Absteinen (Stallupönen)

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Untergegangener Ort
Absteinen
Föderationskreis Nordwestrussland
Oblast Kaliningrad
Rajon Nesterow
Zeitzone UTC+2
Geographische Lage
Koordinaten 54° 38′ N, 22° 42′ OKoordinaten: 54° 38′ 9″ N, 22° 41′ 31″ O
Absteinen (Stallupönen) (Europäisches Russland)
Absteinen (Stallupönen) (Europäisches Russland)
Lage im Westteil Russlands
Absteinen (Stallupönen) (Oblast Kaliningrad)
Absteinen (Stallupönen) (Oblast Kaliningrad)
Lage in der Oblast Kaliningrad

Absteinen (Kreis Stallupönen) ist ein verlassener Ort im Rajon Nesterow der russischen Oblast Kaliningrad.

Die Ortstelle befindet sich zwei Kilometer westlich von Tschernyschewskoje (Eydtkuhnen/Eydtkau), 300 Meter nördlich der Föderalstraße A229 und 700 Meter nördlich der Bahnstrecke Kaliningrad–Tschernyschewskoje.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Ort Absteinen, zunächst mit Abstenischken und Abstennicken bezeichnet, ist seit 1539 überliefert. Um 1780 war er ein meliertes Dorf mit acht Feuerstellen.[1] Um 1820 wurde Absteinen als Bauerndorf bezeichnet.[2] 1874 wurde die Landgemeinde Absteinen namensgebend für einen Amtsbezirk im Kreis Stallupönen,[3] der zunächst kurzzeitig auch ein eigenes Standesamt hatte.

Im Oktober 1944 wurde der Ort von der Roten Armee besetzt und kam in der Folge mit dem nördlichen Ostpreußen zur Sowjetunion. Einen russischen Namen bekam er nicht mehr.

Einwohnerentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr Einwohner
1867[4] 272
1871[4] 378
1885[5] 424
1905[6] 300
1910[7] 272
1933[8] 180
1939[9] 147

Amtsbezirk Absteinen 1874–1945[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Amtsbezirk Absteinen wurde 1874 im Kreis Stallupönen eingerichtet.[3] Er bestand zunächst aus elf Landgemeinden (LG) und einem Gutsbezirk (GB).

Name Änderungsname
von 1938
Russischer Name
nach 1945
Bemerkungen
Absteinen (LG)
Eszerkehmen (LG) Seebach (Ostpr.) 1936 bis 1938: Escherkehmen
Jodringkehmen (LG) Sinnhöfen
Kinderweitschen (LG) Kinderhausen Detskoje
Kryszullen (GB) Narwickau zeitweise im Amtsbezirk Eydtkuhnen, seit 1925 LG, 1936 bis 1938: Kryschullen
Lengwehnen (LG) Grenzkrug
Nickelnischken (LG) Nickelsfelde
Romeyken (LG) Romeiken Beresowka
Schilleningken (LG) Kleinplaten 1894 zur LG Platen im Amtsbezirk Gallkehmen
Schleuwen (LG) Trawino
Stärken (LG)
Szapten (LG) Schapten (1936)

1935 wurden die Landgemeinden in Gemeinden umbenannt. Im Oktober 1944 umfasste der Amtsbezirk Absteinen, nun im umbenannten Landkreis Ebenrode, die elf Gemeinden Absteinen, Grenzkrug, Kinderhausen, Narwickau, Nickelsfelde, Romeiken, Schapten, Schleuwen, Seebach (Ostpr.), Sinnhöfen und Stärken. Davon ist nur noch das ehemalige Kinderweitschen/Kinderhausen bewohnt.

Kirche[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Absteinen gehörte seit 1883 zum evangelischen Kirchspiel Eydtkuhnen, zuvor zu den evangelischen Kirchspielen Bilderweitschen und Stallupönen.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Johann Friedrich Goldbeck: Volständige Topographie des Königreichs Preussen. Teil I, Königsberg/Leipzig 1785, Volständige Topographie vom Litthauischen Cammer-Departement, S. 1.
  2. Alexander August Mützell: Neues Topographisch-Statistisch-Geographisches Wörterbuch des Preussischen Staates, Erster Band, A-F, Halle 1821, S. 2.
  3. a b Rolf Jehke, Amtsbezirk Absteinen
  4. a b Die Gemeinden und Gutsbezirke des Preussischen Staates und ihre Bevölkerung nach den Urmaterialien der allgemeinen Volkszählung vom 1. December 1871, Berlin 1874
  5. Gemeindelexikon für das Königreich Preußen, I. Provinz Ostpreußen, Berlin 1888
  6. Gemeindelexikon für das Königreich Preußen, Heft 1, Provinz Ostpreußen, Berlin 1907
  7. Uli Schubert, Gemeindeverzeichnis, Landkreis Stallupönen
  8. Amtliches Gemeindeverzeichnis für das Deutsche Reich, Teil I: Altreich und Land Österreich. Herausgegeben vom Statistischen Reichsamt, Vierte Auflage, 1939
  9. Michael Rademacher: Landkreis Ebenrode. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.