AWS (Band)

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AWS


AWS beim Eurovision Song Contest 2018
Allgemeine Informationen
Herkunft Budakeszi, Ungarn
Genre(s) Metalcore, Post-Hardcore
Gründung 2006
Website www.awszenekar.hu
Aktuelle Besetzung
Stefán Tamás
Bence Brucker
E-Gitarre
Dániel Kökényes
Soma Schiszler
Áron Veress
Ehemalige Mitglieder
Örs Siklósi († 2021)

AWS (Kürzel für Alternative Wine Selection[1]) ist eine 2006 gegründete ungarische Metalcore-/Post-Hardcore-Band.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

AWS wurde 2006 von Bence Brucker, Dániel Kökényes, Örs Siklósi und Áron Veress in Budakeszi, einer Gemeinde westlich von Budapest, gegründet.[2] Zu diesem Zeitpunkt gingen die Musiker noch zur Schule.[1] Die Musiker spielten vorher in den Underground-Bands Konnektor und Conquistador, deren Musik dem Punk bzw. dem Heavy Metal zugeordnet werden konnten.[3]

Bis 2017 hat die Band drei Alben und eine EP veröffentlicht. AWS spielten in mehreren europäischen Staaten, darunter Slowenien, Österreich, Rumänien und das Vereinigte Königreich. Im Jahr 2010 spielte die Band auf dem Sziget.[4]

2018 gewann sie mit dem Titel Viszlát nyár das Festival A Dal und vertrat ihr Heimatland im Mai 2018 beim Eurovision Song Contest in Lissabon. Das Wacken Open Air warb für die Stimmabgabe für AWS.[5][6] Am 10. Mai 2018 startete die Gruppe im zweiten Halbfinale und erreichte mit vier Punkten Vorsprung auf die rumänische Band The Humans den zehnten Platz und somit das Finale, welches zwei Tage später stattfand.[7] In diesem erhielt AWS 28 Jury- und 65 Televoting-Punkte und landete mit insgesamt 93 Punkten auf dem 21. Platz.[8]

Nach dem Eurovision Song Contest trat die Band am 3. August 2018 beim Wacken Open Air auf.[9][10] Am 1. Oktober 2018 veröffentlichte die Band mit Fekete részem das vierte Studioalbum ihrer Karriere.[11] Am 27. September 2018 spielte AWS im Rahmen ihrer Ungarntournee ein Unplugged-Konzert im Madách Theater in Budapest. Dieses wurde aufgezeichnet und erschien noch 2018 unter dem Titel Madách als CD und DVD.[12] Die Band veröffentlichte eine EP mit fünf Titeln des vierten Studioalbums mit englischen Liedtexten.[13] Im Jahr 2019 arbeitete die Band mit dem rumänischen Hip-Hop-Duo USNK zusammen und veröffentlichten das gemeinsame Lied Idő.[3]

Am 5. Februar 2021 verstarb Sänger Örs Siklósi an Leukämie, die im Juni 2020 bei ihm diagnostiziert worden war. Siklósi arbeitete bis zu seinem Tod an seinem ersten Studioalbum sowie an dem fünften Album von AWS, welches für den Sommer geplant war.[14] Ursprünglich sollte das fünfte Album der Band bereits im Oktober 2020 veröffentlicht werden.[3]

Stil[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Örs Siklósi bei A Dal, 2018

Die Musiker erklärten in einem Interview mit der Budapester Zeitung, dass sie bereits im Kleinkindalter in Berührung mit Rock- und Metal-Musik gekommen seien. Darunter waren Gruppen wie Nirvana, Metallica und diverse ungarische Bands. Neben diesen zählen die Musiker Gruppen wie Pantera, System of a Down, Korn, Linkin Park, sowie die ungarischen Musikgruppen Superbutt, Subscribe und Isten Háta Mögött zu den musikalischen Einflüssen.[1]

Auf dem Debütalbum Fata Morgana aus dem Jahr 2011 sind die Liedtexte größtenteils in englischer Sprache verfasst, allerdings entschieden sich die Musiker mit der Herausgabe des zweiten Albums Égésföld drei Jahre darauf ihre Texte in Ungarisch zu verfassen.[1] Beim ersten Album wurden die Texte zunächst auf Ungarisch geschrieben und dann übersetzt. Die Liedtexte handeln von persönlichen Erfahrungen der Bandmitglieder, aber auch auf soziale und ökonomische Fragen wird in den Texten Bezug genommen.[1]

Der Musik werden eingängige Melodien, eine klare landestypische Prägung, gute Gesangsharmonien und einen anständigen Groove, der dem Klang die zeitweilige Emo-Färbung nimmt, attestiert. Manche Lieder werden als massentauglicher Modern Metal bezeichnet.[15]

Bandname[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

AWS ist ein Kürzel und steht für Alternative Wine Selection.[1] In mehreren Interviews während des Eurovision Song Contests, an dem die Gruppe teilnahm, wurde das Kürzel scherzhaft mit Ants With Slippers und später mit Aron Went Shopping übersetzt.[16] Jim Shelley vom britischen Daily Mail schrieb das Kürzel ironischerweise Anti White Sheeps aus.[17]

Diskografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Chart­plat­zie­rungen
(vorläufig)

Erklärung der Daten
Alben[18]
Fata Morgana1
 HU2718.10.2018(1 Wo.)
Égésföld2
 HU613.04.2014(2 Wo.)
Kint a vízből2
 HU711.09.2016(2 Wo.)
Fekete részem
 HU218.10.2018(3 Wo.)
DVDs[19]
Madách
 HU928.12.2018(…Template:Infobox Chartplatzierungen/Wartung/vorläufig Wo.)

