Al Hirt

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Al Hirt mit dem japanischen Gesangsduo The Peanuts (1966)

Alois Maxwell „Al“ Hirt (* 7. November 1922 in New Orleans, Louisiana; † 27. April 1999 ebenda) war ein US-amerikanischer mit dem Grammy[1] ausgezeichneter Jazz- und Easy-Listening-Trompeter und Bandleader.[2]

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Hirt wurde als Sohn eines Polizeibeamten geboren; er war unter dem Namen „Al“ oder „Jumbo“ bekannt. Im Alter von sechs Jahren begann er Trompete zu spielen und mit 16 war er beruflich Trompeter. Im Jahr 1940 ging er nach Cincinnati, um am dortigen Musikkonservatorium zu studieren. Nach dem Zweiten Weltkrieg spielte er in mehreren Swing-Big-Bands.

Während der 1960er Jahre galt Hirt, zeitweilig unter dem Namen "Al (He’s The King) Hurt" (sic), neben Herb Alpert als einer der populärsten Trompeter. Zwischen 1961 und 1968 platzierte er insgesamt 19 Alben in den Top 200 der amerikanischen Billboard Charts.[3] Vier Werke wurden mit Gold für 500.000 verkaufte Einheiten ausgezeichnet: Honey in the Horn (1963, mit Hirts größtem Single-Hit, Java, ein Platz vier in den USA und Grammy-ausgezeichnet), Cotton Candy, Sugar Lips (1964) und The Best of Al Hirt (1965). Viel Beachtung erhielt auch Hirts Zusammenarbeit mit der Schauspielerin und Sängerin Ann-Margret beim gemeinsamen Album Beauty And The Beard (1964).[4] Weiterhin ist seine enge Freundschaft mit dem Jazzklarinettisten Pete Fountain, der in den 1950er Jahren in seiner Band gespielt hatte, erwähnenswert. Die beiden spielten oft zusammen und nahmen unter anderem das Album Bourbon Street (1962) auf.

Hirt wurde unter anderem ausgewählt, die Titelmusik Flight of the Bumblebee zu der kurzlebigen TV-Serie The Green Hornet einzuspielen.[5] Dieses von Billy May arrangierte Stück basiert auf Nikolai Rimski-Korsakows Hummelflug und bewies Hirts technische Raffinesse. Das Stück erlangte wieder an Popularität, als es 2003 bei Quentin Tarantinos Film Kill Bill Teil des Soundtracks wurde.

Hirt führte ab 1961 im French Quarter von New Orleans über zwei Jahrzehnte einen eigenen, nach ihm benannten Club.[6] 1967 trat er im Rahmen der Halbzeitshow des Super Bowl I auf.[7] Ein Jahr später nahm er mit Al Hirt Plays Bert Kaempfert ein Tributalbum für den deutschen Komponisten und Orchesterleiter Bert Kaempfert auf, dessen Lieder zu dieser Zeit in den USA sehr populär waren.[8] Dies war seine letzte Platzierung in den Top 200 der US-Alben-Charts.

Hirt starb im Jahr 1999 an Leberversagen, nachdem er ein Jahr aufgrund eines Ödems im Rollstuhl verbracht hatte.[9] Zehn Jahre später wurde er posthum in die Louisiana Music Hall of Fame aufgenommen.

Diskografie (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Alben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr Titel
Musiklabel
Höchstplatzierung, Gesamtwochen, AuszeichnungChartsChartplatzierungen[10][11]
(Jahr, Titel, Musiklabel, Plat­zie­rungen, Wo­chen, Aus­zeich­nungen, Anmer­kungen)
Anmerkungen
 US
1961 Al Hirt, The Greatest Horn In The World
RCA Victor LPM-2366
US21
(32 Wo.)US
He’s The King
RCA Victor LPM-2354
US61
(11 Wo.)US
1962 Horn A-Plenty
RCA Victor LPM-2446
US24
(25 Wo.)US
1963 Trumpet And Strings
RCA Victor LPM-2584
US96
(7 Wo.)US
Our Man In New Orleans
RCA Victor LPM-2607
US44
(2 Wo.)US
1964 Honey In The Horn
RCA Victor LPM-2733
US3
Gold
Gold

(104 Wo.)US
Beauty And The Beard
RCA Victor LPM-2690
US83
(9 Wo.)US
Cotton Candy
RCA Victor LPM-2917
US6
Gold
Gold

(53 Wo.)US
Sugar Lips
RCA Victor LPM-2965
US9
Gold
Gold

(48 Wo.)US
1965 The Best of Al Hirt
RCA Victor LPM-3309
US13
Gold
Gold

(43 Wo.)US
That Honey Horn Sound
RCA Victor LPM-3337
US28
(27 Wo.)US
Live At Carnegie Hall
RCA Victor LPM-3416
US47
(22 Wo.)US
1966 They’re Playing Our Song
RCA Victor LPM-3492
US39
(18 Wo.)US
The Happy Trumpet
RCA Victor LPM-3579
US125
(6 Wo.)US
1967 Music To Watch Girls By
RCA Victor LPM-3773
US127
(5 Wo.)US
1968 Al Hirt Plays Bert Kaempfert
RCA Victor LPM-3917
US116
(13 Wo.)US

Weitere Alben

Singles[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr Titel
Album
Höchstplatzierung, Gesamtwochen, AuszeichnungChartplatzierungenChartplatzierungen[10]
(Jahr, Titel, Album, Plat­zie­rungen, Wo­chen, Aus­zeich­nungen, Anmer­kungen)
Anmerkungen
 DE  US
1964 Java
Honey In The Horn
DE6
(12 Wo.)DE
US4
(16 Wo.)US
Cotton Candy
Cotton Candy
US15
(12 Wo.)US
Sugar Lips
Sugar Lips
US30
(7 Wo.)US
Up Above My Head (I Hear Music in the Air)
Sugar Lips
US85
(5 Wo.)US
1965 Fancy Pants
That Honey Horn Sound
US47
(7 Wo.)US
Al’s Place
Al’s Place
US57
(7 Wo.)US
The Silence (Il Silenzio)
US96
(2 Wo.)US
1968 Keep The Ball Rollin’
Al’s Place
US100
(1 Wo.)US

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Al Hirt – Sammlung von Bildern

Musikbeispiele[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Al Hirt, grammy.com. Abgerufen am 24. April 2022.
  2. Al Hirt. Abgerufen am 24. April 2022.
  3. Joel Whitburn: Top Pop Albums 1955–2001. Billboard/Record Research, 2001, ISBN 0-89820-147-0.
  4. Al Hirt And Ann-Margret – Beauty And The Beard. Abgerufen am 24. April 2022 (englisch).
  5. The green Hornet (Memento des Originals vom 13. März 2013 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.tvrage.com Abgerufen: 13. Februar 2013.
  6. Obituary: Al Hirt. 28. April 1999, abgerufen am 24. April 2022 (englisch).
  7. Just Because: Trumpeter Al Hirt was former Super Bowl halftime staple. Abgerufen am 24. April 2022 (englisch).
  8. Al Hirt – Hirt Plays Bert Kaempfert. Abgerufen am 24. April 2022 (englisch).
  9. Nick Ravo: Al Hirt, 76, Trumpeter and Symbol of New Orleans, Dies. In: The New York Times. 28. April 1999, ISSN 0362-4331 (nytimes.com [abgerufen am 24. April 2022]).
  10. a b Chartquellen: DE US Chartsurfer US (vor 17. August 1963)
  11. Auszeichnungen für Musikverkäufe: US