Alexander Matthias Beschorner

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Alexander Mathias Beschorner (* 24. Juli 1856 in Brünn; † 6. April 1935 in Wien) war ein bedeutender Metallsargfabrikant und Leichenbestatter zu Zeiten der österreichisch-ungarischen Monarchie. Die Zentrale seines Unternehmens befand sich an der Dreilaufergasse 9 (heute: Lindengasse) im 7. Wiener Gemeindebezirk.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Werbung von A. M. Beschorner (1906)
Werbung für Metallsärge für Grüfte (1867)
Die Särge von Kaiserin Elisabeth (links) und Kronprinz Rudolf (rechts) wurden von Beschorner angefertigt

Er war der Sohn des Unternehmers Alexander Markus Beschorner und der Marianne geb. Gerlach. Beschorner arbeitete im Betrieb seines Vaters, das Metallsärge herstellte und in seinem Bereich führend war. Es wurden kunstvolle Treib- und Gußarbeiten produziert.

Die Familie Beschorner war Mitglied der sogenannten „Pietät“, einer Vereinigung von Sargherstellern. Am 3. Juli 1870 erhielt Alexander Matthias Beschorner die Bewilligung zur Gründung eines privaten Leichenbestattungsunternehmens auf den Namen „Concordia“. Dies war natürlich mit großem Widerstand der „Pietät“ verbunden.

Das Unternehmen A. M. Concordia wurde sehr erfolgreich und belieferte nicht nur das gehobene Bürgertum und Adelige, sondern auch den kaiserlichen Hof. Aus dem Atelier Beschorner stammen auch einige reich ausgestattete Kupfersarkophage der Kapuzinergruft, wie die der Kaiserin Elisabeth und des Kronprinzen Rudolf. Für seine Verdienste wurde er zum k.u.k. Hoflieferanten ernannt.

Infolge der Kommunalisierung der privaten Leichenbestattungsunternehmen durch die Gemeinde Wien musste Beschorner sein Unternehmen am 31. März 1907 der Stadt verkaufen, durfte aber gewisse Privilegien, wie bspw. sein Hofverhältnis, behalten.

Zeit seines Lebens war Beschorner weiterhin erfolgreich und wurde mehrmals geehrt. Er gehörte zahlreichen volkswirtschaftlichen Vereinigungen an und war Mitglied des Bundes österreichischer Industrieller und Erwerbssteuerkommission, Obmann-Stellvertreter der Pensionsanstalt für Angestellte, Ausschussmitglied des Deutschen Volkstheaters und Ehrenmitglied des Wiener Cercle. Er erhielt auch zahlreiche hohe österreichische und ausländische Auszeichnungen.[Anm. 1]

Er verstarb im Haus Lindengasse 51 im 7. Wiener Gemeindebezirk und wurde am 9. April 1935 auf dem Wiener Zentralfriedhof bestattet.

Auszeichnungen, Ehrungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Alexander Markus Beschorner. In: Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien. Band 1: A–Da. Kremayr & Scheriau, Wien 1992, ISBN 3-218-00543-4, S. 345.
  • Franz Knispel: 80 Jahre Städtische Bestattung Wien. In: Fachverband Bestattung (Hrsg.): Der österreichische Bestatter – DÖB. Band 29.1987. Wiener Verein, Wien 1987, OBV.
  • R. Müller: Beschorner, Alexander Mathias (1856–1935), Industrieller, in: ÖBL Online-Edition, Lfg. 5, 2016

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b (Todesanzeige:) Statt jeder besonderen Anzeige (…) Kommerzialrat Alexander Mathias Beschorner (…). In: Neue Freie Presse, Morgenblatt, Nr. 25349 S/1935, 7. April 1935, S. 30, Mitte rechts. (online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/nfp

Anmerkungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Unter anderem wurden Beschorner aus Anlass der kommenden Bestattung von Henri d’Artois (Heinrich V. bzw. Graf Chambord) als Auszeichnung für Sarg, Einbettung wie Verlötung zwei goldene Medaillen übergeben, mit denen zuvor die Hände des Verstorbenen berührt worden waren. – Siehe: Graf Chambord. (…) Frohsdorf. (…) Die Verlöthung (…). In: Neue Freie Presse, Abendblatt, 1. September 1883, S. 3, Mitte unten. (online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/nfp