Adolphus Alsbrook

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Adolphus J. Alsbrook Jr. (* 21. Februar 1912 in Kansas City (Kansas); † 2. Juni 1988 in Kanada[1]) war ein amerikanischer Jazz- und Rhythm-&-Blues-Musiker (Kontrabass, Bassgitarre, auch Harfe), Arrangeur und Komponist.

Leben und Wirken[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Alsbrook besuchte die Sumner Highschool und studierte klassischen Kontrabass und Harfe an der University of Kansas, University of Minnesota und am Chicago Conservatory of Music.[2] Von 1933 bis 1954 lebte er mit Unterbrechungen in Minneapolis,[1] wo er unterrichtete und auch als Arrangeur arbeitete.[3] In den frühen 1930er-Jahren spielte er bei Boyd Atkins;[1] außerdem trat er im Cotton Club der Stadt mit Jo Jones in der Band von Rook Ganz auf.[4][5] In dieser Zeit spielte er auch mit Lester Young[6] und Count Basie.[1] Alsbrook spielte außer seinem Hauptinstrument, dem Kontrabass, auch Bassgeige, Harfe, Akkordeon und Gitarre; er schrieb außerdem mehrere Novelty Songs. Als Arrangeur arbeitete er in Minneapolis für die Orchester von Red Nichols und Paul Pendarvis.[2] Daneben unterrichtete er an einem Polizei-Department Judo.

1939 gehörte Alsbrook (als Nachfolger von Billy Taylor[7]) kurze Zeit dem Duke Ellington Orchestra an, wo ihm dann Jimmy Blanton folgte.[3] Es entstanden jedoch keine Aufnahmen mit dem Orchester.

In den 1940er-Jahren arbeitete Alsbrook vorwiegend in der Musikszene von Seattle,[8] wo er u. a. mit Ernestine Anderson spielte.[2] Ab Mitte der 1950er-Jahre spielte er in der R&B-Band von Earl Bostic,[9] ferner mit Fats Domino („Country Boy“, Imperial 1960) und Amos Milburn. Weitere Aufnahmen entstanden in Los Angeles mit Jesse Belvin („Where’s My Girl“, mit Bumps Blackwell), Sam Cooke (1957),[10][11] Ernie Freeman und Sugarcane Harris. Tom Lord listet seine Beteiligung an acht Aufnahmesessions 1956/57.[12]

1972 trat Alsbrook mit dem in Seattle gastierenden Thelonious Monk auf.[13] Zuletzt lebte Alsbrook in Vancouver.[2]

Sein Sohn ist der Musiker Darryl Alsbrook.

Würdigung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der junge Oscar Pettiford war von Alsbrooks Bassspiel beeindruckt,[14] auch Milt Hinton erwähnt Alsbrook in seinen Erinnerungen.[15][16] Charles Mingus und Gene Ramey lobten Alsbrooks Talent als Musiker und Arrangeur.[3]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c d Jay Goetting: Joined at the Hip: A History of Jazz in the Twin Cities. Minnesota Historical Society, 2011.
  2. a b c d Another little known Ellingtonian (Portraitfragmente der Duke Ellington Music Society)
  3. a b c Robin Kelley: Thelonious Monk: The Life and Times of an American Original.
  4. Hillard „Rook“ Ganz, geboren 1906 in Kansas; vgl. 1940 U.S. census
  5. Frank Büchmann-Møller: You Just Fight for Your Life: The Story of Lester Young. 1990, Seite 57
  6. Douglas Henry Daniels: North Side Jazz: Lester „Pres“ Young in Minneapolis (PDF; 683 kB)
  7. Robert George Reisner: The Jazz Titans, Including „The Parlance of Hip“. Da Capo Press, 1960
  8. Before Seattle Rocked: A City and Its Music von Kurt E. Armbruster
  9. Roy Porter: There And Back, 1995, S. 198
  10. Radio Recorders – Santa Monica CA
  11. Peter Guralnick: Dream Boogie: The Triumph of Sam Cooke.- 2015
  12. Tom Lord: The Jazz Discography (online, abgerufen am 25. September 2015)
  13. Chris Sheridan: Brilliant Corners: A Bio-Discography of Thelonious Monk. S. 215
  14. International Society of Bassists, 1985, Bände 12–13, Seite lxxxviii.
  15. Zitat: And there was another unbelievable bass player from Minneapolis, Adolphus Alsbrook, who I’d met in Chicago before I went with Cab. I first got to know him in the early ’30s when I was working at the Savoy Ballroom with Erskine Tate. Zit. nach Milt Hinton, David Garett Berger, Holly Maxson: Playing the Changes: Milt Hinton’s Life in Stories. 2008, S. 144.
  16. Down Beat, 1966, Band 33, S. 26.