplatz links
Radstand 2200 mm
Spurweite vorn 1267 mm
Spurweite hinten 1277 mm
Länge × Breite × Höhe 3920 × 1560 × 1200 mm
Leergewicht 745 kg
Reifen 165 × 13 175 × 13
Tankinhalt 60 l
Höchstgeschwindigkeit 200 km/h (Werksangabe)

1800 cm³ Motor bei der Targa Florio 1966[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Unbestätigten Informationen zufolge soll zu Testzwecken bei der Targa Florio 1966 ein 1,8-Liter-Motor im Rennwagen mit der Startnummer 202 eingesetzt worden sein.[10] Diese Angabe wird jedoch durch eine andere Quelle nicht bestätigt und stattdessen der 1-Liter-Motor im ASA 411-Rennwagen mit dieser Startnummer angegeben.[11]

Trivia[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der RB613 mit der Fahrgestellnummer 21000 aus der Sammlung der Familie de Nora wurde am 10. Juni 2013 über das Auktionshaus Artcurial für 228.631 € versteigert.[4] Auch der RB613 mit der Fahrgestellnummer 21004 wurde über das Auktionshaus Artcurial versteigert. Am 7. Juli 2012 wurden bei der Auktion ein Preis von 297.840 € erzielt.[5]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Bild: ASA Roll-bar (1966) - Genfer Neuheit - schnelles Coupé mit Überrollschutz - Genfer Autosalon 1966 Webseite von Zwischengas.com. Abgerufen am 3. Februar 2019.
  2. a b c d ASA Roll-Bar - Presseinformation (1966, ital) - Seite 2 Webseite von Zwischengas.com. Abgerufen am 3. Februar 2019.
  3. a b c Sergio D'Angelo: Stop Press News in World Car Catalogue 1966, published annually by The Automobile Club of Italy, published in Great Britain in 1966 by ILIFFE BOOKS LTD, London
  4. a b c Lot 239 - 1966 ASA RB 613 BERLINETTE Collection De Nora Webseite von Artcurial. Abgerufen am 3. Februar 2019.
  5. a b c Lot 131 - 1966 ASA RB TYPE 613 1300GT Webseite von Artcurial. Abgerufen am 3. Februar 2019.
  6. Sebring 12 Hours 1967 Webseite von Racing Sports Cars. Abgerufen am 3. Februar 2019.
  7. RESULTS of the 1967 24 Hour Daytona Continental, February 4-5 Webseite von yumpu.com. Abgerufen am 3. Februar 2019.
  8. 1967 DAYTONA CONTINENTAL 24 HOUR Webseite von NOTCHBACK. Abgerufen am 3. Februar 2019.
  9. a b c ASA 613 RB, 1966 Webseite von Auta 5P. Abgerufen am 3. Februar 2019.
  10. ASA - FERRARI Vetroresina 1966 Webseite von AUTODROME PARIS ART CLASSIC CARS. Abgerufen am 9. Februar 2019.
  11. Racingsportscars – Internetseite: Complete Archive of ASA. In: www.racingsportscars.com. Abgerufen am 20. März 2020.