Alben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 2011: Fata Morgana (Album, EDGE Records)
  • 2012: Világposztolás (EP, EDGE Records)
  • 2014: Égésföld (Album, EDGE Records)
  • 2016: Kint a vízből (Album, EDGE Records)
  • 2018: Fekete részem (Album, EDGE Records)
  • 2020: Park (Live) (Album, EDGE Records)

EP[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 2018: Madách (Live-Album, EDGE Records)

Singles[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 2011: Takard el
  • 2012: Válaszút
  • 2012: Világposztolás
  • 2013: Ha nem tűnsz el
  • 2014: Nem fáj
  • 2015: Te is félsz
  • 2016: Hajnali járat
  • 2017: Viszlát nyár (Single, EDGE Records)
  • 2018: Hol voltál? (Single, EDGE Records)
  • 2018: X/0 (Single, EDGE Records)
  • 2018: Éjféli lány (Coversong des gleichnamigen Stückes von Ossian, erstveröffentlicht auf dem Tribute-Album Egyek Vagyunk, Hammer Music)
  • 2019: Idő (Zusammen mit Musikduo USNK)
  • 2019: Engedd el (Feat. Cloud 9+ und JumoDaddy)
  • 2021: Emlékszem
  • 2022: Útvesztő
  • 2023: Odaát (Erste Single mit neuem Sänger)
  • 2023: 2359

Auszeichnungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • MTV Brand Award
    • 2011: MTV Brand Award for Winning Band
  • Eurovision Song Contest
    • 2018: Finale (21. Platz)
    • 2018: The Buzz Awards für die besten technischen Effekte[20]
  • International Live Award
    • 2011: Best Foreign Band
  • Gumizsiráf Díj
    • 2016: Album des Jahres für Kint a vizböl
  • Hungarian Music Awards
    • 2018: Bestes Hard-Rock-/Metal-Album für Kint a vízből (nominiert)
    • 2019: Bestes Hard-Rock-/Metal-Album für Fekete részem (nominiert)
    • 2019: Bester Newcomer (nominiert)

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Anmerkungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

1 
Das Debütalbum Fata Morgana aus dem Jahr 2011 stieg knapp sieben Jahre nach seiner Veröffentlichung in der Woche zum 18. Oktober 2018 in den Ungarischen Musikcharts ein.
2 
Die Alben Égésföld (2014) und Kint a vízből (2016) stiegen ebenfalls in der Woche des 18. Oktober 2018 erneut in die Ungarischen Musikcharts ein.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c d e f Bianca Härtzsch: Budapester Zeitung: Interview mit den Mitgliedern des ESC-Kandidaten AWS: Ein großer Moment für Ungarns Metal-Szene
  2. Stefanie Grossmann: Eurovision.de: Headbangen mit AWS aus Ungarn
  3. a b c László Lénárd: In Memoriam Siklósi Örs. In: HammerWorld (Hrsg.): 332 (2021/03). 2021, S. 10–17 (ungarisch).
  4. Eurovoix: Hungary: Who Are AWS?
  5. https://twitter.com/wacken/status/994653303823728640. Abgerufen am 18. Dezember 2021.
  6. Ungarischer Metal-Act AWS steht im Finale des Eurovision Song Contests! Abgerufen am 18. Dezember 2021 (deutsch).
  7. Berliner Zeitung: ESC in Lissabon: Finale ohne Russland – Wiedersehen mit Ex-Sieger Rybak (Memento des Originals vom 23. Januar 2020 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.berliner-zeitung.de
  8. Eurovision.tv: Detaillierte Punktevergabe aller Jurys und Zuschauer im gesamten Wettbewerb
  9. Frank Jaeger: Powermetal.de: AWS wird in Wacken spielen und heute Abend im TV - mitwählen!
  10. Jan Feddersen: Taz.de: 63. Eurovision Song Contest in Lissabon – Engtanz und Extensions
  11. Orsi Török: New Album "Fekete Részem" by AWS coming out. ESCbubble.com, 30. September 2018, abgerufen am 26. Oktober 2018.
  12. AWS - ELŐRENDELHETŐ AZ AWS MADÁCH CD/DVD, ELŐZETES A HONEYBEAST ÉNEKESNŐJÉVEL. hammerworld.hu, 13. Dezember 2018, abgerufen am 14. Dezember 2018 (ungarisch).
  13. Mike Barnabás: Metalcore, but more: AWS’ new album “Fekete Részem” is a raw but polished triumph. wiwibloggs.com, 30. Dezember 2018, abgerufen am 4. Januar 2019.
  14. Elhunyt Siklósi Örs, az AWS énekese. Blikk, 6. Februar 2021, abgerufen am 6. Februar 2021 (ungarisch).
  15. Björn Backes: Nett und brav: Der ESC-Vertreter Ungarns. Powermetal.de, 15. Oktober 2018, abgerufen am 7. Dezember 2018.
  16. NDR: AWS: Biografie der ESC-Teilnehmer aus Ungarn. Abgerufen am 19. Mai 2018.
  17. Eurovision reviewed by Jim Shelley. In: Mail Online. (dailymail.co.uk [abgerufen am 19. Mai 2018]).
  18. Chartverfolgung: HU
  19. Chartverfolgung: HU
  20. Díjat nyert az Eurovízión Magyarország. Blikk, 12. Mai 2018, abgerufen am 7. Dezember 2018 (ungarisch).